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Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen

Titel: Yelena und die verlorenen Seelen - Snyder, M: Yelena und die verlorenen Seelen
Autoren: Maria V. Snyder
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Lohn?“
    „Du kannst nicht von den Magiern oder der Ratsversammlung bezahlt werden. Um deine Neutralität zu wahren, musst du von Ixia und Sitia jeweils die gleiche Summe erhalten.“ Sie lächelte. „Nach allem, was du in letzter Zeit erreicht hast, rate ich dir, einen ordentlichen Betrag auszuhandeln.“
    „Es gibt offenbar eine Menge Dinge, an die ich in meiner neuen Rolle denken muss.“
    „Dann ist deine Ausbildung also beendet?“
    Ich musste lachen. „Beendet wird sie wohl nie sein. Aber ich habe ein gewisses Verständnis erlangt, was meine Fähigkeiten angeht.“
    „Gut. Dann sehe ich unseren Verhandlungen mit Freude entgegen.“
    Ehe die Botschafterin die Unterredung für beendet erklären konnte, sagte ich: „Ich habe noch etwas für den Commander.“
    Erwartungsvoll schaute sie mich an.
    „Es liegt bei Eurem Wachposten. Er hat mir nicht erlaubt, es mitzubringen.“
    Sie stand hinter ihrem Schreibtisch auf, öffnete die Tür und kam mit dem Schwert des Königs zurück.
    „Kann ich mit dem Commander sprechen?“, bat ich.
    Die Verwandlung von der Botschafterin in den Commander geschah im Handumdrehen. Sogar die Gesichtszüge veränderten sich innerhalb von Sekundenbruchteilen von denen einer Frau in die eines Mannes. Das hatte ich zwar zuvor schon miterlebt, aber dieses Mal sah ich es mit meinem neuen Gesicht. Die Umwandlung verriet sehr viel über die beiden Persönlichkeiten.
    „Wofür ist das?“, wollte der Commander wissen, während er die Waffe in seiner Hand betrachtete.
    „Cahil gibt es Euch zurück. Ihr habt vor mehr als siebzehn Jahren das Recht erworben, es zu benutzen.“
    Nachdenklich legte er die Waffe auf seinen Schreibtisch. „Cahil. Was soll ich bloß mit ihm machen?“
    Ich berichtete dem Commander von Cahils Plänen. „Er könnte Euch in Zukunft Schwierigkeiten bereiten. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, ihn davon abbringen zu können.“
    „Ich weiß, dass Valek ihn liebend gern töten würde.“ Eine Weile dachte er über diese Möglichkeit nach. „Aber vielleicht erweist er sich noch als nützlich – besonders wenn es darum geht, mit der jüngeren Generation in Verhandlungen zu treten.“ Mein zweifelnder Gesichtsausdruck entging ihm nicht. „Ich könnte mir vorstellen, dass er ihre Sprache trifft.“
    „Und sie möglicherweise sogar gegen Euch aufwiegelt?“
    „Kein Spaß ohne Risiko, sage ich immer. Wäre das alles?“
    „Nicht ganz.“ Ich reichte dem Commander eines von Opals Glastieren.
    Bewundernd betrachtete er den Baumleoparden und dankte mir für das Geschenk.
    „Das Glühen, das Ihr seht, ist Magie“, erklärte ich.
    Er musterte mich mit einem durchbohrenden Blick. Ich kam mir vor wie eine Verräterin, die ihm soeben eine Dosis Gift verabreicht hatte. Rasch stellte er die Statue auf den Schreibtisch. Ich erklärte ihm, warum er in der Lage war, das Feuer zu sehen.
    „Ich erkenne zwei Seelen in Eurem Körper. Eure Mutter wollte Euch nicht allein lassen, als sie starb, also ist sie bei Euch geblieben. Dank ihrer Zauberkraft seht Ihr das Glühen. Und ihre Furcht, entdeckt zu werden, macht Euch seit jeher Angst vor Magie in all ihren Formen.“
    Commander Ambrose rührte sich nicht, als ob die geringste Bewegung seinen Körper in tausend Stücke hätte zerspringen lassen. „Woher weißt du das?“
    „Ich bin eine Seelenfinderin. Ich finde verlorene Seelen und schicke sie zum Himmel. Möchte sie Euch verlassen? Möchtet Ihr, dass sie Euch verlässt?“
    „Ich weiß es nicht. Ich …“
    „Denkt darüber nach. Ihr wisst, wo Ihr mich findet. Ihr könnt mich jederzeit rufen lassen.“
    Im Hinausgehen schaute ich noch einmal über meine Schulter. Gedankenverloren betrachtete er den Baumleoparden.
    Während meiner Unterhaltung mit dem Commander war es Nacht geworden. Tief atmete ich die warme Brise ein, genoss die Gerüche des Lebens und das Gefühl von Luft auf meiner Haut, während ich über den Campus lief. Unentwegt suchte ich dabei die Umgebung ab. Gab es wirklich nirgendwo einen Hinweis auf Valek?
    Irys hatte sämtliche Fackeln in ihrem Turm entzündet, in dem sie mir drei Stockwerke zur Verfügung gestellt hatte. Ich dachte an den Lohn, von dem Botschafterin Signe gesprochen hatte. Und dann schweiften meine Gedanken zu Valeks geheimem Unterschlupf auf dem Land der Featherstones. Ich wäre gern in Kikis Nähe. Außerdem hatte es durchaus seinen Reiz, nicht allzu nahe bei seinem Arbeitsplatz zu wohnen. Es wäre schön, die politischen
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