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Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4

Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4

Titel: Young Jedi Knights 06 - Angriff auf Yavin 4
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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spürte das leise Wummern der Turbinen, als ritte er auf einem ungezähmten Lasttier. Er steuerte den Jäger mit angespannter Konzentration, tanzte durch die Luftströmungen, wurde durchgerüttelt von thermischen Aufwinden, die vom Dschungel unter ihnen emporstiegen.
    »Halt ihn auf Kurs«, brummte er zu sich. Dieser Einsatz erforderte höchste Präzision und sein ganzes fliegerisches Können. Während ihrer Reise zum Yavin-System hatte Orvak gemeinsam mit einem Trupp von TIE-Rekruten, die aus den Reihen junger Sturmtruppler stammten, in Simulationen immer wieder den Angriff geprobt. Doch dies war die Wirklichkeit. Und der Imperator zählte auf ihn.
    Massassi-Bäume bildeten unter ihm einen chaotischen grünen Teppich. Knorrige Äste ragten wie Monsterklauen aus dem dichten Baldachin. Orvak glitt darüber hinweg und sah, wie hinter ihm die Tiere vor den heißen Triebwerkstrahlen aus den Baumwipfeln flohen.
    Sein Begleiter Dareb meldete sich über einen auf Sichtkontakt begrenzten Kanal. Die codierten Worte des anderen Piloten wurden von einem speziellen Decodiersystem in Orvaks Cockpit entschlüsselt. »Nahbereichsensoren haben die Energieschutzhülle ausgemacht«, sagte Dareb. »Die Schildgeneratoren befinden sich genau dort, wo wir sie nach den Angaben unserer Kontaktleute erwartet haben.«
    »Ziel bestätigt«, antwortete Orvak ins Helmmikrophon. »Lord Brakiss, der es einige Zeit hier aushalten mußte, weiß selbst einiges über den Grundriß der Jedi-Akademie – das heißt, wenn die Rebellen nicht umgebaut haben.«
    »Warum sollten sie?« fragte Dareb. »Sie sind viel zu selbstsicher und wir werden ihnen ihre Idiotie vor Augen führen.«
    »Führe mir bloß nicht deine Idiotie vor Augen«, brummte Orvak. »Genug geschwätzt. Ziel anfliegen!«
    Die unsichtbaren Schilde wölbten sich wie ein Schutzschirm über einen Teil des Dschungels, wo ein Fluß sich zwischen den Bäumen dahinwand und majestätisch eine uralte Steinpyramide aufragte. Orvak hoffte, daß am Ende dieses Tages Skywalkers Großer Tempel dem Erdboden gleichgemacht wäre.
    Aber bevor die Schatten-Akademie den eigentlichen Angriff starten konnte, mußten Orvak und Dareb ihre vorbereitende Mission abschließen: den Schildgenerator lahmlegen und die Türen für einen verheerenden Angriff weit öffnen.
    Orvak überprüfte die Sensoren. Über Infrarot und andere Bereiche des elektromagnetischen Spektrums sah er die tödlichen Ausschläge der Energiekuppel, die die Jedi-Akademie schützte. Wegen der hohen Massassi-Bäume reichte der Schild jedoch nicht ganz bis zum Boden, sondern endete etwa fünf Meter über den Baumkronen. Fünf Meter – eine schmale Lücke zwischen dem Laub und der knisternden Energie, doch für einen geschickten Piloten kein unüberwindliches Hindernis. Hier und dort ragten ein paar angesengte oder verkohlte Zweige empor, die die Energiekuppel berührt hatten.
    »Es wird ganz schön eng«, sagte Orvak. »Bist du bereit?«
    »Ich habe das Gefühl, als könnte ich die ganze Rebellenallianz allein erledigen«, erwiderte Dareb.
    Orvak gefiel diese übertriebene Selbstsicherheit nicht. »Bleib dran«, sagte er.
    Er riß den TIE-Jäger herunter und schoß knapp über die Baumkronen hinweg. Blätter rauschten unter ihm, Zweige kratzten und peitschen gegen die Flügel seines Schiffs. Die Luft schien sich vor dem Jäger zu kräuseln, ein schwacher Hinweis auf das Energiefeld, und er hoffte, daß die Sensorendaten stimmten.
    »Bleib auf Zielkurs«, sagte er. »Wenn wir unter den Schilden hinweg sind, fängt die Arbeit erst an.«
    In dem Moment, als sie unter der unsichtbaren Grenze hindurchflogen, scherte Dareb zur Seite aus, um einem moosbedeckten Zweig auszuweichen, der sich einen Meter über das Blätterdach krümmte. Der junge Pilot reagierte übertrieben und streifte mit einer Ecke des rechteckigen Flügels einen anderen Ast, der ihn ins Taumeln brachte.
    »Ich kann ihn nicht halten!« schrie er ins Komsystem. »Er geht mir durch!«
    Darebs TIE-Jäger rotierte dem tödlichen Energiefeld entgegen und explodierte, als er gegen die desintegrierende Wand prallte. Ganz auf seine Mission konzentriert, jagte Orvak weiter und sah in den Rückmonitoren die brennenden Wrackteile vom Himmel regnen.
    Er biß die Zähne aufeinander und atmete durch die in seinen Helm integrierte Sauerstoffmaske tief durch. »Wir sind alle ersetzbar«, sagte Orvak, als versuche er, sich selbst davon zu überzeugen. »Ersetzbar. Die Mission ist das einzig Wichtige.
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