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Zauber des Orients

Zauber des Orients

Titel: Zauber des Orients
Autoren: Penny Jordan , Sandra Marton , Susan Stephans , Abby Green
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wurde.
    „Und ich glaube, ich habe mir den rechten Knöchel verstaucht“, ergänzte sie eilig.
    Wortlos kniete er sich vor sie und krempelte ihre Jeans hoch. Ihr Knöchel war stark geschwollen. Vorsichtig streifte Salman Turnschuh und Socke ab. Jamilah konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken, als er das schmerzende Gelenk behutsam abtastete.
    Mit ernstem Gesicht blickte er zu ihr auf. „Wir müssen dich so schnell wie möglich zurück nach Merkazad bringen.“
    Als wäre sie federleicht, nahm er sie auf seine Arme. Jamilah blickte über seine Schulter. Plötzlich erkannte sie, wie er sie gefunden hatte.
    „Du bist ja auf dem Pferd gekommen!“, stieß sie fassungslos aus. Unbewusst legte sie ihre Arme fester um seinen Nacken.
    „Erinnere mich nicht daran.“ Salmans Stimme klang gequält.
    Jamilah fühlte, wie sich seine Brustmuskeln anspannten. Sanft hob er sie mit seinen starken Armen in den Sattel, bevor er sich mit einer einzigen fließenden Bewegung hinter ihr auf den Hengst schwang.
    Als das Pferd nervös zu tänzeln begann, legte er die Arme um Jamilah und nahm die Zügel. Sprachlos starrte sie auf seine kräftigen Hände, die den Hengst mühelos kontrollierten.
    In seinen Armen konnte sie sich endlich zurücklehnen und durchatmen. Doch Jamilahs Erleichterung hielt nicht lange an, als ihr bewusst wurde, wie hart seine Brust an ihrem Rücken war und wie sich seine starken Schenkel gegen ihre Beine pressten.
    Eine halbe Stunde später trafen sie kurz vor dem Beduinendorf auf den Suchtrupp. Salman rief den Arzt zu Hilfe und ließ den Hubschrauberpiloten benachrichtigen, dass sie in wenigen Minuten abfliegen würden.
    Seine selbstbewusste Stimme ließ Jamilahs Herz schneller schlagen. Er klingt wirklich wie ein Scheich, dachte sie beeindruckt. Direkt vor ihren Augen hatte sich der verantwortungslose Playboy in einen charismatischen erwachsenen Mann verwandelt.
    In diesem Moment richtete sich der Arzt auf, der ihren Knöchel untersucht hatte. „Ich glaube nicht, dass etwas gebrochen ist, aber zur Sicherheit sollten Sie den Fuß in Merkazad röntgen lassen.“ Der alte Mann lächelte sie respektvoll an.
    Ihre Jeans war unter dem Knie abgeschnitten, ihr Knöchel bandagiert, und sie hatte ein Pflaster auf dem Kopf. Behutsam, als wäre sie ein zerbrechlicher und äußerst kostbarer Schatz, nahm Salman sie auf die Arme und lief mit ihr zu dem wartenden Hubschrauber.
    Trotz allem, was hier passiert war, blickte Jamilah wehmütig auf das Dorf zurück, als der Helikopter abhob. Zu ihrem Entsetzen spürte sie, wie Tränen in ihre Augen stiegen. Schnell wandte sie sich von Salman ab, damit er nicht sah, wie schwer ihr der Abschied fiel.
    Salman starrte grimmig zum fernen Horizont. Um von ihm fortzukommen, hatte Jamilah sich beinahe selbst umgebracht, und er hatte herausgefunden, dass er für kurze Zeit Vater gewesen war. Zu seiner Überraschung spürte er das Gefühl eines tiefen Verlustes.
    Er warf Jamilah einen Seitenblick zu. Sie war so weit wie möglich von ihm fortgerutscht und drehte ihm den Rücken zu.
    Salman seufzte. Sollte es in den letzten Wochen einen Moment gegeben haben, in dem Jamilah ihn nicht gehasst hatte, dann hatte er das gründlich zunichtegemacht.
    Vom Hubschrauberlandeplatz aus fuhren sie direkt ins Krankenhaus von Merkazad, wo Jamilah von Kopf bis Fuß untersucht wurde. Salman bestand darauf, sie wie eine Schwerverletzte durch die Flure zu tragen, während er das Krankenhauspersonal herumkommandierte.
    Danach zog sie in die königliche Suite im Palast, badete und speiste köstlich. Salman wich ihr die gesamte Zeit nicht von der Seite. Nur ein schockierter Blick des persönlichen Dienstmädchens von Iseult hatte ihn davon abgehalten, Jamilah auch ins Bad zu begleiten.
    Jetzt lag sie in einem Bett, das fast so groß war wie ihr eigenes Zimmer. Salman hatte sich einen Sessel zu ihr herangezogen. Mit verschränkten Armen saß er dort und ließ sie keine Sekunde aus den Augen.
    „Salman, lass mich alleine“, sagte Jamilah nach einer Weile. „Du musst wirklich nicht hier sein.“
    „Ich gehe nirgendwohin. Und ich muss sehr wohl hier sein – es könnte sein, dass du eine Gehirnerschütterung hast.“ Salmans Stimme war fest.
    „Eines der Mädchen kann auf mich achten.“ Jamilah versuchte erfolglos, ihr rasendes Herz zu beruhigen.
    Er schüttelte knapp den Kopf. „Auf keinen Fall! Ich passe selbst auf dich auf. Nur meinetwegen bist du überhaupt erst davongeritten.“
    Jamilah seufzte
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