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Zähmung der Wildkatze

Zähmung der Wildkatze

Titel: Zähmung der Wildkatze
Autoren: J Winter
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Holzkonstruktionen, sprang Stuart von Bord. Alexander vertäute das Speedboot und stieß einen Pfiff aus. „Aus der Nähe sieht das Ganze noch pompöser aus als damals. Wo sagtest du, halten sie sie fest?“
    „Gartenhaus.“
    „Hm, süße Erinnerungen fließen durch meine Adern … folge mir unauffällig.“ Er drehte sich noch einmal um. „Du willst nicht warten, bis die Uniformierten hier sind?“
    Stuart erwiderte seinen Blick mit eindeutiger Mimik.
    „Guter Mann, das dachte ich mir schon.“ Alexander ließ seine Fingerknöchel knacken und grinste breit. „Bereit, wenn Sie es sind, Master.“
    Stuart rollte mit den Augen und gab ihm einen Wink. Das Areal war groß und dennoch benötigten sie nicht lang, um das Gartenhaus auf der parkähnlichen Anlage zu finden. Es lag weit weg vom Wohngebäude, groß genug, um eine zwanzigköpfige Familie darin unterzubringen, und schalldicht isoliert. Meterhohe Palmen umrundeten das weiß getünchte Haus mit den blauen Fensterrahmen und der blauen Tür. Die Fensterläden versperrten die Sicht hinein. Alexander hielt Stuart davon ab, sich mit roher Gewalt Zugang zu verschaffen.
    „Nicht so eilig.“ Er drehte den Knauf und öffnete die Tür. „Honey, ich bin zu Hause.“ Sofort schnappte er sich den rothaarigen Burschen, zog ihn aus dem Fernsehsessel, in dem er eben noch gemütlich eine Serie verfolgte.
    „Wie ist dein Name, Kleiner?“
    „T … Troy.“
    „Das heißt: Troy, Sir.“
    „Sir.“
    Wie ein Kaninchen vor der Schlachtung starrte der Junge den dunkelhäutigen Hünen an, der ihn am Kragen einige Zentimeter über dem Boden in der Luft hielt, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Stuart öffnete ein weiteres Zimmer und fand ein leeres Bad vor. Die nächste Tür war das Gästeschlafzimmer.
    „Wo ist die Frau?“
    Der Junge stammelte unverständlich eine Antwort.
    „Sprich deutlicher!“
    „Was für eine Frau?“
    Mit wenigen Schritten schleppte Alexander den Burschen durch das Zimmer und ließ ihn mit dem Rücken gegen die Wand prallen. „Versuch es noch einmal.“
    Stuart öffnete eine weitere Tür. „Marie?“
    Für einen Augenblick schien die Zeit stillzustehen. Sie lag mit geschlossenen Augen auf einem Bett. Ihre Hände mit Handschellen ans Bettgitter gefesselt und über ihr kniete ein Kerl, der seinen harten Schwanz in der rechten Hand hielt und gerade im Begriff war … Stuart packte ihn beim Haarschopf. Der Dunkelhaarige war so geschockt, dass er nicht einmal einen Laut von sich geben konnte, als Stuarts Faust ihn im Gesicht traf. Er prügelte ihn quer durch den Raum, schubste ihn aus dem Zimmer und kniete sich dann für weitere Faustschläge zu ihm hinunter.
    „Hey!“
    Alexander hielt ihn davon ab, diesem Scheißkerl die Visage einzuschlagen. Blutend und hustend lag er bereits wehrlos auf dem Boden und hob ängstlich die Unterarme vor sein Gesicht.
    „Er ist ein Stück Scheiße, an dem du dir nicht die Hände schmutzig machen willst, Stuart. Vertrau mir.“
    Gemeinsam betraten sie den Raum, in dem Marie noch immer reglos lag. Für einen Moment wirkte sie wie tot. Sie atmete flach und unregelmäßig.
    „Alter Falter, du ahnst es nicht.“
    Stuart hob den Kopf, während er neben Marie hockte und bemüht war, sie aufzuwecken. Beim Anblick der Pinnwand gegenüber sträubten sich ihm die Nackenhaare. Alexander betrachtete die unzähligen Fotos darauf.
    „Ich fasse es nicht. Das müssen wie viele sein? Fünfzig? Hundert?“
    „Alex, sie wird nicht wach!“
    Alexander prüfte ihre Vitalfunktionen, Puls, Atmung und nach einem Blick in ihre Augen nickte er.
    „GHB! Die Schweine haben sie mit dem Zeug ausgeknockt. Wir müssen sie dringend in ein Krankenhaus schaffen.“ Er wählte den Notruf über sein Mobiltelefon. „Hey Stacy, Alex hier. Süße, schick mir bitte umgehend eine Ambulanz. Wir haben eine junge Frau unter GHB, ohnmächtig, nicht ansprechbar und überdosiert.“
    Alex arbeitete als Krankenpfleger in einer der zahlreichen Privatklinken der Stadt und wusste genau, wovon er sprach. Er nannte der Frau an der Telefonzentrale die Adresse.
    Stuart löste die Handschellen, zog seinen Mantel aus und legte ihn über Maries nackten Körper. Als er die Prellung an ihrem Kinn entdeckte, hätte er jedem von ihnen am liebten das Herz mit bloßen Händen aus dem Leib gerissen. Er hob sie behutsam auf seine Arme und trug sie aus dem Haus. Nicht ohne dem Dunkelhaarigen am Boden noch einen Extratritt zu verpassen. Alexander folgte ihm dichtauf und
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