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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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ihre Backenzähne schnell ab. Die alten Zähne fallen dann aus und neue rücken von hinten auf.
    Das Gelbfußfelskänguru (
Petrogale xanthopus
) wurde im 19. Jahrhundert wegen seines schön gemusterten, weichen Fells gejagt und gilt heute als stark gefährdet. Auch machen ihm Ziegen, Schafe und Kaninchen die Nahrung streitig. Die wenigen Restpopulationen sind so klein und leben so weit voneinander entfernt, dass der für den Arterhalt wichtige genetische Austausch zwischen ihnen kaum noch möglich ist.
    Nasenbeutler: Allesfresser auf dem Rückzug
    Der deutsche Oberbegriff Nasenbeutler für die beiden Familien Peramelidae und Peroryctidae bringt das markanteste Merkmal der Tiere zur Sprache: ihre spitze, manchmal rüsselartige Nase. Die Australier nennen die ratten- bis hasengroßen Nasenbeutler Bandikuts. Der alternative deutsche Name Beuteldachs führt hingegen in die Irre: Mit den Dachsen haben die bodenbewohnenden Nachttiere nur gemeinsam, dass sie ihre Tage in Erdhöhlen verbringen.
    Harmlose Wühler
    Die lange, spitze Schnauze, das spitzhöckrige Gebiss, die Pfoten und die entfernt känguruähnliche Gestalt der Bandikuts sagen einiges über ihre Lebensweise: Die Allesfresser scharren im Boden nach Nahrung, bevorzugt Insekten, kleinen Wirbeltieren und Pflanzenteilen, die sie mit ihrem ausgezeichneten Geruchssinn aufspüren. Die zwei oder drei mittleren Finger der kurzen Vorderbeine können dank ihrer starken Krallen zum Graben verwendet werden. Die Hinterbeine sind kräftige Sprungwerkzeuge und haben eine verlängerte Pfote mit einer einzigen großen Hauptzehe. Zwei weitere Zehen sind zu einem Putzpfötchen verwachsen. Die Grabtätigkeit der Nasenbeutler erklärt ein weiteres Charakteristikum: den nach hinten geöffneten Beutel der Weibchen. So dringt bei der Arbeit keine Erde in die Kinderstube ein, in der die Jungen nach einer extrem kurzen Tragzeit – bei einigen Arten nur sieben Tage – gut sieben Wochen verbringen. Die z. T. mehrfarbigen und gestreiften Lang- und Kaninchennasenbeutler leben in den australischen Trockengebieten ohne geschlossene Pflanzendecke, die kurzohrigen, einfarbigen Kurznasenbeutler bevorzugen dichten Bodenbewuchs.
    Opfer der Lebensraumvernichtung
    In den Halbwüstengebieten Zentralaustraliens lebt der Wüstenlangnasenbeutler (
Perameles eremiana
). Der Große Kaninchennasenbeutler (
Macrotis lagotis
) ist das größte Fleisch fressende Wüstenbeuteltier. Er gräbt im hügeligen Grasland bis zu 4 m lange und 2 m tiefe, spiralig gewundene Wohnröhren, deren Eingänge er gegen die Hitze verschließt. Zum Schlafen hocken sich die Kaninchennasenbeutler auf die Hinterbeine, stecken die Schnauze zwischen die Vorderbeine und decken die Augen mit den Ohren zu. Sie fressen Ameisen und Termiten, aber auch Früchte und Samen. Doch es ist um die Nasenbeutler nicht gut bestellt. Der Kleine Kaninchennasenbeutler, der Schweinsfußnasenbeutler und der Wüstenlangnasenbeutler gelten als ausgestorben. Weitere Arten wurden als bedroht, gefährdet oder stark gefährdet eingestuft. Obwohl die Aborigines den Großen Kaninchennasenbeutler auch wegen seines Fleisches schätzten, hat er von den Ureinwohnern profitiert: Das früher regelmäßige Anzünden des Busch- und Graslandes durch die Aborigines erhielt den offenen Charakter der Vegetation, in der die Tiere leben. Heute konkurrieren Rinder, Schafe und Kaninchen mit ihnen um Nahrung und eingeschleppte Raubtiere stellen ihnen nach.
    Der Große Langnasenbeutler (
Perameles nasuta
) und der Große Kurznasenbeutler (
Isoodon macrourus
) haben die Zerstörung ihres Lebensraums gut verkraftet, indem sie auf Stadtränder und Vorgärten ausgewichen sind.
    Nasenbeutler
Peramelemorphia
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Nasenbeutler
    Familie Peramelidae und Peroryctidae
    Verbreitung Lebensräume von Wüsten bis Waldgebieten in Australien, Neuguinea und auf einigen Inseln des östlichen Indonesiens
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 17–50 cm
    Nahrung Insekten, kleine Wirbeltiere, Pflanzenteile
    Tragzeit 1–2 Wochen
    Zahl der Jungen 2-6
    »Free Bilby«
    Die australische Öffentlichkeit hat den Handlungsbedarf zur Rettung der letzten lebenden Art der Bilbis, wie Kaninchennasenbeutler auch genannt werden, erkannt. Das dank seiner langen Ohren, des seidigen Fells und des Pinselschwanzes niedliche Tier ist als Sympathieträger der Umweltschutzbewegung hervorragend geeignet.
    Die Universität von Adelaide hat mit einigen Partnern ein Programm zur Renaturierung von Wüstengebieten
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