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zauberhafte Tierhandlung 1

zauberhafte Tierhandlung 1

Titel: zauberhafte Tierhandlung 1
Autoren: H Webb
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hätte entziffern können.
    Tierhandlung Grace. Es war ziemlich nett, an einen Ort zu kommen, über dessen Tür der eigene Name stand. Das lag natürlich daran, dass Onkel Jack der Bruder von Dad war. Lotte ließ sich gegen die Rückenlehne ihres Platzes sinken und starrte verträumt aus dem Fenster, während sie sich fragte, welche Tiere in der Tierhandlung wohl verkauft wurden. Kleine Kätzchen vielleicht? Vor Aufregung bildete sich in ihrem Magen ein kleiner Knubbel, der langsam größer wurde. Nicht, dass sie auch nur ansatzweise glücklich über all das gewesen wäre, natürlich nicht! Sie war stinkwütend. Aber es wäre dumm gewesen, so wütend zu sein, dass sie sich den Spaß an allem verdarb. Ihre Mum war schließlich nicht da und bekam nicht mit, ob Lotte glücklich war oder nicht. Wenn sie anrief, blieb noch genug Zeit, niedergeschlagen zu sein.
    Auf der Fahrt zu Onkel Jacks Laden war Lotte ziemlich schweigsam. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie der Tatsache, dass es da auch noch Onkel Jacks Sohn Danny gab, keinerlei Beachtung geschenkt. Sie hatte es absichtlich vergessen, obwohl Mum immer wieder betont hatte, wie schön es doch sei, dass sie Zeit mit ihrem Cousin verbringen und ihn richtig kennenlernen würde. Danny war nur ein Jahr älter als Lotte, aber er überragte sie um ein ganzes Stück. Außerdem sah er extrem gut aus und schien sehr selbstsicher zu sein. Nicht, dass Lotte schüchtern gewesen wäre, normalerweise war sie das jedenfalls nie. Aber nun fiel ihr nichts ein, was sie zu ihm hätte sagen können. Erwarteten alle, dass sie gute Freunde wurden, bloß weil sie miteinander verwandt waren? Lotte nahm an, dass es für ihn genauso komisch war, sein Zuhause plötzlich mit einer Cousine teilen zu müssen, die er kaum kannte. Danny war nicht unfreundlich zu ihr, aber er guckte stur aus dem Fenster und sagte kein Wort, wodurch nur noch stärker auffiel, wie sehr ihr Onkel darum bemüht war, das Gespräch am Laufen zu halten.
    In Onkel Jacks Lieferwagen roch es komisch, dachte Lotte und versuchte, nicht zu offensichtlich zu schnüffeln. Vielleicht war es Tierfutter? Sie schreckte zusammen, als plötzlich etwas Kühles gegen ihre Hand stieß. Onkel Jack hörte, wie sie nach Luft schnappte, und drehte sich zu ihr um. Der Wagen geriet ins Schlingern.
    »Dad, pass auf! Du fährst!«, brüllte Danny.
    »Tut mir leid, tut mir leid«, brummte Onkel Jack und winkte dem Fahrer im Auto hinter ihnen, der ziemlich genervt wirkte, entschuldigend zu. »Keine Angst, Lotte, das ist bloß Sofie. Sie hat bis grad im Wagen geschlafen, ich hätte dich warnen sollen.«
    Lottes Blick wanderte zu dem, was sie bisher für einen Stapel Decken gehalten hatte. Er bewegte sich, und eine feuchte schwarze Nase kam zum Vorschein, gefolgt von einer spitzen Schnauze und einem Paar lebhafter brauner Augen. Der kleine Hund wackelte mit den rötlichbraunen Augenbrauen und verzog seine Lefzen zu etwas, das eindeutig ein Lächeln war.
    Danny warf einen Blick nach hinten und stieß einen leisen Pfiff aus. »Du hast Glück, sie mag dich.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Lotte, während sie gleichzeitig über Sofies Nase strich.
    Danny drehte sich grinsend wieder nach vorn. »Sie hat dir noch nicht die Hand abgebissen.«
    Lotte warf dem Hund einen verunsicherten Blick zu, dann runzelte sie die Stirn. Es schien fast, als habe Sofie ihr zugeblinzelt.
    »Also das ist nicht fair«, widersprach Onkel Jack. »Die meisten Dackel sind ziemlich launisch. Sofie ist einfach nur wählerisch, was ihre Gesellschaft angeht.«
    »Ja, erzähl das mal dem Postboten«, sagte Danny feixend.
    »Er ist auf sie draufgetreten!«, erwiderte Onkel Jack entrüstet.
    Sofie wuselte sich aus den Decken und rollte sich in Lottes Schoß zusammen, von wo aus sie unschuldig zu ihr hochblickte. Ich?, schien sie sagen zu wollen. Sie war ein wunderschöner Hund, mit schwarz schimmerndem Fell, rötlichbraunen Pfoten und besagten verblüffend rötlichbraunen Augenbrauen. Sie sah aus, als hätte man sie auf Hochglanz poliert. Eine von Lottes Fragen war damit beantwortet: Wie es schien, würde sie ihre Ferien in der Gesellschaft von mindestens einem Tier verbringen.
    Sie parkten den Wagen im Hof hinter der Tierhandlung und betraten das Haus durch den Hintereingang. Onkel Jack ließ Lottes Taschen auf den Boden plumpsen und ging das »Geschlossen«-Schild an der Vordertür umdrehen, während Lotte sich voller Staunen umsah. Sofie drückte sie immer noch fest an sich. Es war
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