Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

100 der genügsamen Arbeiterinnen mit Futter zu versorgen. Da es dem gesamten Ameisenstaat als Nahrungssicherung dient, spricht man bei diesem Speicherprinzip auch von einem »Sozialmagen«.
    Honigtopfameisen
    Klasse Insekten
    Ordnung Hautflügler
    Familie Ameisen
    Verbreitung Trockengebiete in Australien, Amerika und Asien
    Nahrung honigartige Ausscheidungen von Blatt- und Schildläusen, aber auch von Pflanzenteilen wie Gallen
    Hierarchischer Insektenstaat
    Wie alle der gut 10 000 Arten aus der Familie der Ameisen (Formicidae) leben auch die australischen Honigtopfameisen gesellig in Völkern. Ihr Gemeinschaftsleben ist hoch entwickelt, worauf bereits die Arbeitsteilung bei der Futterbeschaffung und Vorratswirtschaft schließen lässt. Die große Masse des Ameisenstaates besteht aus Arbeiterinnen, unfruchtbaren und flügellosen Weibchen. Sie sind für alle im Nest anfallenden Aufgaben zuständig. Während ältere Arbeiterinnen auf der Suche nach Nahrung das Nest verlassen, verrichten die jüngeren den Innendienst: Sie füttern und pflegen die Larven und die Geschlechtstiere. Ausschließlich für die Eiablage ist die größere Königin, das einzige fruchtbare Weibchen des Staates, zuständig.
    Süße Leckerbissen
    Die Honigtopfameisen mit ihrer süßen Füllung gelten bei den Ureinwohnern Australiens, den Aborigines, als Delikatesse. Traditionell ist es Aufgabe der Frauen, die Speicherameisen aus ihren Nestern zu sammeln, die sie bevorzugt unter Mulgasträuchern (
Acacia aneura
) anlegen.
Melophorus bagoti
kommt besonders häufig im Wüstengebiet der zentralaustralischen Macdonnellkette vor. Mit einem Grabstock bohren die Frauen tief in die Erde, bis sie einen Hohlraum mit den prallen Insekten aufgestöbert haben und diese nur noch abpflücken müssen. Aus Achtsamkeit vor der Natur entnehmen die Aborigines nur einen kleinen Teil der Honigtöpfe, so dass sich der Ameisenstaat von dem Verlust bald erholt.

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    ISBN (EPUB): 978-3-577-21005-8
    ISBN (MOBI): 978-3-577-21205-2