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Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4

Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4

Titel: Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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ungebildete Straßenkind, das du auf Coruscant gekannt hast. Ich gehöre nicht mehr dahin. Wohin sollte ich überhaupt noch gehören? Ich bin zu einem Dunklen Jedi ausgebildet worden.« Sein Gesicht wurde ausdruckslos. »Und jetzt ist auch mein Lehrer tot. Er hat mich unterrichtet und an mich geglaubt, mir Fähigkeiten und einen Sinn im Leben gegeben.«
    »Peckhum hat auch immer an dich geglaubt«, sagte Jaina mit sanfter Stimme.
    Zekk fuhr sich mit einer schlammbeschmierten Hand durchs verfilzte Haar, und ein wilder Ausdruck trat ihm ins Gesicht. »Aber er ist auch tot – es kann nicht anders sein. Ich habe die Lightning Rod abstürzen sehen.«
    Jaina hatte das Gefühl, als habe ihr ein tollwütiges Herdentier ein Horn in den Bauch gerammt. Die Lightning Rod sollte abgestürzt sein? Dann war Jacen möglicherweise schwer verletzt.
    »Ich habe meinen Lehrer Brakiss enttäuscht und jetzt ist er tot«, sagte Zekk. Er gestikulierte, während er redete. »Ich habe die Schatten-Akademie in die Schlacht geführt, und alle meine Kameraden sind getötet oder gefangengenommen worden. Und wenn Peckhum tot ist, dann war das auch meine Schuld.« Zekks Augen waren glasig und fiebrig; sein Atem ging schnell und flach.
    Jaina biß in störrischer Entschlossenheit die Zähne aufeinander. »Nun, Zekk, ich will nicht, daß deinetwegen noch mehr Menschen sterben. Laß mich einfach in den Tempel, damit wir unsere Verletzten betreuen können.«
    Zekk hielt inne und fuhr zu ihr herum. »Nein! Komm nicht näher!«
    Jaina trat einen Schritt vor. »Zekk, es gibt nichts mehr zu kämpfen. Was willst du denn jetzt noch erreichen?«
    Zekk schüttelte den Kopf. »Du hast nie auf meinen Rat gehört. Du hast immer alles besser gewußt.« Trotz seiner offenkundigen Erregung waren Zekks Bewegungen beinahe beängstigend geschmeidig, als er das Lichtschwert von seinem Gürtel zog und mit einem Schnappen und Zischen die rot glühende Klinge zündete.
    Mit einer Reaktion, die so instinktiv erfolgte, daß sie sich einen Moment später schon nicht mehr an sie erinnerte, hatte Jaina unversehens ihr eigenes Lichtschwert in der Hand, dessen violetter elektrischer Strahl summte und pulsierte.
    Ein barbarisches Grinsen breitete sich über Zekks Gesicht aus, fast so, als sei er froh, daß es so weit gekommen war.
    »Weißt du, Jaina«, sagte er, trat einen Schritt auf sie zu und fuchtelte mit der Energieklinge von einer Seite zur anderen, »wenn du es einmal zugelassen hast, daß die Dunkle Seite von dir Besitz ergreift, ist sie wie eine Krankheit, für die es keine Heilung gibt.« Er sprang auf sie zu, und ihre Klingen kreuzten sich in einem knisternden Duell zwischen Rot und Violett. »Und die einzige Möglichkeit, die Krankheit loszuwerden«, er setzte mehrmals nach und Jaina parierte, »besteht darin«, noch ein Schlag, »sie aus dir«, und noch einer, »herauszuschneiden.«
    Jaina wich aus und hielt einen wachsamen Blick auf Zekk gerichtet, während sie sich wegdrehte und auf seinen nächsten Schlag wartete. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Luke den Zweikampf mit ruhiger Anteilnahme verfolgte.
    In diesem Moment wurde Jaina klar, daß sie mit Gewalt versuchte hatte, Zekk zur Hellen Seite zu bekehren. Sie hatte versucht, ihn zu reparieren. Aber das konnte sie nicht. Es mußte seine eigene Wahl sein. Sie atmete tief durch, ließ sich von der Macht durchströmen und wich vor Zekk zurück.
    »Ich will nicht mehr kämpfen, Zekk«, sagte sie, schaltete ihr Lichtschwert aus und warf es zu Boden. »Es gibt immer noch Gutes in dir, aber du mußt entscheiden, in welche Richtung du gehen willst – von jetzt an. Es ist deine Entscheidung, also entscheide dich diesmal richtig.«
    In Zekks Gesicht rangen Verblüffung, Zorn und Verwirrung miteinander. »Woher weißt du, daß ich dich nicht töten werde?«
    Aus dem Augenwinkel sah Jaina, wie Lowie einen Schritt vortrat, als wollte er sie beschützen, aber Luke hielt den Wookiee zurück, indem er ihm eine Hand auf die Schulter legte.
    Jaina zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Aber ich werde nicht mit dir kämpfen. Triff deine Wahl.« Jaina strich ihr glattes braunes Haar zurück und sah Zekk mit ruhiger Gewißheit in die Augen – nicht der Gewißheit, daß er sie nicht verletzen würde, sondern der Gewißheit, das Richtige getan zu haben.
    »Also, worauf wartest du noch?« flüsterte sie.
    Mit einer langsamen, entschlossenen Bewegung hob Zekk das glühende rote Lichtschwert über Jainas Kopf.
     

23
    Irgendwann
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