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Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Xperten - Kampf dem grossen Bruder

Titel: Xperten - Kampf dem grossen Bruder
Autoren: Hermann Maurer
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gleiten und schlüpft aus dem Bikini. Bevor Tom noch etwas sagen kann, wirft sich Tia auf ihn und vergräbt ihr Gesicht in seiner Haut. Er genießt, was er sieht und was ihm geschieht.
    Später liegt Tom allein auf dem Bett, während Tia in der Küche das Abendessen bereitet. Tom segnet den Tag, an dem er in einem Chatroom [1] im Internet auf Tia stieß. Sie unterhielten sich mehrmals via Internet. Tia, ursprünglich aus Mexico, aber mit deutschsprachigen Eltern (ihr Englisch hat nur einen minimalen fremden Einschlag), war vorübergehend auf Besuch in Los Angeles. Sie hatte keine Arbeitserlaubnis. Tom lud sie nach San Diego zu einem Treffen ein.
    »Kosten übernehme natürlich ich«.

    Diese zwei Tage in seiner Heimatstadt waren einfach atemberaubend gewesen, auch wenn er einige Lokale meiden musste, um nicht auf seine Frau, seine Kinder oder einen Freund oder Mitarbeiter zu stoßen. Tia entpuppte sich als ein Schatz. Sie war ausnehmend hübsch, intelligent, begeisterte sich für Musik und Literatur, war immer an Sex interessiert und auch an Varianten, von denen Tom mit seiner Frau nur hätte träumen können. Die bloß 22 Jahre von Tia waren auch kein Nachteil.

    Mit einigem Herzklopfen schlug daher Tom vor drei Monaten vor, dass er die Kosten der Wohnung in Los Angeles übernehmen und ihr ein bisschen Haushaltsgeld geben würde, um sie in den USA zu halten. Den Rest könne sie durch Übersetzungsarbeiten und Modellstehen, wie auch bisher, verdienen. Dafür würde er aber erwarten, dass sie ihn auf seinen häufigen Reisen begleiten und ihn als ihren einzigen intimen Freund betrachten würde.
    »Das Arrangement ist von beiden Seiten jederzeit kündbar«, sagte er noch dazu.
    »Du willst mich also aushalten?«, meinte damals Tia ernst.
    »Verwende diesen Ausdruck nicht. Ich möchte dich bei mir haben. Ich liebe dich. Vielleicht wird noch mehr daraus und ich lasse mich scheiden. Du sagst, du hast jetzt keinen Freund. Wir verstehen uns doch gut, was verlierst du also? Wenn du dich in jemand anderen verliebst, habe ich Pech gehabt.« Es wurde damals noch einige Zeit diskutiert, doch schließlich stimmte Tia zu.
    Tom hofft, dass Tia den Entschluss bisher so wenig bereut hat wie er. Ihre erste gemeinsame Reise nach New York, wo sie in einem Nobelhotel in der Nähe des Central Parks wohnten oder die Reise zum Lake Taho im Spätherbst wurde zu Flitterwochen mit Kultur und Spaß. Tom plant schon die nächste Reise über Silvester nach Florida… Noch überlegt er, wie er dies seiner Frau als Geschäftsreise unterjubeln kann. Seine Frau vertraut ihm so blind und ist so mit den beiden Kindern und ihren Freundinnen beschäftigt, dass es schon klappen wird. Übrigens war auch die Entscheidung, Tia in Los Angeles zu lassen, geschickt gewesen, ist Tom überzeugt. So ist die Chance, unfreiwillig entdeckt zu werden, sehr viel kleiner.
    »Faulpelz«, kommt es aus der Küche.
    »Das Essen ist fertig«. Wenige Minuten später sitzen sie im kleinen, gemütlichen Wohnzimmer, wo Tia liebevoll gedeckt und angerichtet hat. Sie trägt den roten seidenen Schlafmantel, den Tom ihr in Lake Taho zum Geschenk machte.
    »Du bist schon angezogen?«, fragt Tia etwas vorwurfsvoll.
    »Ja, sorry Liebling, ich muss nach San Diego zurück, ich habe morgen einen frühen Termin.« Tia protestiert halbherzig.

    Beim Essen diskutieren sie die Chancen der Aufnahme Russlands in die EU, ihre nächste Reise und das letzte Musical, das sie sich in New York angesehen haben: ‚42nd Street’, es läuft schon seit 30 Jahren! Als Tom im Begriff ist aufzubrechen, rückt Tia mit einer Bitte heraus. Sie braucht mehr Geld. Er habe doch genug davon, sie sei einsam, sie müsse ein wenig Einkaufen, um sich abzulenken. Das Doppelleben, das er führt, müsse ihm doch etwas wert sein, schließlich wäre es dumm, wenn seine Familie oder die Schulbehörde in San Diego, wo er Abteilungsleiter ist, davon erfahren würde usw.
    Tom ist schon in Eile und es kommt ihm nicht auf ein paar hundert Dollar mehr oder weniger an. Er gibt Tia eine größere Summe. Sie entschuldigt sich, dass sie ihn mit so etwas belästigt. Sie trennen sich mit Liebesbeteuerungen und heftigen Küssen, bis Tia meint:
    »Nochmals ins Bett zurück? Meine Einladung hast du.« Er winkt ab.
    7

    Nachdem Tom weggefahren ist geht Tia in ihr Schlafzimmer. Sie öffnet den Spiegelkasten, stellt die Videokamera ab, nimmt sie heraus und sieht sich dann bei zwei Gläsern Wein an, was sie aufgenommen hat. Sie ist nicht zu
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