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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze
Autoren: J Winter
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so wirkt es auch auf Außenstehende.“
    Sie schloss die Augen und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. „Ich erinnere mich noch, dass ich aus dem Laden kam und dass Jamie auf mich gewartet hat, weil er mit mir reden wollte. Dann habe ich Stuart vorbeifahren sehen und dann ist alles irgendwie weg.“
    „Streng dich nicht zu sehr an. Ich kann mir vorstellen, dass es dich irremacht, weil dir Zeit fehlt. Versuch, dich zu entspannen und ruh dich aus. Im Wartezimmer sind Leute, die dich gerne sehen möchten.“
    „Ich will mit Stuart sprechen.“
    „Er ist nicht mehr hier.“
    „Na, dann geh ich eben zu ihm.“
    Der Versuch, aus dem Bett zu steigen, hätte sie fast wieder in eine Ohnmacht getrieben. Alexander drückte sie an den Schultern zurück.
    „Es wird mir keinen Spaß machen, dich hier fesseln zu müssen.“
    Sie lachte.
    „So gefällt mir das schon besser. Wenn du mir versprichst, schön artig zu sein, gehe ich jetzt und hole deine Freunde her. Wenn nicht, werde ich mir eine Zwangsjacke aus der oberen Etage leihen und dich an dieses Bett binden. Haben wir uns verstanden?“ Alexander sah sie bei dieser Ankündigung viel zu freundlich an, um dominant zu wirken.
    Kaum glitt die Zimmertür hinter ihm zu, versuchte Marie erneut, aufzustehen.Mit tiefen Atemzügen kämpfte sie gegen den Schwindel an. Marie zog den Sauerstoffschlauch von ihrem Kopf und nestelte mit fahrigen Fingern an dem Pflaster, das die Kanüle für die Kochsalzlösung fixierte.
    „Was machst du da?“
    Erica griff nach ihren Schultern.
    „Sie ist wirklich ein ungehorsames kleines Biest. Marsch zurück ins Bett, Kleines, sonst mach ich meine Drohung wahr.“
    „Marie, du bist noch zu schwach, du brauchst Ruhe.“
    Jeder Versuch, sie zurück in das Krankenbett zu bekommen, schlug fehl. Alexander packte beherzt zu und verfrachtete ihren Körper zurück in die Kissen. Erica blieb neben ihr stehen.
    „Ich weiß, du hasst Krankenhäuser.“
    „Na dann, hilf mir hier raus. Ich kann mich auch zu Hause erholen.“
    Erica schüttelte besorgt den Kopf und streichelte zärtlich über Maries Kopf.
    Sie wischte die Hand der Freundin von sich und funkelte sie zornig an. „Ich will mit Stuart reden.“
    „Er ist gegangen.“
    „Das hat mir Alexander schon gesagt. Ruf ihn an und bring ihn her oder ich gehe selbst zu ihm.“ Sie starrte Simon ernst an. „Wieso ist er nicht hier? Warum geht er einfach? Und er behauptet, ich flüchte immer, wenn es unbequem wird. Er ist verdammt noch mal weggefahren und er ist schuld daran, dass das hier passiert ist. “
    Niemand in dem Raum verstand, wovon sie redete. Sie konnte es den Gesichtern ansehen. „Er hat mich mit Jamie gesehen und ist einfach davongefahren. Und das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich an dieses Bett gefesselt bin und in die verdammte Grimasse dieses Scheißkerls gesehen habe. Es ist seine verdammte Schuld. Wie konnte er nur?“
    „Schon gut, Marie. Beruhig dich, du hast viel durchgemacht.“
    Simon schnaubte und schüttelte den Kopf, während Erica ihr sanft die Hände tätschelte.
    Marie fixierte ihn zornig. „Wenn du etwas zu sagen hast, dann spuck es aus, Simon.“
    Simon umrundete das Bett, stützte seine Hände auf das Geländer am Fußende und erwiderte ihren Blick. „Bei allem, was zwischen euch vorgefallen ist, was glaubst du, ist ihm durch den Kopf gegangen, als er dich mit dem Kerl sah, den du auf der Party heiß angetanzt hast?“
    Erica holte Luft. „Schatz, bitte, sie ist noch völlig neben sich.“
    „Nein, es reicht. Sie gibt ihm die Schuld, obwohl er sie da rausgeholt hat.“
    „Also ist es meine Schuld, ja? Weil ich mit diesem Scheißkerl getanzthabe, habe ich verdient, dass er mich fast vergewaltigt und seinen Freunden überlässt. Verstehe ich das richtig?“
    „Das habe ich nicht gesagt. Aber Jamie Manson trägt die Schuld und niemand sonst. Du kannst Stuart nicht dafür verantwortlich machen, dass du das Opfer geworden bist. Er macht sich selbst schon genug Vorwürfe.“
    Sie schwieg verblüfft.
    „Ohne ihn würdest du jetzt nicht hier sitzen und mit dem Finger auf ihn zeigen können. Er hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um dich zu finden. Wenn er auf uns gehört hätte, würde die Polizei garantiert jetzt noch nicht nach dir suchen und was dann geschehen wäre, kannst du dir wohl lebhaft vorstellen.“
    „Schatz, bitte …“ Erica war nicht in der Lage, die Situation zu entschärfen.
    „Stuart hatte schon auf der Party so eine Ahnung, dass
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