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X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel

X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel

Titel: X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel
Autoren: Aaron Allston
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benannt. Und Kell und Knirps hatten dieses Transportschiff auf Folor gerettet. Er würde also auf dieser Welt willkommen sein, dachte Kell nicht ganz rational.
    Jedenfalls fühlte er sich willkommen. Er lag lang ausgestreckt auf einer Liege, die breit genug war, um seiner hünenhaften Gestalt genügend Bewegungsspielraum zu lassen – und außerdem auch noch ausreichend Platz für Tyria, die neben ihm lag. Die Uniform des Tages waren Badeanzüge, die man großzügigerweise als winzig bezeichnen konnte. Und das war allein schon Urlaub genug.
    Neben ihnen standen halbgeleerte Gläser auf einer Decke und wurden langsam in der Sonne warm. Und daneben eine kleine Kühleinheit, die ihnen im Laufe des Tages weiterhin kühle Getränke liefern würde.
    Am Strand vergnügten sich andere Gespenster und Mannschaftsmitglieder der Night Caller, lümmelten in den Wellen auf Luftmatratzen, fuhren Speeder Bikes oder saßen unter großen Sonnenschirmen an Tischen herum. Donos lag ganz am Ende der Reihe von Luftmatratzen, mit seinen Gedanken allein, aber in Reichweite der anderen Gespenster, anstatt sich abseits zu halten.
    Phanan befand sich im Militärkrankenhaus von Borleias und erholte sich dabei vom Verlust seiner Milz, die beim Ausstieg mit dem Schleudersitz von ein paar Splittern durchbohrt worden war. Als Kell ihn besucht hatte, hatte Phanan ihm erklärt: »Ja, ich war so wütend, daß ich meine Milz ausstoßen mußte.«
    Die Gespenster, Kells Pilotenkollegen, seine Freunde. In keinem ihrer Augen waren Vorwürfe zu lesen. Die meisten von ihnen wußten, daß er auf Essions Mond eine Art Anfall gehabt hatte. Sie wußten auch, daß er sich davon erholt und sich mitten ins Schlachtgetümmel gestürzt hatte. Er hatte mehr als den ihm zukommenden Anteil an Feinden vaporisiert und das Feuer von noch mehr Piloten auf sich gezogen. Die Night Caller, deren Sensoren durch die fehlerhaften Emissionen der nahegelegenen Relaisschüssel und der von ihr aufgewirbelten Wolke in ihrem Kommverkehr behindert gewesen war, hatte keinerlei Aufzeichnungen über den kurzen Urlaub aus der Realität, den er angetreten hatte. Und deshalb wurde nicht davon geredet, ebensowenig wie über Donos’ Zusammenbruch geredet wurde. Das alles war nicht geschehen.
    Und es würde nicht wieder geschehen. Er brauchte sich dann bloß auszumalen, was aus den Leuten werden würde, die er liebte, wenn er sie ihm Stich ließ.
    Er blickte auf Tyria herab und wollte schon eine spöttische Bemerkung machen, aber sie war eingeschlafen, den Kopf auf seiner Schulter, als ob er ein Kissen wäre.
    Ein Schatten fiel über sie.
    Admiral Ackbar stand neben ihrer Liege.
    Kell salutierte reflexartig. »Sir.«
    »Stehen Sie nicht auf.« Der Admiral setzte sich auf die Liege daneben und blickte über das Wasser hinaus, sehnsüchtig, wie Kell fand, falls er seine Haltung richtig interpretieren konnte. »Tut mir leid, daß ich auf Talasea nicht mit Ihnen sprechen konnte.«
    »Ich … ich bin Ihnen aus dem Weg gegangen, Sir.«
    Ein Auge Ackbars wandte sich ihm zu. »Warum?«
    »Weil ich mich geschämt habe.« Noch vor einer Woche hätte er das nicht sagen können. Jetzt bereiteten ihm die Worte zwar Schwierigkeiten, aber es war ihm nicht unmöglich, sie über die Lippen zu bringen.
    »Weil Sie Jesmin nicht retten konnten?«
    »Ja, Sir.«
    »Ich bin gekommen, um Ihnen zu danken. Als ich las, was Sie für sie getan haben … was Sie versucht haben … nun, es ist grausam, wenn man erfährt, daß jemand, den man liebt, so weit vorn Herzen ihres Klans entfernt gestorben ist. Aber zumindest wußte ich, daß sie inmitten ihrer guten Freunde war. Freunde, die ihr nahe genug standen, um so etwas zu versuchen.«
    »Das war sie, Sir.«
    Ackbar blickte ein letztes Mal aufs Meer hinaus und erhob sich dann. »Genießen Sie Ihren Urlaub, Lieutenant. Kommen Sie stark und gekräftigt zurück. Warlord Zsinj ist immer noch dort draußen.«
    »Für den halte ich einen besonderen Gruß bereit, Sir.«
    Ackbar gab ein reibeisenähnliches Geräusch von sich, das wie ein Lachen klang, und ging weg, ließ das Meer hinter sich zurück.
     
    Auf der Hügelkuppe wartete Wedge in seinem Gleiter. Der Admiral stieg ein wenig schwerfällig ein. »Sie sind immer noch voll bekleidet, Commander. Sollten Sie jetzt nicht eine Badehose tragen und wie die anderen dort unten das Wetter und das Wasser genießen?«
    Wedge setzte den Gleiter in Bewegung, lenkte ihn in einem Bogen auf das Feld zu, wo die X-Flügler und Shuttles
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