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Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)

Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Zarin der Vampire: Blut der Sünde. Horror-Mystery-Thriller (German Edition)
Autoren: Tatana Fedorovna
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die Knorpel beim Kauen.
    Das Mädchen entsorgte ich routiniert. Ich mochte diesen unangenehmen Teil nicht, aber er gehörte wie Abwasch nach dem Essen nun einmal dazu.
    Ein speziell abgedichteter Koffer,  Zerkleinerungswerkzeuge, mein Auto und der Futterplatz für die Wildschweine in einem Wildpark leisteten mir dabei die notwendige Hilfe. Wölfe und Hyänen gab es leider nicht in den Wäldern der Umgebung.
    Die Tiere lebten zusammen mit Rehen in einem größeren Gatter und wurden dort als Wildschlachtvieh gehalten. Ich hatte mir inzwischen sogar einen Schlüssel für das Eingangstor nachgemacht.
    Die Tiere waren zum Glück zumeist sehr hungrig und an die menschlichen Fütterungen mit Abfällen gewohnt. Sie hatten in der Regel nach wenigen Minuten ihre Mahlzeit begeistert verspeist. Ich mischte auch Lockstoff unter das Fleisch, der ihre Gier noch vergrößerte. Diese Abwechslung im Speiseplan gefiel ihnen offensichtlich, da sie schon aus der Ferne grunzten und aufgeregt zusammenliefen, wenn ich erschien.
    Natürlich ließ ich immer ausreichend Vorsicht walten. Da die Einzäunung mitten im Wald lag, störte mich um diese Stunde niemand.
    Es war so, als hätte es diesen Menschen niemals gegeben.
     
     
     

Berliner Nächte
     
     
     
    Berlin im Jahre 2015 war eine sehr bunte und lebendige Stadt. Inzwischen lebte ich seit mehr als einem Jahr hier und arbeitete zuweilen für die Detektei Barnes & Gobler . Ich fühlte mich hier wohl. Die Stadt war ganz nach meinem gegenwärtigen Geschmack.
    Für mich war das Durcheinander der Millionenstadt mit ihren schwer zu durchschauenden Strukturen und dem Gemisch der Kulturen eine gute Basis, um nicht aufzufallen.
    Deutschland war noch immer eines der modernsten und freiesten Länder. Daran hatte sich seit meinem letzten Besuch vor etwa 70 Jahren nichts geändert.
    Schon vor einhundert Jahren, als ich mit meiner Menschenfamilie zusammen erstmals hierherkam, erschien mir Deutschland außergewöhnlich technisiert und ordentlich. Russland war da ganz anders.
    Inzwischen war es jedoch ein wenig unordentlicher und die Menschen waren unzufriedener geworden. Es gab auffällig viele Arme und andererseits wohlhabende Menschen. Das Land näherte sich unweigerlich den Verhältnissen in Amerika.
    Die Zahl verschleierter Frauen, die sich demonstrativ zum Islam bekannten, war groß. Ihr Auftreten in Gruppen erschien mir bedrohlich. Kürzlich las ich, dass einige Muslime in Berlin heimlich nach der Scharia richteten und deutsche Behörden dies tolerierten.
    Ähnlich begann es bei uns. Unsere gebildeten Demokraten zeigten Verständnis für diejenigen, die unser System ablehnten. Diese hatten das jedoch in ihr Kalkül einbezogen. Sicher würde Deutschland in fünfzig Jahren ein ganz anderes Land sein. Das würde mir ein weiteres Stückchen Heimat stehlen.
    Aber solche Verluste sind Teil des immer größer werdenden Schmerzes der Einsamkeit. Ein sehr langes oder gar unendliches Leben hat mehr Probleme, als man gemeinhin glaubt. Alles verändert sich.
    Bisher war Deutschland immer ein Stückchen Heimat für mich gewesen. Mama war hier geboren worden und wir hatten vor dem Krieg unsere zahlreichen Verwandten besucht. Meine Mutter bestand akribisch darauf, dass wir alle Deutsch lernten. Mein kleiner Akzent verdeutlichte aber, dass ich im Kern immer noch Russin war. Mein Drang nach Ordnung und Planung musste jedoch vom deutschen Teil in mir stammen.
    Es gab in der heutigen Stadt zwar auch viele Menschen guter Gesinnung, aber überall roch ich Hass, Gier und Bosheit. Selbstsucht und Egoismus uferten immer mehr aus und hatten die Menschen verdorben. Somit gab es genug Abwechslung, Blut und Arbeit für mich. Der Aderlass blieb in der Millionenschar ohne Bedeutung. Ich fiel nicht auf und tat alles, damit es so blieb.
    Die Detektei war mit meiner bisherigen Arbeit zufrieden und ließ mich deshalb sehr spezielle Aufträge verrichten. Begann ich erst einmal meine Jagd, waren Ergebnis und Erfolg nur eine Frage der Zeit. Da ich alles ohne die heute übliche Hektik bearbeitete und auch nicht durch eine hohe Zahl von gelösten Fällen Aufsehen erregen wollte, lehnte ich Aufträge ab, die nicht in mein Schema passten.
    Ich befand mich gerade im frühnächtlichen Nikolaiviertel, das bei einer bestimmten vergnügungssüchtigen Gesellschaftsschicht im Moment angesagt war. Einige aufsehenerregende Eröffnungen mit entsprechender Werbung hatten dazu beigetragen. Man traf hier im Moment sowohl Politiker, Ärzte,
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