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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer
Autoren: Timothy Zahn
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einer lässigen Handbewegung ab. »Mit einer Prise Neid.«
    Donezal zog eine Augenbraue hoch. »Vielleicht mehr als nur eine Prise«, sagte er. »Aber Sie müssen sich doch nicht rechtfertigen. Ich weiß natürlich, dass man keine solche Erfolgsbilanz wie die Ihre vorweisen kann, ohne sich dabei ein paar Feinde gemacht zu haben.«

    »Und hoffentlich auch ein paar Freunde«, sagte Cavanagh.
    »Da bin ich mir sicher«, sagte Donezal. »Obwohl die anderen immer lauter krakeelen. Mit den Untergangspropheten müssen wir jedenfalls leben. Und Sie haben das Mittagessen arrangiert. Da kann ich mich wenigstens damit revanchieren, indem ich Ihnen zuhöre.«
    »Danke«, sagte Cavanagh und zog sein Mikro-Notebook aus der Innentasche. Er öffnete es, rief die entsprechende Datei auf und schob das Gerät über den Tisch. »Mein Vorschlag ist wirklich ganz einfach. Ich würde gern einen Teil meines Elektronik-Betriebs von Centauri nach Massif auslagern.«
    »Tatsächlich«, sagte Donezal, überflog die erste Seite und rief per Tastendruck die zweite auf. »Mit Standort in den Staaten Lorraine und Nivernais, wie ich sehe. Eine gute Wahl - der Verfall des Iridium-Preises hat diese zwei Gebiete nämlich besonders schwer getroffen. Eine Ansiedlung von Leichtindustrie käme da gerade recht.« Er schaute Cavanagh fragend an. »Also sagen Sie mir, welchen Gefallen ich Ihnen tun soll. Kostenloses Land oder nur eine ordentliche Steuersubvention?«
    »Weder noch.« Cavanagh kreuzte in Gedanken die Finger. Donezal hatte einen guten Geschäftssinn und war im Grunde auch ein anständiger Mensch. Aber seine militärischen Aktivitäten auf der Bhurtisten-Heimatwelt Tal während des dortigen Polizeieinsatzes der Friedenstruppen hatte ein paar Narben hinterlassen, was Nichtmenschen betraf. »Ich bräuchte Ihre Hilfe, mir die Genehmigung von NorCoord zu verschaffen, zwei Satelliteneinrichtungen in den Enklaven Duulian und Avuirlian zu betreiben.«
    Donezals Gesichtszüge verhärteten sich merklich. »Ich verstehe«, sagte er. »Dürfte ich fragen, was Sanduuli und Avuirli zu bieten haben, das unsere menschlichen Kolonisten nicht zu leisten vermögen?«
    »Offen gesagt, ich weiß es nicht«, antwortete Cavanagh. »Das möchte ich gerade herausfinden.«
    »Zum Beispiel, ob sie die Arbeit billiger erledigen können?«, wollte Donezal wissen.
    Cavanagh schüttelte den Kopf. »Zum Beispiel, welche Ideen und Verbesserungsmöglichkeiten nichtmenschlicher Intelligenz und Methodologie uns als Vorbild dienen könnten«, stellte er richtig. »Die Satelliteneinrichtungen würden sich mit Forschung und Entwicklung befassen und nicht mit der Produktion.«
    Donezal schaute wieder auf den Computer, und Cavanagh sah, dass er angestrengt versuchte, sein Urteil nicht von seinen Erinnerungen beeinflussen zu lassen. »Sie wissen aber schon, dass das Friedenstruppen-Kommando und der Handels-Ausschuss vor fünf Monaten die Bestimmungen für den Zugang von Nichtmenschen zu militärisch nutzbarer Technologie verschärft haben?«
    »Ja, ich weiß«, sagte Cavanagh. »Aber die Arbeit, die wir tun würden, wäre definitiv nicht militärisch. Unsere Verträge mit den Friedenstruppen würden in den vorhandenen Hochsicherheits-Werken auf Avon und Centauri bleiben.«
    Donezal rieb sich die Wange. »Ich weiß nicht, Stewart. Wissen Sie, ich persönlich habe nichts gegen die Sanduuli und die Avuirli. Und ich sähe es schon gern, wenn Sie ein Werk nach Massif auslagern würden. Aber der Handels-Ausschuss scheint die ganze Sache sehr ernst zu nehmen; und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die Bezeichnung >nicht militärisch< heutzutage noch für irgendeine elektronische Komponente gilt. Es gibt nämlich so viele Schnittstellen zwischen militärischer und ziviler Ausrüstung - insbesondere im Bereich der hochdichten und halbempfindungsfähigen Konstruktionen, in dem Sie tätig sind. Das meiste ist noch immer ausschließlich menschliches Eigentum, und viele von uns würden es auch gern dabei belassen. Andernfalls könnte es Probleme geben, wenn der nächste Flächenbrand ausbricht.«
    »Vielleicht«, sagte Cavanagh. »Andererseits ist eine Wahrnehmung, dass das Commonwealth hartherzig und egoistisch ist, fast schon eine Garantie, dass diese Flächenbrände tatsächlich ausbrechen werden.«
    Donezal verzog das Gesicht. »In diesem Fall werden die Friedenstruppen sicher bereit sein«, knurrte er und richtete die Aufmerksamkeit wieder auf die Datei. »Sie sollten mal sehen, welche
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