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Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Titel: Xperten - Kampf dem grossen Bruder
Autoren: Hermann Maurer
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und euch dort in kurzer Zeit beliebt gemacht habt, gratuliere! Ihr wollt ja auch unserem Club beitreten. Natürlich habe ich erfahren, wie groß euer Interesse an meiner Anlegestelle 03/19 war. Vielleicht habt ihr die ganze Vorstellung im Club nur wegen mir gegeben. Ich bin geschmeichelt, aber ich wüsste nun doch gerne, warum ihr so dringend über mich informiert werden wollt.«

    Helen und Harry blicken sich unschlüssig an. Wie viel dürfen sie verraten ohne Marcus zu schädigen? Tschau macht ihnen die Entscheidung leichter:
    »Die Polizei in Singapur steht geschlossen hinter mir. Wer immer eure Freunde sind, sie können euch nicht finden, weil wir euch alle elektronischen Komponenten abgenommen haben. Liebe Frau … ich kenne Ihren Namen noch gar nicht … entschuldigen Sie, dass ich auch Ihren Ortungschip durch einen EMP zerstören ließ, ich durfte nichts riskieren. Ich übernehme aber gegebenenfalls alle Kosten und das Schmerzensgeld für eine allfällige Neuimplantierung, falls sich die Dinge zwischen uns gut entwickeln.
    Andererseits, wenn Sie nicht kooperieren und nicht ganz offen sind, werde ich Sie foltern lassen müssen. Es gibt Leute, denen das Spaß macht. Seien Sie beruhigt, mir nicht. Aber wenn es notwendig ist, dann muss es eben sein. Und glauben Sie mir, auch gut ausgebildete Agenten halten eine ernsthafte Folterung selten durch. Wenn ich das richtig einschätze, dann sind Sie gar nicht in dieser Liga und würden relativ rasch aufgeben. Ersparen wir uns also dieses unangenehme Theater und sagen Sie mir einfach, was Sie wollen. Ich verspreche Ihnen, ich werde Sie dann gut behandeln und Sie absolut unversehrt freilassen.
    Tschaus Argumente sind überzeugend. Folterung klingt recht unerfreulich, die Alternativen besser. Sie müssen erzählen, was Tschau interessiert. Unter Folter würden sie das ohnehin, aber dann vielleicht zu viel, wie z. B. die ganzen Hintergründe des Zusammenbruchs der Computersysteme [13] vor einem Jahr.

    Harry antwortet daher ohne Zögern:
    »Herr Tschau, ich verstehe Sie vollkommen. Wir werden völlig offen sein. Es kann sein, dass wir nicht dieselben Interessen haben. Ich bitte Sie aber um Ihr Wort, dass Sie uns frei lassen, denn wir sind keine Gefahr für Sie. Ist das ein Deal?«
    Tschau nickt.
    Harry beginnt: »Ich heiße Harry und bin Elektroniker und Informatiker. Das ist Helen, ehemalige Journalistin für die Washington Post und seit vier Wochen meine Frau. Wir wohnen in Auckland. Ich arbeite für SR-Inc. …«
    Tschau zuckt zusammen, atmet tief ein und deutet an »weiter«. Harry fährt fort, »Mein Chef, Klaus Baumgartner hat mir vor einigen Wochen drei winzige fliegende Drohnen gegeben, mit der Aufgabe, diese zu analysieren. Ich war von der Miniaturisierung der Fernsteuerung und der Energieversorgung begeistert, den Sinn der Sendeanlage konnte ich nicht herausfinden. Die drei Drohnen sendeten auf verschiedenen Frequenzen. Sie hatten eine eigentümlich versiegelte Kapsel, aber ich konnte ihre Bedeutung nicht herausfinden: Durchleuchtungen erbrachten keine Ergebnisse. Als ich die erste öffnete, explodierte sie mit unerwarteter Wucht und ruinierte mein halbes Labor.«
    Tschau zuckt lächelnd die Schultern.
    »Die zweite öffnete ich ganz vorsichtig in einer Mischung von Edelgasen, um eine Selbstzerstörung zu verhindern. Auch das war vergeblich. Es gab zwar keine Explosion, aber die Kapsel verdampfte, ohne Erkenntnisse zu liefern. Die dritte Drohne wurde im Vakuum unter Beobachtung starker Zeitlupenkameras geöffnet. (Da das nicht tatsächlich gemacht wurde, muss Harry spekulieren). Wir schienen zunächst erfolgreich zu sein, da wir die Kapsel ohne Zerstörung öffnen konnten. Allerdings (Tschau beugt sich gespannt vor) hatten wir dann die Entscheidung zu treffen, welchen von mehreren Drähten wir zuerst durchtrennen sollten. Wenn es einen richtigen geben sollte, gut, wir aber haben offensichtlich einen anderen genommen.
    Nach diesem Versagen meines Teams wurde mir mitgeteilt, dass die drei Minidrohnen in einer Schachtel im Jachtclub in Singapur durch Zufall gefunden worden waren. Ich wurde sozusagen als Strafe nach Singapur geschickt, um dort mehr über die Minidrohnen herauszufinden. Tatsächlich gelang es mir mit Hilfe von Helen, deren Charme viele Barrieren beseitigte (Harry vermerkt, dass Helen auch auf Tschau wirkt), in den Jachtclub einzudringen und dort Nachforschungen anzustellen. An der Anlegestelle 03/19 entdeckte ich dann das.«
    Harry legt theatralisch den
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