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Yoga fuer alle

Yoga fuer alle

Titel: Yoga fuer alle
Autoren: Patrick Broome
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Körper und versuche nicht, dir die Gedanken eines anderen aufzwingen zu lassen. Vielleicht möchtest du zunächst einfach den Entschluss fassen, allen Lebewesen gegenüber mitfühlend und rücksichtsvoll zu sein. Damit erzeugst du eine Atmosphäre der Harmonie in dir und um dich herum, die sich automatisch fortpflanzt in der Welt, die wir alle teilen. Versuche es einfach – und dein Leben wird glücklicher und erfüllter sein.

Medi t a tion – DerWeg in die Stille
    Die Meditationspraxis zielt darauf ab, den Zustand völliger Stille zu erreichen. In dieser »Leere« gelingt es uns, damit aufzuhören, uns mit den Gedanken zu identifizieren, und uns aus dem Korsett der Denkmuster zu befreien. Die Welt, wie wir sie sehen, ist eine Projektion unseres eigenen Geistes und der Gedanken. Wenn es gelingt, diese Projektion umzuwandeln, können wir die Welt, in der wir leben, verändern.
    Meditation ist das, was wir nicht denken können. Die Übung der Meditation ist die bewusste Übung des »Zeuge-Seins« (Sakshi) oder des Beobachtens. Ein solcher Zeuge zu sein bedeutet, urteilsfrei zu beobachten, was man sieht. Der Zeuge fungiert als unbeteiligter und objektiver Beobachter, erlaubt allem, was aufkommt, da zu sein – und zu gehen. Der Zeuge folgt den Gedanken nicht und hält sie nicht fest: einfach kommen und gehen lassen. Es ist ein beständiger Prozess des Loslassens. Wenn man bewusst jedem Gedanken erlaubt vorbeizuziehen, ist es dem Geist möglich, zu seinem Ursprung zurückzukehren. Diese Quelle ist die universale kosmische Identität, aus der alles entsteht. Die Erkenntnis, die der Zeuge erfährt, ist die Erkenntnis einer Identität, die über Körper und Geist hinausgeht. Durch die beständige Praxis des Beobachtens wird klar, dass wir uns nicht mit den Gedanken identifizieren müssen – weil es unmöglich ist, etwas gleichzeitig anzuschauen und zu sein. Yogis wollen erkennen, wer sie wirklich sind. »Es ist unsere Hauptpflicht, weiter als unsere Gedanken zu gehen«, lehrt Swami Nirmalananda – aus der Distanz des inneren Zeugen heraus. Erst wenn wir damit aufhören, uns mit unseren Gedanken zu identifizieren, kann der Zustand des Yoga erreicht werden. Damit nähern wir uns der Antwort auf das Rätsel, wer wir eigentlich sind.
    Durch beständiges und regelmäßiges Üben kann man beobachten, dass bestimmte Gedanken immer wiederkehren. In diesem Stadium ist es hilfreich, ein Meditationstagebuch zu führen. Wenn wir aufschreiben, wann bestimmte Gedanken wiederkehren, können gedankliche Muster transparent gemacht werden, die vorher nicht bewusst waren. Indem wir untersuchen, was im Körper oder im Geist passiert, wenn bestimmte Gedanken aufkommen, können wir etwas über die Anhaftung an diese Gedanken lernen. Der Atem zeigt ebenfalls, wie die Gedanken uns beeinflussen. Jeder Gedanke hat eine bestimmte Gefühlsqualität, die den Atem verändert: kurz, lang, gepresst, unregelmäßig, entspannt etc. Diese Gefühle erkennen wir wieder, weil wir sie anhand bereits existierender Erinnerungen, die mit diesem Gefühl in Verbindung stehen, identifizieren. Es ist unmöglich, etwas zu denken, das man nicht auf irgendeine Weise in der Vergangenheit bereits erfahren hat. Die Gefühlsqualitäten der vergangenen Erfahrungen hinterlassen Eindrücke oder gedankliche Muster, Samskaras. Gedanken können nur unsere individuelle Seele beeinflussen und wirken nicht auf die unsterbliche Seele. Aber sie können die Erkenntnis des wahren Selbst vor der bewussten Wahrnehmung verbergen.
    Durch Meditation erkunden wir die Beschaffenheit der Gedanken, die zu einer falschen Identität führen: Die Anhaftung kann erkannt und losgelassen werden. Es scheint ein endloser Vorgang zu sein, bis der Übende seine Gedanken objektiv betrachten kann und auf diese Weise ein Verständnis für sein Verhalten gewinnt. Dieser Vorgang des tiefen Erforschens ist eine Form der Psychotherapie. Wir beginnen damit, die Gefühle, die mit den Gedanken in Verbindung stehen, herauszufiltern. Erzeugt ein Gedanke Angst, Unruhe oder Ungeduld – oder das Gegenteil: Ruhe, Ausgeglichenheit, Freude oder Entspannung? Führt der Gedanke zu Schläfrigkeit, Langeweile, Zweifel oder Furcht? Nur der Prozess der inneren Beobachtung bewirkt eine Auflösung dieser Identifikation mit allem Vergänglichen.
    Meditation bedeutet, zunächst äußerlich vollkommen still zu werden. Und ganz langsam lernen wir die Stille kennen, die das innere Wesen erfüllt. Aus dieser Stille erwächst die
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