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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze
Autoren: J Winter
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grinste den Jungen an.
    „Huch, er hat dich Made wohl übersehen.“
    In dem Moment stürmten mehrere Beamte mit schusssicheren Westen bewaffnet das Haus. Ein Polizist brachte sie zu seinem Vorgesetzten. Mariebekam von all dem nichts mit.
    „Benötigen Sie einen Krankenwagen?“
    Chief Detective Alfred Bennings zeigte auf den reglosen Körper in Stuarts Armen. Alexander schüttelte den Kopf. Bennings konzentrierte sich auf die Eingangstür. Zwei seiner Leute begleiteten die beiden Studenten in Handschellen aus dem Haus.
    „In den Räumen wirst du einiges Material finden, Al.“ Alexander klopfte dem befreundeten Cop auf die Schulter und sah ihm angewidert ins Gesicht. „Gelangweilte Studenten aus reichem Haus. Damit werden sie wohl nicht davonkommen.“
    „Truman, was habt ihr für mich?“
    „Scheiße, Chief. Das musst du dir selbst ansehen, sonst glaubst du mir kein Wort.“
    Nach der Antwort über Funk verschwand Bennings im Haus. Die Sirenen der Ambulanz näherten sich. Unter einer Palme setzte sich Stuart mit Marie im Arm auf eine edel verzierte Bank aus Zinkeisen und wiegte sie sanft. Seine Lippen lagen an ihrer Stirn. „Es tut mir leid, Marie. Das ist alles meine Schuld.“
    Alexander brachte die Sanitäter zu den beiden. Ungern gab er Marie an sie weiter.
    „Stuart, sie wird wieder, versprochen.“
    Stuart schüttelte langsam den Kopf und sah zu, wie die Sanitäter ihr eine Sauerstoffmaske anlegten und sie auf der Trage festschnallten.
    „Fahr mit, sie wird froh sein, ein bekanntes Gesicht zu sehen, wenn sie aufwacht.“
    Noch immer bewegte sich sein Kopf, dann wandte er sich ab.
    „Stuart, es ist alles okay. Alles, was sie braucht, ist Flüssigkeit, Schlaf und etwas Ruhe.“
    Alles wimmelte vor Polizisten, teilweise von der Wasserschutzpolizei, anderenteils vom Department. An ihren unterschiedlichen Westen waren sie leicht auseinanderzuhalten. Alexander rief Stuart nach, in welches Hospital man Marie bringen würde. Plötzlich tauchte Erica vor ihm auf.
    „Wo ist sie? Ist sie okay? Stuart, sag doch was.“
    Als sie den Krankenwagen erkannte, rannte sie an ihm vorbei und rief Maries Namen. Sie stieg zu ihr ein und fuhr mit ins Krankenhaus. Simon und George beobachteten aus der Ferne, wie Polizisten kistenweise Beweismaterial aus dem Gartenhaus des Anwesens schafften. Die Pinnwand trugen zwei Uniformierte an ihnen vorbei. George schüttelte fassungslos den Kopf. Ein kurzer Blick reichte, um das Ausmaß zu erfassen.
    Wortlos griff Simon nach der Schulter seines Freundes und sah ihm tief in die Augen. „Gib dir nicht die Schuld dafür.“
    Stuart lächelte eisig, ging an ihm vorbei, ohne sich noch einmal umzusehen.
    „Sammelt ihn ein und bringt ihn heim. Er braucht wohl erst einmal etwas Ruhe. Ich sehe später nach ihm.“
    George nickte schweigend und folgte Stuart.
    „Simon DiLucca, welch unerfreuliche Umstände, dass wir uns beide wiedersehen.“ Alexander streckte die Hand aus und grinste schief.
    „Unser Freund hat ein kleines Blutbad mit einem der frischen Männergesichter veranstaltet, aber man wird wohl meinem Kumpel glauben, dass er unglücklich gestürzt ist.“ Er berichtete ihm ausführlich, während sie gemeinsam dem Gartenhaus näher kamen.
    „Das ist Al.“
    „Wir kennen uns bereits.“ Simon schüttelte die Hand des Chiefdetectives.
    „Ich brauche noch Alex‘ und Stuarts Aussage.“
    „Ist es möglich, dass Stuart morgen im Department vorbeikommt?“
    „Natürlich, kein Problem.“
    George respektierte das Schweigen und setzte ihn vor seinem Haus ab. Ohne Verabschiedung stieg Stuart aus und verschwand in seinem Haus.
    Wie die Endlosschleife einer Videoaufzeichnung wiederholten sich die Szenen in seinem Kopf, als er diese Tür geöffnet hatte. Das Grauen packte ihn im Nacken und Kälte kroch durch seinen Körper. Wie ein aufgescheuchtes wildes Tier wanderte er auf seiner bedachten Terrasse auf und ab. Regen setzte ein und prasselte auf das Dach. Übelkeit hinterließ einen fiesen Geschmack in seinem Mund und sein Herz drohte, zu reißen, wenn er an ihren leblosen Anblick dachte. Mit beiden Händen strich er sich durch das Haar und löste den Zopf.
    Ein tiefer Atemzug der kühlen, frischen Regenluft füllte seine Lungen, dann ging er in die Küche, nahm ein Bier aus dem Kühlschrank und kehrte zurück auf die Terrasse. Er ließ sich auf einer Holzbank nieder und lehnte sich zurück. Marie brauchte Zeit, Ruhe und die Möglichkeit, alles erst einmal zu verarbeiten und gedanklich
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