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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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rund zweiwöchigen Brutzeit das Nest stundenweise allein, um den Schwarm aufzusuchen. Auch die Aufzucht der Jungen teilen sich die Altvögel. Die Küken besitzen zunächst nur wenige Flaumfedern und werden deshalb von den Eltern gehudert, also unter die Flügel genommen. Je mehr Federn den Nestlingen wachsen, desto mehr nimmt das Hudern ab. Meist endet es tagsüber mit dem 13. Tag, wenn die Körperfedern durchgekommen sind; nachts wird noch weiterhin gewärmt. Die Jungen sind jetzt so hungrig, dass beide Eltern vollauf damit beschäftigt sind, die Schnäbel zu stopfen.
    Wenn die Jungen nach drei Wochen flügge werden, kümmert sich das Männchen weiter um Fütterung und Übernachtung. Es bringt die Jungvögel immer ins Nest zurück. Nach einer Woche erweitern sie ihren Radius.
    Der Dornteufel: nichts geht über Ameisen
    Die wohl ungewöhnlichste Echse der australischen Wüsten ist der Dornteufel, bei dem der Körper, die Beine und der kurze Schwanz dicht mit großen, harten Stachelschuppen bedeckt sind. Die beiden längsten Stacheln sitzen direkt über den Augen, so dass es aussieht, als hätten die Tiere kleine Hörner. Typisch ist auch ein stachliger Fettbuckel im Nackenbereich sowie eine leuchtend gelbe, braune und rötliche Färbung, die man für Warnfarben eines giftigen Tieres halten könnte. Tatsächlich ist der Dornteufel aber eine harmlose Echse, die sich ausschließlich von Ameisen ernährt und den lateinischen Namen
Moloch horridus
(»schreckliche Macht, die alles verschlingt«) nicht verdient.
    © istockphoto.com/ JanelleLugge
    Mit seinen langen Beinen kann der Dornteufel auch über heißen Untergrund laufen.
    Behäbige Wüstenechsen
    Der Dornteufel ist die einzige Art einer Gattung, die zur Familie der Agamen (Agamidae) gehört. Es handelt sich um kleine Echsen mit einer Gesamtlänge von höchstens 20 cm, wobei die Weibchen zumeist nicht ganz so groß werden wie die Männchen. Seine Heimat hat der Dornteufel in den Wüstengebieten West- und Zentralaustraliens, wo man ihn vor allem in Biotopen mit sandigem Untergrund findet, Felsgebiete meidet er nach Möglichkeit.
    Besonders in den Morgenstunden sitzen die tagaktiven Dornteufel häufig in Gesellschaft von Artgenossen auf einem Stein in der Sonne, um sich nach der kühlen Nacht aufzuwärmen. Aber auch wenn das geschehen ist, bewegen sich die Echsen immer noch auffällig langsam und mit leicht ruckartigen Bewegungen vorwärts. Weil sie nicht besonders schnell auf den Beinen sind, suchen sie bei Gefahr ihr Heil auch nicht in der Flucht, sondern ziehen den Kopf zwischen die Vorderbeine und strecken ihrem Angreifer den stachelbewehrten Fettbuckel entgegen.
    Außerdem können sich die Reptilien etwas aufblasen, so dass sie größer erscheinen, als sie es in Wirklichkeit sind. Allerdings dienen die Stachelschuppen nicht nur der Verteidigung, sondern sie lösen optisch auch die Konturen des Körpers auf und verbessern so die Tarnung.
    Dornteufel
Moloch horridus
    Klasse Kriechtiere
    Ordnung Schuppenkriechtiere
    Familie Agamen
    Verbreitung Wüstengebiete im Inneren Australiens
    Maße Länge: bis 20 cm
    Nahrung kleine Ameisen
    Geschlechtsreife mit 3 Jahren
    Zahl der Eier bis zu 10
    Höchstalter 20 Jahre
    Eingebaute Wasserleitung
    Wie für alle Wüstentiere ist auch für den Dornteufel die ausreichende Versorgung mit lebensnotwendigem Wasser das größte Problem. Schließlich versickern die seltenen Niederschläge in der Wüste sehr schnell im ausgedörrten Boden. Damit wenigstens ein Teil des Wassers genutzt werden kann, hat der Dornteufel eine ungewöhnliche Anpassung entwickelt. So sind seine Schuppen in einer Weise angeordnet, dass feine Kanäle entstehen, die auf den Körper fallendes Regenwasser durch Kapillarkräfte zum Maul der Tiere leiten. Ähnliches gilt für den Tau, der nach den kühlen Nächten auf den Tieren kondensiert. Auch aus den Fettreserven, die die Echse in Zeiten eines üppigeren Nahrungsangebots im Nackenbuckel speichert, kann er durch spezielle Stoffwechselanpassungen in Notzeiten noch Wasser gewinnen. Auch bei der Ernährung geht der Dornteufel ganz eigene Wege: Er frisst ausschließlich Ameisen. Daher liegen die Reptilien auch manchmal stundenlang an einer Ameisenstraße auf der Lauer, um immer wieder die klebrige Zunge hervorschnellen zu lassen und damit ihre Lieblingsnahrung einzufangen. Auf diese Weise erbeuten die Echsen pro Minute bis zu 45 Ameisen, bevor sie dann nach ca. 1000–2500 Insekten erst einmal eine Pause einlegen. Damit
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