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zauberhafte Tierhandlung 1

zauberhafte Tierhandlung 1

Titel: zauberhafte Tierhandlung 1
Autoren: H Webb
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überhaupt nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Der Laden befand sich in einem wunderlichen, schiefen kleinen Haus in der High Street. Lotte hatte einen kurzen Blick auf die Vorderseite werfen können, als sie daran vorbeigefahren waren. Es war schwarz und weiß und besaß ein großes Schaufenster, das die ganze schmale Front einnahm und mit einem Mix aus großen und kleinen Scheiben verglast war. Von drinnen schien das Haus komischerweise viel größer zu sein, als von außen vermutet – voller Ecken und Nischen und Alkoven. Jeder Zentimeter war mit Käfigen und Behältern zugestellt, die sich an den Wänden bis zur Decke türmten. Es war irritierend still, und Lotte hatte das beunruhigende Gefühl, dass sie beobachtet wurde – beinah, als würde sie einer Prüfung unterzogen. Doch dann entschied sie, dass sie sich das alles eingebildet haben musste, denn in der nächsten Sekunde war der Laden erfüllt vom Quieken und Geraschel unzähliger winziger Geschöpfe.
    Onkel Jack drehte sich von der Tür zu ihr um und lächelte. »Also hier bist du nun, Lotte. In der Tierhandlung Grace. Auch bekannt als Mäusereich!«
    .

Kapitel 2
    Lotte saß auf ihrem neuen Bett und sah sich im Zimmer um. Sie fand es richtig hübsch. Offenbar war es früher das Zimmer eines anderen Mädchens gewesen, denn an den Fenstern hingen rosa getupfte Vorhänge, und die Wände waren in einem hellen Rosa gestrichen. Die Bettwäsche hatte ebenfalls rosa Tupfen. Wenn sie es recht bedachte, war etwas an diesen rosa Tupfen merkwürdig. Lotte war sich sicher, sie schon mal irgendwo gesehen zu haben. Vielleicht besaß eine ihrer Freundinnen etwas Ähnliches. Andererseits kam ihr das ganze Zimmer ziemlich vertraut vor, wenn sie ehrlich war. Sie lehnte sich an die Wand und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Er war ganz oben unterm Dach, daher hatte er eine schräge Decke, und das Fenster war seltsam schief. Niemand, den sie kannte, hatte so ein Zimmer. Also warum fühlte es sich so an, als sei sie schon mal hier gewesen?
    »Lotte!« Ihr Onkel rief die Treppe hinauf. »Komm runter und trink was mit uns!«
    Lotte warf einen letzten grübelnden Blick durch den Raum, schüttelte den Kopf und ging nach unten.
    Onkel Jack und Danny waren im Laden, wo sie auf zwei Hockern am Tresen saßen. Sie ließen sich Getränke und Plätzchen schmecken.
    »Ich denke immer noch, dass wir damit nicht durchkommen werden«, sagte Danny schulterzuckend. »Wie soll das gehen?«
    »Wir müssen einfach etwas vorsichtig sein, es ist vielleicht nicht für lange«, versuchte Onkel Jack ihn zu beruhigen, guckte aber selbst besorgt.
    »Und wie lange bleibt sie jetzt? Ich versteh das nicht, will ihre Mum sie nicht oder was?« Da sah er Lotte näher kommen und schob sich ein Plätzchen in den Mund, statt weiterzureden.
    Onkel Jack schien das Ganze extrem peinlich zu sein. Seine Ohren wurden rot, und er funkelte Danny wütend an. »Lotte! Tee? Orangensaft? Nimm dir ein Plätzchen!«
    Es war offensichtlich, dass die beiden über sie geredet hatten. Lotte verstand, dass es nur natürlich war, aber es verletzte sie trotzdem. Besonders, weil Dannys Worte ihre Gefühle so treffend beschrieben hatten. Lottes Mum war ihre aufregende Beförderung inklusive Umzug nach Paris wichtiger als die eigene Tochter. Plötzlich musste sie Tränen wegblinzeln und starrte sehr angestrengt einen der Käfige an, ohne wirklich wahrzunehmen, was sich darin befand.
    »Magst du Mäuse?«, fragte Onkel Jack hoffnungsvoll und stellte sich neben sie.
    »Ja«, sagte Lotte schniefend. Es war nicht so, als wäre sie je welchen begegnet, aber sie war überzeugt, dass es stimmte. Nachdem sie noch einmal geblinzelt hatte, erkannte sie, dass der Käfig, den sie so angestrengt anstarrte, voller wunderhübscher, kleiner weißer Mäuse war. Sie waren winzig und zart, mit rubinroten Augen, und musterten sie alle interessiert. Es war ein bisschen seltsam, von Mäusen so angestarrt zu werden.
    »Ein neues Gesicht«, sagte Onkel Jack ziemlich hastig. »Mäuse sind sehr neugierig. Wollen immer wissen, was los ist. Nicht wahr, ihr Racker? Mmm.« Er stupste liebevoll mit dem Finger gegen das Käfiggitter, und die Mäuse huschten davon.
    Lotte sah sich nach den anderen Käfigen um. »Du hast eine Menge Mäuse«, sagte sie überrascht. Ein Großteil der Käfige enthielt Mäuse in den unterschiedlichsten Farben. Lotte spähte mit zusammengekniffenen Augen in den obersten von ihnen. Waren die Mäuse darin pink ?
    »Oh ja,
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