Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)

Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)
Autoren: Tatana Fedorovna
Vom Netzwerk:
verbliebenen Eitelkeit oder war sie der Rest meiner Menschlichkeit? Interessierte all das überhaupt noch jemanden außer mich? Gerechtigkeit würde es ohnehin niemals geben. Auch sie war eine Illusion.
    Nun gut, ich würde noch genug Zeit haben, darüber nachzudenken und die Aufzeichnungen wieder zu vernichten, so wie ich es schon oft getan hatte.
    Mir war klar, dass das Suchen und Vernichten dieser Informationen nur meine beiden widersprüchlichen Seiten abbildete, die eine menschlich und die andere die des Vampirs. Ich war einerseits immer noch die verletzte unschuldige Tochter des Zaren, aber andererseits auch das unbarmherzige Monster der Rache, das nicht eher ruhen würde, bis sein Schwur erfüllt war. Dieser verlieh mir eine Daseinsberechtigung – vielleicht meine einzige.
    Ja, ich war eine Jägerin, die Zarin der Vampire. Ich war die Herrscherin aller Blutsauger.
    Es schien im Moment aber nur mich zu geben – und diesen todgeweihten Mann im Panikraum. Bald würde es ihn nicht mehr geben und ich würde weiter allein sein, sehr allein, unendlich allein.
    Ich erhob mich, um meine Rache fortzuführen.
    Das neue Glas war noch warm, als ich es aus der Spülmaschine nahm. Das Programm musste erst kürzlich beendet worden sein. Die Wärme fühlte sich gut an. Sie erinnerte mich an die Wärme des köstlichen Blutes.
    Der Kristallkelch war recht groß. Er hatte das verdient.
     
     
     

Der Auftrag
     
     
    Der Anwalt lebte noch immer. Seine Gesundheit war äußerst robust. Er hatte nun schon acht Tage durchgehalten. Das war ein Tag länger als der Durchschnitt. Drei Tage trennten ihn noch von dem Rekord. Er würde diesen sicher nicht brechen.
    Ich tanzte beschwingt und wie immer barfuß zur Musik. Es war eines dieser neuartigen Stücke, die man Rap nannte. Der Sänger sang den Titel auf Deutsch.
    Obwohl der Sinn des Textes sehr oberflächlich und die Melodie sicher keine besondere Komposition war, genoss ich es zuweilen, mich dem Sog dieser modernen Rhythmen auszusetzen und mich mit der Wärme des Blutes in den Adern in einen transzendenten Rausch zu tanzen. In solchen Momenten fühlte ich mich so unglaublich lebendig.
    Der Saft war gut, voller Bosheit, Durchtriebenheit und prickelnd vor Sauerstoff. In meiner Euphorie beschloss ich, mir mehr zu genehmigen. Sollte er meinetwegen sterben. Das war egal.
    Meine beiden Möpse beobachteten mich. Sie wussten genau, wohin ich ging, und sprangen begeistert vom Diwan herunter.
    Als ich die Tür des Panikraumes öffnete, sahen mich wie immer seine angstgeweiteten Augen an. Ich mochte diesen vertrauten Anblick. Er erinnerte mich an die unschuldigen Opfer, um derentwillen ich zu diesem Monster geworden war. Genau so hatten diese geschaut. Nun, mein Bester, so fühlt sich das an, wenn Menschen wie du ihrem bösen, herzlosen Werk nachgehen.
    Ich sah ihm direkt in die Augen und öffnete den aus der Achselhöhle herausragenden Drehhahn des Katheders. Langsam, in der Rhythmik seines Herzschlages pulsierend, ergoss sich der rote Saft in meinen kristallenen Kelch. Die beiden Hunde saßen erwartungsvoll und brav auf ihrem Hinterteil und blickten mich mit warmen Augen an. Diese Rasse war einzigartig. Ihre anfängliche Furcht vor mir war inzwischen tiefer Anhänglichkeit gewichen. Sie schienen zu glauben, dass ich ihnen nichts tun würde. Auch ich hoffte dies.
    „ Na gut, ihr beiden. Ihr sollt auch etwas bekommen“, schnurrte ich freundlich auf Russisch. Diese Sprache benutzte ich immer, wenn ich mich besonders wohlfühlte.
    Beide wedelten erwartungsvoll mit ihrem Schwänzchen und sprangen begeistert an meinen Beinen hoch. Da ich kein Messer dabei hatte, biss ich kurzerhand ein Stückchen Haut aus dem Oberarm heraus und warf es Wenjera zu. Dann biss ich aus dem anderen Arm ein weiteres Stück heraus und warf es vor Aurora. Beide stürzten sich begierig darauf und schlangen die blutig frische Haut genüsslich kauend herunter. Dabei schauten sie mich mit ihren großen zufriedenen Augen an. Ab und zu schlossen sie wohlig ihre Lider. Das war herzallerliebst!
    Durch den Klebestreifen hörte ich das Gewimmer des Mannes. So hatte er sich seine Eroberung sicher nicht vorgestellt.
    Gut gelaunt schloss ich die Tür hinter mir und tanzte meinen wahnsinnigen Tanz weiter. Wie wunderbar warm mir inzwischen war! Vielleicht würde ich heute sein Leid beenden. Noch ein, zwei Gläser und es war vorbei mit ihm. Sollte ich es darauf ankommen lassen?
    Das Handy riss mich aus meiner Trance. Als Klingelton
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher