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Wuestenfeuer in Seinem Blick

Wuestenfeuer in Seinem Blick

Titel: Wuestenfeuer in Seinem Blick
Autoren: Tessa Radley
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mit deinem Bruder Matt in Verbindung gesetzt, um einen Baumwollanbieter in Charleston zu finden.“
    „Ja, darauf habe ich Matt ja vorbereitet.“
    „Du hast mit ihm telefoniert?“
    „Ja. Ein paar Mal.“
    „Ich habe nur mitbekommen, dass du deiner Familie von unserer Hochzeit erzählt hast. Dass du dich auch geschäftlich mit deinem Bruder ausgetauscht hast, ist mir neu.“
    Sie lachte. „Wie du gerade klargestellt hast, handelt es sich um eine Ehe aus Geschäftsgründen. Wir sind nicht untrennbar miteinander verbunden, Rakin.“
    Obwohl sie lächelte, wirkte sie … verletzt.
    „Du bist aufgeregt“, stellte er fest.
    „Warum sollte es mich aufregen, dass du keine Kinder willst? Das ist deine Entscheidung, nicht meine.“
    Also stimmte es. Sie war aufgeregt! Kein Zweifel.
    Sie war ja so dumm gewesen!
    Rakin hatte ihr von Anfang an gesagt, worum es bei dieser Ehe ging. Von Liebe war nie die Rede gewesen. Eigentlich nicht einmal von Sex – diese Art Abenteuer hatte sich zusätzlich ergeben.
    Für ihn hatte sich die Ehe bezahlt gemacht. Nun waren ihm die Anteilsmehrheit und die Leitung von Gifts of Gold sicher. Er brauchte sie nicht mehr.
    Für ihn war alles vorüber. Aber sie hatte gerade erst erkannt, dass sie ihn liebte! Für sie fing alles erst an …
    „Du bist herzlos!“, brach es aus ihr heraus, und sofort fühlte sie sich erleichtert, es ausgesprochen zu haben.
    „Nein. Ich bin einfach nur Realist.“
    Einfach? Nichts an dieser Beziehung war mehr einfach. Laurel konnte kaum noch glauben, wie leichtsinnig sie sich auf all das eingelassen hatte. Sie hatte Spaß haben wollen, ausbrechen, sich ein eigenes Leben aufbauen. Punkt für Punkt hatte sie ihre Liste abarbeiten wollen. Jetzt war alles unglaublich kompliziert geworden und hatte sich gegen sie verkehrt. „In deiner Realität will ich nicht leben.“
    „Brauchst du auch nicht. Das ist der Vorteil einer Ehe auf Zeit.“
    Kümmerte ihn das wirklich so wenig? Er hatte, was er wollte, und jetzt konnte sie gehen. Glaubte er tatsächlich, dass sie unverändert, unverletzt aus dieser Sache herauskam?
    Es tat so weh. Sie liebte ihn.
    Aber er liebte sie nicht. Dem musste sie ins Auge sehen und sich möglichst schnell damit abfinden. Ihre Ehe war vorüber. Warum sollte sie sich etwas vormachen? Er würde sie nie so lieben, wie sie sich das wünschte. „Und was jetzt? Du klatschst dreimal in die Hände, und dann ist alles vorbei?“
    „Sei nicht so ironisch“, erwiderte er kühl. „Das passt nicht zu dir.“
    Sie wandte sich ab. „Ich brauche frische Luft. Hier drin wird es mir zu eng.“
    „Ich bin müde.“ Er streckte sich auf dem Bett aus und schloss die Augen. „Habe ziemlich wenig Schlaf bekommen. Reden wir später weiter.“
    Als sich die Schlafzimmertür hinter Laurel schloss, schlug Rakin die Augen auf.
    Es hatte keinen Sinn, ihr nachzugehen und sich für die harten Worte zu entschuldigen. Blicklos starrte er nach oben. Besser, wenn sie sich erst etwas beruhigte.
    Als Junge hatte er viele solcher Auseinandersetzungen zwischen seinen Eltern mitbekommen, die oft mit Anschreien und Türenknallen geendet hatten. Daher war er stolz darauf, dass er eine solche Eskalation vermieden hatte.
    Es war ihm schwergefallen, ihr nicht zu sagen, dass es lächerlich war. Ein paar Mal in die Hände klatschen würde niemals diese Ehe beenden.
    Wenn es schon sein musste, sollte sie sauber enden. Formal korrekt. Zivilisiert.
    Sie würden Geschäftspartner bleiben. Und sogar Freunde.
    Er wollte ihre Freundschaft nicht wegen eines Gefühlsausbruches verlieren. Außerdem gab es keinen Grund, warum ihre Beziehung zu Ende sein sollte – ganz unabhängig von der Ehe. Welch unglaubliche Leidenschaft sie verband! Niemals würde er das aufs Spiel setzen. Zwischen ihnen sollte alles so bleiben, wie es war … ohne Kinder.
    Er würde ihr Zeit geben, das zu erkennen. Früher oder später würde sie einsehen, dass er recht hatte. Schließlich war Laurel eine vernünftige Frau.
    Bis zum Mittagessen würde sie sich beruhigt haben. Dann würde er sie trösten – falls es das war, was sie wollte. Oder sie würden sich lieben.
    Und jetzt musste er ein bisschen schlafen. Er drehte sich zur Seite – im Bewusstsein, das Problem bestmöglich gelöst zu haben.
    Laurel trat hinaus in den von einer Mauer umgebenen Obstgarten. Die warme Luft duftete betörend nach Orangenblüten. Erinnerungen an ihre Hochzeit mit Rakin wurden wach.
    Der erste Kuss in der Gondel – der Moment, an
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