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Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer

Titel: Zahn, Timothy - Eroberer-Trilogie\1 - Eroberer
Autoren: Timothy Zahn
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Summen sie dem Finanzministerium in der letzten Zeit aus dem Kreuz geleiert haben. In Ordnung, ich möchte noch einmal einen Blick daraufwerfen.«
    Cavanagh nippte am Kaffee und schaute sich im Speisesaal des Parlaments um. Dabei wurden alte Erinnerungen in ihm wach. Natürlich war er geschäftlich hierhergekommen, aber Donezals flapsiger Hinweis auf den sentimentalen Aspekt war auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Cavanagh war von der Vorstellung, im Parlament der Nördlichen Koordinaten-Union zu dienen, wenig angetan, als der Gouverneur von Grampians on Avon ihm diesen Posten angeboten hatte - er hatte ihm die Stelle regelrecht aufdrängen müssen, denn es gab noch andere Personen in Grampians, die diesen Job unbedingt haben wollten. Aber der Gouverneur hatte nicht locker gelassen; und Cavanagh wäre nun der Erste, der zugeben würde, dass die sechs Jahre, die er im Parlament verbracht hatte, zu den interessantesten seines Lebens zählten. Die vorherigen zwanzig Jahre, die er damit zugebracht hatte, ein kleines Elektronik-Imperium aus dem Boden zu stampfen, hatten ihn allerdings nicht auf die Gepflogenheiten und Routine der Regierungsgeschäfte vorbereitet. Jeder hatte das natürlich gewusst, und er vermutete auch, dass in den Hinterzimmern etliche Wetten darauf abgeschlossen wurden, dass der neue Parlimin von Avon, Staat Grampian, kläglich scheitern würde.
    Aber er hatte sie überrascht. Er hatte schnell gelernt, seine Arbeitsweise und Menschenführung an die fremde, neue Umgebung der Politik anzupassen und hatte dann unorthodoxe, aber starke Koalitionen mit den Personen geschmiedet, die in ungefähr einem Dutzend der drängendsten Probleme mit ihm einer Meinung waren. Keine der Koalitionen hatte sehr lange überdauert, aber meistens hatten sie lange genug gehalten, um die Ziele zu erreichen, die er für sie gesetzt hatte. Er war geschickt in der Kunst der politischen Druckausübung - ein Talent, mit dem er während dieser ersten Amtszeit und in den zwei weiteren, zu denen der Gouverneur ihn überredet hatte, eine gewisse traurige Berühmtheit erlangt hatte. Und wenn man Donezal glauben konnte, hatte etwas von dieser traurigen Berühmtheit noch in den Kammern des Parlaments überdauert.
    Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr: Ein augenscheinlich junger Parlimin gestikulierte heftig vor seinen Kollegen, die mit ihm am Tisch saßen. Es waren nur noch ein paar Parlimins im Amt, die schon während Cavanaghs Amtszeit hier gedient hatten. Der aktuelle Trend unter den nationalen und staatlichen Regierungen der NorCoord-Union ging nun dahin, führende Unternehmer und Industrielle ins Oberhaus zu entsenden, und Cavanagh entdeckte auch mehrere Männer und Frauen, mit denen er im Lauf der Jahre so manche Auseinandersetzung geführt hatte. Da waren Simons aus Großbritannien, Alexandra Karponov von Kryepost auf Nadezda, Klein von Neuebund auf Prospect...
    Er war gerade mit Kleins Konterfei beschäftigt, als das Gesicht des anderen plötzlich erstarrte.
    Cavanagh drehte sich zu Donezal um und sah den gleichen Ausdruck auf seinem Gesicht. »Notsignal?«
    »Ja«, erwiderte Donezal, kramte in der Tasche und zog seinen schlanken WhispPager heraus. »Vollalarm im Parlament«, sagte er und überflog die Nachricht, die übers Display scrollte. »Irgendein Problem draußen bei...«
    Er brach ab. »Ich muss gehen«, sagte er plötzlich, steckte den WhispPager wieder in die Tasche und wuchtete sich aus dem Stuhl.
    »Was ist eigentlich los?«, fragte Cavanagh, stand selbst auch auf und machte eine schnelle Handbewegung. »Was gibt's denn für ein Problem?«
    »Es sind noch keine Einzelheiten bekannt«, antwortete Donezal und ging zur Tür. Die anderen Parlimins strebten auch zügig den Ausgängen zu, wie Cavanagh beiläufig feststellte. »Rufen Sie später in meinem Büro an. Oder noch besser, rufen Sie Ihren Parlimin an. Ich bin sicher, Jacy VanDiver würde sich freuen, von Ihnen zu hören.«
    Cavanagh ging neben ihm her, und dann erschien auch noch die ruhige Gestalt seines Sicherheitschefs, Adam Quinn, an seiner Seite. »Probleme, Sir?«, fragte der andere leise.
    »Ja«, erwiderte Cavanagh. »Kommen Sie, Nikolai, raus mit der Sprache. Ich werde mich bei Ihnen revanchieren.«
    Donezal blieb stehen, warf einen finsteren Blick auf Cavanagh und einen etwas freundlicheren auf Quinn. »Ein Aufklärungsschiff trifft von Dorcas ein«, stieß er hervor.
    »Anscheinend hat es eine Einsatzgruppe der Friedenstruppen erwischt.
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