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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze
Autoren: J Winter
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aus, sie in die Arme ziehen zu wollen. Wenn er sie jetzt auch noch verständnisvoll trösten wollte, wäre alles vorbei. Das sollte doch einfach nur ein guter, geiler Fick werden, verdammt.
    „Hey, wenn du willst, dann erzähl mir, was in deinem Kopf vorgeht.“
    Ein amüsiertes Lachen drang aus ihrer Kehle und sie sah ihn ernst an.
    „Wir kennen uns wie lange? Drei Stunden? Daniel, dass du nicht zum Zug gekommen bist, ist …“
    „Nein, ist schon okay. Lieber so als falsche Tatsachen vorspielen.“ Er rieb seine geröteten Handgelenke, schlang sich eins der Bettlaken um die Hüften und begleitete sie zur Tür. „Bist du sicher, dass du gehen willst?“
    Sie nickte, mochte ihm nicht mehr ins Gesicht sehen. Darin lagen zu viel liebevolles Verständnis und eine Engelsgeduld.
    „Deine Verlobte hat wirklich Glück.“
    „Du hast sicherlich nichts dagegen, wenn ich es ihr nicht ausrichte.“
    „Gute Nacht, Daniel.“
    Sie lief den Flur entlang, bis sie die Treppe erreichte. Sie lauschte dem leisen Klicken, das zeigte, dass er die Tür geschlossen hatte. Das war alles nicht so geplant. Verdammt, wie oft war das jetzt schon geschehen, seit sie diesem Kerl begegnet war.
    Die frische Nachtluft füllte ihre Lungen, brachte jedoch keine Linderung in ihr erhitztes Gemüt. Wie schaffte es dieser Mann, eine solche Reichweite zu erlangen? Es war schlichtweg frustrierend, an ihn im ungünstigsten Moment denken zu müssen. Marie griff sich an den Hals, als könne sie seine Hand noch immer spüren. Die blauen Augen vor sich sehen, die sich zu verdunkeln schienen, als er sie musternd betrachtet hatte. Ihre Pomuskeln zuckten, als würde sie seine demütigenden Schläge noch einmal erleben. Mit beiden Händen bedeckte sie ihr Gesicht, bewegte den Kopf, als wollte sie die Erinnerungen abschütteln.
    „Unglaublich, dieser Mann.“
    Der Taxifahrer senkte das Beifahrerfenster. „Haben Sie ein Taxi bestellt?“
    Maries Blick glitt die Hauswand empor zu einem der beleuchteten Fenster. Daniel stand mit einem sanften Lächeln da, hob zum Abschied die Hand. Das hatte sie wirklich nicht verdient. Ohne eine erwidernde Geste stieg sie ein. Marie schloss die Augen und lehnte den Kopf zurück, während ihre Gedanken abdrifteten.
    Eine Hochzeitsparty, leise Musik, Gelächter, Gespräche und plötzlich erfüllte eine bekannte Stimme rau, leise und amüsiert klingend ihren Kopf. Schlagartig öffneten sich ihre Lider. Nein. Nicht das. Daran wollte sie jetzt nicht denken. Ihre Zornesfalte zwischen den Augenbrauen vertiefte sich und sie versuchte händeringend, an etwas anderes zu denken. Aber es gelang ihr nicht mehr …
Verdammter Mistkerl!

4
    Vier Wochen, zwei länger als geplant, hatten Simon und Erica ihre Flitterwochen in Italien verbracht. Die Erzählungen sprudelten aus ihrer besten Freundin, während sie am frühen Morgen ihre Umzugskartons in der Küche auspackte. Erica wirkte wie ausgewechselt, seit sie Simon DiLucca begegnet war und durch ihn ihre devote Ader kennengelernt hatte. Sie sprühte vor Energie und wirkte wie der Inbegriff von Erfolg auf ganzer Linie. Nicht nur ihr Liebesleben schien ein Feuerwerk zu sein, ihre Karriere stieg ebenfalls die Leiter immer höher hinauf.
    „Ich wäre am liebsten überhaupt nicht wiedergekommen. Es war einfach traumhaft.“ Erica seufzte innig und lächelte vor sich hin. „Oh, ähm, übrigens …“ Sie kramte auf dem Küchentisch durch Papiere, Post und Zeitschriften, bis sie eine Karte in den Händen hielt und Marie ansah. „Gehst du zu Terrys Gedenkfeier?“
    Dieser schnelle Themenwechsel ließ Maries amüsierten Gesichtsausdruck langsam verblassen. Sie zog die Stirn kraus und senkte den Blick zu Boden.
    „Ihre Mutter würde sich freuen, wenn du es diesmal hinschaffst.“ Erica legte die Einladung mit schwarzem Rahmen und zierlichen Lettern auf die Arbeitsplatte, gut sichtbar für ihre Freundin und wartete auf eine Antwort. „Komm schon, Marie, ich weiß, das ist nicht leicht für dich. Mrs. Montgomery hat mir sogar eine Nachricht auf dem AB hinterlassen, damit ich dich überrede.“
    Marie knabberte auf ihrer Unterlippe und schüttelte langsam den Kopf. „Ich kannte sie nicht mal richtig.“
    Teresa Montgomery war auf der Highschool der typische amerikanische Cheerleadertraum; hübsch, beliebt und mit dem Fullback der Footballmannschaft zusammen. Auf einer Poolparty hatte sie sich mit ihrem hübschen Freund in das Gartenhaus zurückgezogen. Kurze Zeit später war durch einen Kurzschluss
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