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Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Titel: Xperten - Kampf dem grossen Bruder
Autoren: Hermann Maurer
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Jachtclubs. Dieser bedauert aber meint, er könne nicht weiter helfen. Plötzlich hellt sich seine Miene auf: »Moment, wir machen von neuen Mitgliedern immer Fotoaufnahmen. Vielleicht ergibt sich da etwas.«
    In wenigen Minuten überspielt er auf Harrys e-Helper Bilder von Tschau bei dessen Aufnahme in den Club. Eines davon ist besonders interessant. Es zeigt Tschau, an einen Ferrari gelehnt … die Nummerntafel ist lesbar!

    Wenig später und ein paar hundert Euro ärmer haben Helen und Harry die richtige Adresse Tschaus. Sie liegt in einem Nobelviertel Singapurs. Ein palastartiges Haus steht inmitten eines für die Grundstückpreise in Singapur riesigen Grundstücks. Es ist von einer hohen Mauer umgeben, deren Krone über und über mit Glassplittern versehen ist. Harry schickt den Taxifahrer weg:
    »Wir brauchen Sie nicht mehr«.
    Er läutet am Eingangstor und bittet über die Gegensprechanlage, Tschau sprechen zu dürfen.
    »Er ist zurzeit leider nicht in Singapur«, ist die Antwort.
    »Ich glaube, das ist gut so, Harry«, meint Helen.
    »Du hast dir doch gar nicht überlegt, was du Tschau fragen willst, wieso du ihn sprechen willst usw. Lass uns zuerst alle Daten an die Einsatzzentrale nach Auckland durchgeben und dann planen, wie wir vorgehen sollen.«
    Harry ist aufgeregt. Er hat das Gefühl, einer wichtigen Lösung nahe zu sein. Die Meldung, die er nach Auckland sendet, ist nur bruchstückhaft. »Tschau hat ein palastartiges Wohnhaus in Singapur, ist aber offenbar mit seiner Jacht gerade unterwegs. Sein Ankerplatz ist 03/19 im Jachtclub.«
    Helen merkt, wie ungeduldig Harry ist. Ihre Erfahrungen als Journalistin für die Washington Post [9] helfen ihr, ruhig zu bleiben:
    »Harry, wir können entweder unverrichteter Dinge abziehen und im Jachtclub warten, bis Tschau mit seiner Jacht, von wo auch immer, zurückkommt; wir können aber auch nach Auckland fliegen und die weiteren Recherchen professionellen Agenten überlassen. Oder wir können Verstärkung anfordern, was ich für das Beste halte. Wenn du natürlich unbedingt willst, können wir illegal in das Grundstück eindringen und versuchen, die Unterlagen zu finden. In diesem Fall müssen wir aber Auckland von unserem Vorgehen und die genaue Adresse unterrichten, was du nicht getan hast. Ohne diese minimale Rückendeckung dürfen wir nichts unternehmen. Wir sind einer potenziellen technischen Wunderwaffe auf der Spur, das ist keine Kleinigkeit.«
    Harry will nicht zuwarten.
    »OK, wir wählen Alternative 4.« Er gibt Auckland die genaue Adresse durch, fordert Drohnen für ihre Beobachtung an und beginnt dann nach einer Möglichkeit zu suchen, die Mauer zu überwinden. Der überstehende Ast einer großen Platane bietet sich dafür geradezu an. Helen warnt:
    »Wenn jemand so ein Haus hat, und eine solche Verteidigungsmauer, dann hat er auch Hunde, Wächter und Überwachungskameras.«
    Harry ist aber nicht zu bremsen. Er schwingt sich auf den Ast und klettert vorwärts. Helen folgt ihm seufzend. Es gelingt ihnen nicht nur, das Grundstück zu betreten, sondern auch, über ein offenes Fenster in das Haus einzudringen. Sie finden den Raum, den sie für das Arbeitszimmer halten. Außer einer Landkarte der Welt, die sich nur dadurch von anderen Landkarten unterscheidet, weil ein roter Kreis um eine Insel in den Philippinen und ein zweiter an einer undefinierbaren Stelle in Alaska, nicht weit von der kanadischen Stadt Dawson City entfernt, eingezeichnet ist, ist nichts Auffälliges zu sehen. Der Schreibtisch ist versperrt. Helen ist in ihrem Element. Sie zieht ein kleines aber effektives Einbruchbesteck aus ihrer Handtasche und beginnt damit, die oberste Lade professionell zu öffnen.
    »Keine Bewegung«, ertönt es plötzlich aus zwei Richtungen. In den beiden Türen, die in das Arbeitszimmer führen, stehen jeweils zwei Männer mit Maschinenpistolen im Anschlag. Sie lächeln grimmig.
    »Für wie einfältig haltet ihr uns eigentlich?«, sagt einer.
    »Wir beobachten euch, seit ihr geläutet habt. Ihr benehmt euch so, als wäre das euer Haus. Franz, durchsuche die beiden und nimm ihnen alle elektronischen Geräte ab.«
    Der mit Franz bezeichnete Mann folgt der Aufforderung, ohne zu zögern. Helen und Harry leisten keinen Widerstand. Harry verflucht seinen Leichtsinn und liebt Helen dafür, dass sie ihm nicht einmal mit Blicken einen Vorwurf macht. Franz entdeckt den Ortungschip in ihrem Arm und schaltet ihn durch eine Überladung EMP [10] aus. Harry hat noch einen
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