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Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia

Titel: Yelena und der Mörder von Sitia - Snyder, M: Yelena und der Mörder von Sitia
Autoren: Maria V. Snyder
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weiß.“
    „Ich bin keine Spionin, Cahil. Und der Rat kann einen Vermittler gebrauchen, wenn es um Beziehungen mit Ixia geht.“
    Er lachte höhnisch. „Ach, du bist jetzt also eine Vermittlerin. Das ist ja lustig. Glaubst du wirklich, dass der Rat dir vertrauen wird?“
    „Glaubst du, dass der Rat einen gewöhnlichen Bürger bei seinem Kriegszug unterstützen wird?“
    Einen Moment lang wirkte Cahil fassungslos. Hilflos schaute er sich nach seinen Männern um, die in einiger Entfernung auf ihn warteten. „Ich werde die Wahrheit schon noch herausbekommen. Aber es ist mir inzwischen auch nicht mehr wichtig. Ich habe nämlich beschlossen, die Sache allein in die Hand zu nehmen.“
    Obwohl er sich keinen Schritt vorwärtsbewegt hatte, spürte ich, dass eine neue Bedrohung von ihm ausging. „Warum erzählst du mir das? Du weißt, dass ich dir bestimmt nicht dabei helfe, Valek zu finden. Außerdem ist er inzwischen längst wieder in Ixia.“
    Er schüttelte den Kopf. „Dir glaube ich kein Wort mehr. Es ist ein herrlicher Tag zum Reiten, und du bleibst einfach hier?“ Mit einer ausladenden Handbewegung deutete er auf die Wälder ringsumher und kam zwei Schritte näher. „Ich bin gekommen, um dich zu warnen.“ Noch ein Schritt.
    Drohend schwang ich meinen Streitkolben. „Bleib stehen, wo du bist.“
    „Du hast mal gesagt, dass Goel so fair war, dich über seine Absichten in Kenntnis zu setzen. Nun, das will ich auch. Ich weiß, dass ich weder dich noch Valek besiegen kann – selbst meine Männer haben keine Chance –, aber irgendeiner irgendwo da draußen ist dazu in der Lage. Ich schwöre dir, dass ich ihn finden werde, und gemeinsam werden wir dafür sorgen, dass du und Valek sterben werdet.“ Damit machte er auf dem Absatz kehrt und ging zu seinen Leuten zurück.
    Erst als Cahil auf Topaz saß und davonritt, ließ ich meinen Streitkolben los. Seine Männer rannten hinter ihm her und versuchten, mit ihm Schritt zu halten. Ich unterbrach meinen Kontakt zu Cahil und drang in Marroks Gedanken ein. Er war ebenso besorgt wie verängstigt über Cahils seltsames Benehmen. Nun waren wir also schon zu zweit.
    In dieser Nacht fühlte ich mich einsam an meinem Lagerfeuer – bis Valek eintraf. Er stellte sich vor die lodernden Holzscheite und wärmte seine Hände über den Flammen. Ich beschloss, ihm nichts von Cahils Besuch zu erzählen, da ich unsere letzte gemeinsame Nacht nicht verderben wollte.
    „Hast du deinen Mantel schon wieder vergessen?“, fragte ich ihn.
    Er lächelte. „Ich mag es viel lieber, wenn wir uns deinen teilen.“
    Lange nachdem das Feuer erloschen war, schlief ich in Valeks Armen ein. Als die Sonne aufging, kroch ich tiefer unter meinen Umhang.
    „Komm mit mir“, sagte Valek.
    Es war weder eine Bitte, noch war es ein Befehl. Es war eine Einladung.
    In meinem Herzen spürte ich ein tiefes Bedauern. „Ich muss noch eine Menge lernen. Und wenn ich damit fertig bin, werde ich die neue Vermittlerin zwischen Ixia und Sitia sein.“
    „Das könnte zu ernsthaften Problemen führen“, neckte Valek mich.
    „Du wärst doch zu Tode gelangweilt, wenn es nicht so wäre.“
    Er lachte. „Du hast recht. Genau wie meine Schlange.“
    „Deine Schlange?“
    Er zog meinen Ärmel hoch und enthüllte den Armreif. „Ich habe die ganze Zeit an dich gedacht, als ich das geschnitzt habe, Liebes. Dein Leben ist genauso wie die Windungen dieser Schlange. Gleichgültig, über wie viele Kurven und Umwege es dich führt – du wirst immer dort ankommen, wo du hingehörst. Zu mir.“ In seinen saphirblauen Augen lag ein Versprechen. „Ich freue mich schon auf deinen ersten offiziellen Besuch. Aber warte nicht zu lang damit. Bitte.“
    „Bestimmt nicht.“
    Valek küsste mich noch einmal, ehe er sich erhob, und erst als er sich anzog, erzählte ich ihm von Cahil.
    „Viele haben bereits versucht, uns zu töten. Aber noch keinem ist es gelungen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir haben ihn ganz schön verunsichert. Entweder ist er jetzt wütend und verschwindet von der Bildfläche, weil er doch nicht von königlicher Abstammung ist, oder er redet sich ein, dass wir ihn belogen haben und ist daher umso entschlossener, Ixia anzugreifen. Das würde das Leben der neuen Vermittlerin ausgesprochen interessant machen.“
    „Na ja, als interessant würde ich das nun nicht gerade bezeichnen.“
    „Sieh zu, dass du ihn im Auge behältst.“ Valek lächelte wehmütig. „Ich muss gehen, Liebes. Ich habe der
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