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zauberhafte Tierhandlung 1

zauberhafte Tierhandlung 1

Titel: zauberhafte Tierhandlung 1
Autoren: H Webb
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wir sind Mäusespezialisten.« Onkel Jack lotste Lotte eilig zu einem Käfig voller schöner Mäuse mit schwarz schimmerndem Fell. »Wir sind schließlich das Mäusereich. Aber wir haben auch fast alles andere. Kätzchen, Ratten, Eidechsen, Distelfinken. Bis letzte Woche hatten wir sogar einen Skorpion, er war höchst interessant.« Onkel Jack guckte gedankenverloren. »Er war aber auch sehr ausbruchsfreudig. Ständig kletterte er aus seinem Behältnis. Hat uns ganz schön auf Trab gehalten.«
    »Ein Wunder, dass wir noch am Leben sind«, murmelte Danny.
    Lotte überlief ein Schauer, plötzlich juckte es sie überall. Sie hoffte, die anderen Tiere ließ man nicht so einfach entkommen. Besonders die kleinen mit den vielen Beinen …
    »Deine Mum hat gemeint, du magst Tiere?«, fragte Onkel Jack gespannt.
    »Ja klar!« Lotte nickte. »Darf ich vielleicht im Laden mithelfen?«, fragte sie ihn schüchtern.
    Onkel Jack sah aus, als wolle er sie auf der Stelle umarmen, während Danny ein Husten ausstieß, das sich verdächtig nach einem Kichern anhörte.
    »Natürlich darfst du das.« Onkel Jack führte sie zu einem großen Gehege, in dem vier schwarze Kätzchen auf Ästen turnten, aus denen eine Art Klettergerüst gebaut worden war. Sie hatten außerdem tonnenweise Spielzeug. Überhaupt schien es, als hätten alle Tiere im Laden jede Menge Spielsachen und Beschäftigungsmöglichkeiten. Zudem war es die sauberste Tierhandlung, die Lotte je gesehen hatte. »Würde es dir etwas ausmachen, mit ihnen zu spielen?«, fragte ihr Onkel vorsichtig. »Man muss sich viel mit ihnen beschäftigen, damit sie sich an Menschen gewöhnen, und es ist eine dieser Aufgaben, für die ich einfach keine Zeit finde.«
    Lotte grinste breit. So langsam bekam sie das Gefühl, dass ein wundervoller Sommer vor ihr lag.
    Für jemanden, der Tiere liebte, war die Tierhandlung der perfekte Ort. Onkel Jacks Meinung zur Tierhaltung schien zu sein, dass jedes Geschöpf in seinem Laden so glücklich wie möglich sein sollte. Lotte war zu Hause in Tierhandlungen gewesen (ab und zu gab Mum nach, aber sie nahm Lotte jedes Mal das Versprechen ab, dass sie nicht um ein Tier betteln würde, sie gingen nur zum Gucken hin), und obwohl sie es liebte, den Tieren zuzuschauen und davon zu träumen, dass sie ihr gehörten, war es manchmal etwas deprimierend. Die Käfige waren so klein, und die Tiere wirkten schrecklich gelangweilt. Aber hier nicht. Lotte kam an ihrem zweiten Tag bei Onkel Jack nach unten und überraschte ihn dabei, wie er das Porzellangeschirr aus sämtlichen Schränken zusammensuchte und daraus ein Labyrinth für die Mäuse auf dem Frühstückstisch aufbaute.
    Aber obgleich sie von Tieren umgeben war, fühlte Lotte sich ein bisschen einsam. Danny war nur ein Jahr älter als sie, doch es kam ihr viel mehr vor. Er war nett zu ihr, wenn er da war, doch die meiste Zeit verbrachte er mit seinen Freunden, und wenn er nicht unterwegs war, schrieb er SMS mit ihnen oder saß vor dem Computer, der in dem winzigen Büro neben der Küche im hinteren Teil des Ladens stand.
    Da ihre Chancen, etwas mit Danny zu unternehmen, gleich Null waren, vermisste Lotte ihre Freunde umso mehr. Sie konnte den Computer haben (wenn Danny gerade nicht daran klebte), um mit ihren Schulfreundinnen Rachel und Hannah zu chatten, aber die waren oft zusammen draußen unterwegs.
    »Warum gehst du nicht mit Sofie Gassi?«, schlug Onkel Jack am nächsten Tag vor, als er sah, wie traurig Lotte im Laden herumschlich, nachdem Rachel ihr gesagt hatte, dass sie losmusste, weil sie Eislaufen ging.
    »Darf ich wirklich?« Lotte klang überrascht. »Ganz allein?« Mum hätte ihr das nie erlaubt.
    »Warum nicht? Sieh dir ein bisschen die Gegend an. Aber lass Sofie nicht von der Leine, sie ist schrecklich unvernünftig, was Straßen angeht.« Bei diesen Worten guckte Onkel Jack Sofie streng an, und sie bellte kurz auf, beinah, als hätte sie ihn verstanden.
    »Werd ich nicht! Komm, Sofie. Los geht’s.« Lotte schnappte sich die hübsche rote Leine, und Sofie marschierte erhobenen Hauptes zur Tür, wo sie wartete, bis Lotte sie angeleint hatte. Sie sah wie eine kleine Prinzessin aus.
    »Pass bitte auf sie auf!«, rief Onkel Jack.
    Lotte drehte sich um, weil sie es ihm versprechen wollte, hielt jedoch mit halb offenem Mund inne. Onkel Jack hatte nicht mit ihr geredet. Er sah Sofie besorgt an, fast, als erwarte er eine Antwort von dem kleinen Hund. Dann bemerkte er, dass Lotte ihn anstarrte und lachte
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