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Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen

Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen

Titel: Young Jedi Knights 03 - Die Verlorenen
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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näher.
    »Paß auf, Jacen!«, rief Tenel Ka warnend.
    Jacen blickte hoch und sah die schlanke Form der Habichtmutter, die sich mit Wutgeschrei auf ihn stürzte. Sie hatte ihre metallischen Klauen ausgefahren, und aus den Flügeln wuchsen spitze Stacheln. Die Flügelspanne des Fiederhabichts betrug über zwei Meter. Sein Kopf bestand hauptsächlich aus einem großen Schnabel mit scharfen Elfenbeinzähnen, mit denen er seine Opfer in Stücke riß.
    »Oh-oh«, entfuhr es Jacen.
    Lowie brüllte eine Warnung, Tenel Ka griff nach einem Wurfmesser, aber Jacen wußte, daß er nicht warten konnte, bis sie ihm zu Hilfe kamen.
    Das Wesen schoß wie eine Rakete auf ihn zu. Jacen schloß die Augen und konzentrierte sich ganz auf die Macht. Für Tiere hatte er immer ein besonderes Talent gehabt. Er konnte mit ihnen kommunizieren, konnte ihre Gefühle spüren und ihnen seine eigenen vermitteln. »Alles ist gut«, flüsterte er. »Es tut mir leid, daß wir an dein Nest gegangen sind. Bleib ruhig. Alles ist gut. Frieden.«
    Der Fiederhabicht stoppte seinen Sturzflug ab und krallte sich mit seinen Klauen, die hart wie Durastahl waren, an einer der unteren Querstreben fest. Jacen hörte ein kratzendes Geräusch, als die Klauen den Rost vom Metall fegten, aber er behielt die Ruhe.
    »Wir wollten deinen Babys nichts tun«, redete er weiter in beruhigendem Ton auf den Vogel ein. »Wir wollten sie auch nicht alle mitnehmen. Ich brauche nur eins, und ich verspreche dir, daß es an einen schönen und sicheren Ort gebracht wird… einen herrlichen Zoo, wo es großgezogen, gehegt und gepflegt wird, damit es von Millionen von Menschen aus der ganzen Galaxie bewundert werden kann.«
    Der Fiederhabicht zischte und schob seinen spitzen Schnabel näher an Jacen heran. Hinter den scharfen Zähnen strömte fauliger Atem hervor. Er wußte, daß die Mutter ihm mißtraute, aber Jacen projizierte Bilder eines wunderschönen Vogelhauses in ihr Hirn, wo dem jungen Falken sein ganzes Leben lang die feinsten Leckerbissen gebracht wurden, wo er frei herumfliegen konnte, ohne jemals andere Jagdvögel oder den Hungertod fürchten zu müssen… oder von Mitgliedern einer Gang erschossen zu werden. Das letzte Bild – die verschwommenen Gestalten junger Männer, die auf sie schossen, während sie zwischen den hohen Häusern nach Nahrung suchte – hatte Jacen in den Gedanken der Mutter entdeckt.
    Diese Vorstellung überzeugte die Habichtmutter, und sie schlug mit ihren dornengespickten, ledrigen Flügeln und erhob sich wieder in die Lüfte, ohne Jacen anzugreifen… zumindest nicht im Moment. Er strahlte zu seinen Freunden hinauf.
    Tenel Ka stand mit dem Dolch in der Hand, darauf gefaßt, jeden Augenblick hinunterzuspringen und zu kämpfen. Der Gedanke, daß sie bereit war, ihn zu verteidigen, erfüllte Jacen mit einem angenehmen warmen Gefühl. Er konzentrierte sich auf das Ei, das er in der Hand hielt, und benutzte die Macht, um es hinauf zu Jaina schweben zu lassen. Sie nahm es in Empfang und reichte es dann an Zekk weiter. »Was hast du gemacht?«, fragte Zekk.
    »Ich habe ein Abkommen mit dem Fiederhabicht getroffen«, sagte Jacen. »Verschwinden wir.«
    »Aber was ist mit den anderen Eiern?«, fragte Zekk, wobei er seinen Schatz ehrfürchtig anstarrte.
    »Du kriegst nur eins«, antwortete Jacen. »So war es vereinbart. Aber jetzt sollten wir besser machen, daß wir hier wegkommen – und zwar schnell.« Er stemmte sich hoch und kletterte zu Tenel Ka und Lowie auf die Plattform.
    Lowie ergriff das Faserseil und hangelte sich als Erster wieder hinauf. Fast schien es, als liefe er die Mauer des Gebäudes empor, bevor er sich über die Kante schwang, Jacen drängte immer wieder zur Eile, und als sie schließlich alle wieder auf dem Steg standen, fragte Zekk: »Ich dachte, du hättest ein Abkommen mit der Mutter getroffen. Warum müssen wir uns dann so beeilen?«
    Jacen schob sie weiter vorwärts, weg von der Bauraupe. »Weil Fiederhabichte ein extrem schlechtes Gedächtnis haben.«
 

3
    Nachdem die fünf Gefährten das Nest des Fiederhabichts hinter sich gelassen hatten, hielt sich Jaina nahe bei Zekk. Sie beobachtete, wie der dunkelhaarige Junge sich fast instinktiv vorwärts bewegte, während er durch den Irrgarten der unteren und oberen Flure und über die Brücken zwischen den Gebäuden eilte und sie auf dem kürzesten Weg zu seiner Behausung führte. Das kostbare Ei, das er bei sich trug, erfüllte den Jungen mit den grünen Augen mit unbändigem Stolz,
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