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Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Titel: Xperten - Kampf dem grossen Bruder
Autoren: Hermann Maurer
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Analyse nicht weiter, ohne mehr zu wissen. Mein Team beschwert sich bei mir, ich glaube nicht ganz zu Unrecht, dass ihr uns die Analyse dieser Minidrohnen übertragen habt, ohne uns alles wissen zu lassen. Von wem habt ihr sie? Wie kamen sie in unsere Hände? Ist diese Geheimniskrämerei wirklich notwendig? Sind wir in SR-Inc. nicht ein Team, in dem sich jeder auf jeden verlassen kann?«
    Marcus seufzt und nickt etwas niedergeschlagen: »Harry, wir sind bei SR-Inc. eine tolle Gruppe, aber du weißt wie ich, dass man, egal was man macht, nicht Tausenden Mitarbeitern alles anvertrauen kann. Die SR-Inc. ist auch an vielen anderen Firmen beteiligt. Es wäre nicht gut, wenn dieses Wissen zu weit verbreitet wäre. Wir müssen daher mit verteilten Rollen spielen. Du gehörst zu den Geheimnisträgern von SR-Inc. Du weißt bereits viel, das du nicht weitererzählen darfst. Es kann die Zeit kommen, wo wir dich in weitere Aspekte von SR-Inc. einweihen müssen. Aber der Personenkreis, der bestimmte geheime Dinge weiß, darf nie zu groß werden, OK?«
    Harry nickt achselzuckend.
    Marcus fährt fort: »Trotzdem! Das bisschen, das wir über die Minidrohnen wissen, enthalten wir dir nicht aus Geheimnistuerei vor, sondern weil es nicht relevant erschien. Hier sind die Details. Ich habe mit Professor Jürgen Leitner aus Graz einen Kollegen an der Universität in Singapur besucht. Dieser ist Mitglied im Jachtklub und hat uns bei unserem Besuch dort untergebracht, was wohl eine besondere Ehre ist. Ich habe in einem Winkel eine leere, unbeschriftete und aufgerissene Schachtel gefunden, die mir nur deshalb auffiel, weil sonst alles so ordentlich und sauber war. Und da lagen auch drei kleine Dinge, die aus der Schachtel gefallen waren am Boden, die fast wie winzige Drohnen aussahen. Die musste ich natürlich mitnehmen und genau untersuchen lassen. So bin ich also auf die Minidrohnen gestoßen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Das hilft wirklich nicht viel«, meint Harry. »Und doch, ich glaube, wir müssen dem nachgehen. Wir müssen herausfinden, wer die Minidrohnen herstellt und wofür sie dienen. Wahrscheinlich müssen wir in Singapur beginnen.« Harry zögert kurz:
    »Helen und ich hatten noch keine Hochzeitsreise. Wir kennen Singapur nur flüchtig von Zwischenlandungen. Ich schlage vor, dass wir dort zwei Wochen Flitterwochen machen und versuchen, mehr über die Minidrohnen herauszufinden.«
    Marcus will davon zuerst nichts hören und hält das Unternehmen für zu gefährlich. Aber nach langer Diskussion und nachdem verschiedene Sicherheitsmaßnahmen verabredet wurden, stimmt er schließlich zu.

    2

    Nach der Ankunft am Flughafen Changi, der anlässlich seines gerade erfolgten 25-Jahr-Jubiläums durch Ausbau und Erneuerung zu den schönsten und bequemsten der Welt zählt, nehmen Helen und Harry ein fliegendes Mollertaxi direkt zum Hotel Raffle.
    Wie kaum eine andere Stadt hat Singapur die fliegenden Autos als Lösung für Transportprobleme gewählt. Bei den wichtigen Hotels, bei einigen der Einkaufszentren, bei anderen neuralgischen Punkten und bei allen Stationen des immer mehr gewachsenen Rapid-Transit-Systems (RTS) sind Mollerplätze zum Starten und Landen eingerichtet. Die Start- und Landebahnen sind mit einer zweischaligen Kuppel überdacht, die sich für die Fahrzeuge automatisch öffnet, wobei nie beide Schalen gleichzeitig offen sind. Durch die damit erreichte ‚Schleusenwirkung’ entfällt ein noch größerer Aufwand für die Klimatisierung, als er ohnehin notwendig ist. Auf diese Weise kann man fast jeden Punkt der Stadt über die Kombination: Moller – RTS - klimatisierte Shopping Malls oder Institutionen erreichen, ohne je ins tropisch-feuchte Freie zu müssen. Jetzt im Dezember, wo es besonders viel regnet [7] und schwül ist, ein angenehmer Luxus. Von den knapp 700 Quadratkilometern Singapurs sind mehr als 15% zusammenhängend klimatisiert. Dies hat sich während der gigantischen Rodungsbrände in Kalimatan, im indonesischen Teil Borneos, mehrmals bewährt, als man die damit verbundene Sperre des Flughafens wegen der dichten Rauchwolken, die trotz der fast 1.000 km Entfernung die Stadt oft wochenlang einhüllten, durch neue Navigationsgeräte umgehen konnte.
    Helen und Harry sind in weniger als 10 Minuten im Raffle, dem traditionsreichsten Hotel der Stadt. Um kein Aufsehen zu erregen, ist für sie nicht die Hochzeitssuite sondern die Ava-Gardner Suite gebucht. Die Fenster bieten einen Blick auf den prächtigen Innenhof des
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