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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze
Autoren: J Winter
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mir, Stuart. Daran habe ich noch nie geglaubt.“ Wild gestikulierend schleuderte sie Wassertropfen von ihren Fingern. „Ich fass es nicht, dass mir das jetzt erst klar wird. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, zu beweisen, dass du nur einer von diesen Typen bist, die glauben, ich sei zu blöd, allein über Straße zu laufen.“ Sie schnaubte. „Ich habe mich so auf dich gefreut und dann bist du einfach weggefahren. Warum?“
    Stuart senkte seinen Kopf und lachte bitter. „Wir sind uns verdammt ähnlich, Marie. Wir flüchten, wenn es schwierig wird.“
    „Nein, du nicht. Du bist immer da, du …“ Sie griff nach seinem Gesicht und sah ihn liebevoll an. „Hast du gedacht, da läuft etwas zwischen ihm und mir?“
    „Er hat dich geküsst und für mich sah es genau so aus.“
    „Du hast gedacht, es hätte sich nichts geändert. Aber das ist nicht wahr. Ich habe jahrelang geglaubt, dass es Liebe gar nicht gibt. Meine Eltern sind das Paradebeispiel. Du hättest sie sehen sollen, als alles noch gut war. Selbst nach Jahren haben sie sich noch immer wie frisch Verliebte angesehen. Damals habe ich mir genau das für mich gewünscht. Und dann … nun, den Rest kennst du. Er wird allein sterben. Es ist gut, dass er sich irgendwann nicht mehr daran erinnern wird. Aber es hat mir das Herz gebrochen, zu sehen, wie sehr er leidet. Das wollte ich nie wieder erleben, nicht für mich und nicht in meinem Leben. Es gibt nichts Schlimmeres, als von dem Menschen, dem du am meisten bedeuten solltest, verlassen zu werden.“
    „Die Dinge kannst du nicht mehr rückgängig machen.“
    „Aber ich kann es besser machen.“
    Er erhob sich und wandte sich von ihr ab.
    „Du hast gesagt, dir gefällt, was du in mir siehst. Und du nennst mich nicht umsonst ‚tesorina mia‘, das weiß ich. Ich habe nicht geschlafen, als du in dem Zimmer warst. Du liebst mich, oder? Auch wenn du es nicht sagen kannst.“
    „Das ist es nicht, Marie.“
    „Simon sagt, dass du dir Vorwürfe machst, wegen dem, was mit mir passiert. Es ist weder deine noch meine Schuld.“
    „Es ist meine Schuld. Ich hätte bleiben und dich zur Rede stellen sollen.Stattdessen habe ich gekocht vor Eifersucht, weil ich dachte … ich weiß nicht mehr, was ich dachte. Ich war wütend und ich gebe zu, ich war verletzt.“
    „Das wäre ich auch gewesen. Wenn Jamie da nicht zugeschlagen hätte, dann ein anderes Mal. Es spielt keine Rolle. Es war ein Missverständnis.“ Sie lachte freudlos auf.
    „Wir beide sind eine Ansammlung aus Missverständnissen.“
    Sie blieb hinter ihm stehen. Stuart wandte sich ihr wieder zu, atmete tief durch und suchte ihren Blick.
    „In der Nacht, als Jamie dich entführt hat, war ich mit einer anderen zusammen.“ Prüfend sah er ihr fest in die Augen. „Das wirst du mir nie verzeihen, aber ich dachte, ich könnte einfach so wieder zurück in mein altes Leben. Ich war wütend, sogar ungewöhnlich zornig auf dich, auf ihn, auf die ganze Situation. Ich habe geglaubt, du würdest wieder nur ein Spiel treiben und ich hätte es besser wissen müssen.“
    Als sie noch immer stumm blieb, öffnete er die Terrassentür und nickte. „Ich werde dir jetzt ein Taxi rufen, das dich zurück ins Krankenhaus bringt.“
    „Warte.“
    Er blieb stehen und vermied es, sie anzusehen.
    „Sieh mich an. Bitte!“ Sie zwang ihn dazu. „In der Nacht, als du vor meiner Tür verhaftet worden bist, war ich so sauer auf dich, dass ich mir fest vorgenommen hatte, doch mit Jamie auszugehen, falls er mich noch mal fragen sollte. Ich wollte mit ihm ins Bett. Und ganz ehrlich? Es wäre fast passiert.“
    Stuart schüttelte den Kopf und belächelte ihre Erklärung.
    „Er war da und ich wollte mit ihm gehen. Erst, kurz bevor ich aus der Ladentür gegangen bin, habe ich mich anders entschieden. Du warst der verdammte Mistkerl, mit dem ich zusammen sein wollte.“ Sie schlang die Arme um seine Hüften und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. „Ich fühle mich bei dir wohl. Du gibst mir Sicherheit und ich weiß, dass ich dir vertrauen kann. Das hat bisher nur einer in meinem Leben geschafft. Es ist mir egal, was passiert ist. Ich will auch nicht wissen, mit wem du zusammen warst, weil ich es verstehe. Ich will dich in meinem Leben haben und ich will dich lieben dürfen. Es funktioniert einfach nicht mehr ohne dich.“
    Stuart hob ihr Kinn und betrachtete sie eindringlich. Seine feste, schweigsame Umarmung war wie Balsam für ihre fragile Seele. Stuart hob sie wortlos auf seine
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