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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Temperatur mithilfe der Zunge oder mit Sensoren im Innern des Schnabels misst, ist noch nicht geklärt. Fakt ist, dass er die genau passende Wärme erkennt. Ist es wegen der Sonneneinstrahlung zu warm, scharrt er den Hügel ein wenig auf. Ist es zu kalt, bedeckt er ihn mit noch mehr Sand und Erde. Erst im September beginnt die Henne mit der Eiablage. Für jedes Ei wird der Hügel geöffnet und wieder verschlossen – immer vom Hahn. Während der eigentlichen Brutzeit kontrolliert er die Bruttemperatur noch häufiger. Die Küken schlüpfen nach etwa sieben Wochen und müssen sich ohne Hilfe der Eltern aus dem Bruthügel befreien, was bis zu 15 Stunden dauern kann. Sofort selbstständig, kann sich der Nachwuchs gleich allein versorgen. Doch nur aus 20 % der Eier werden ausgewachsene Thermometerhühner, denn der Rest wird bereits als Ei oder später als Küken Beute von Raubtieren.
    Zebrafinken: laute Gesellschaft
    »Tää, tää« und immer wieder »tää« – mit diesem lauten, lang gezogenen und ständig wiederholten Ruf locken die Zebrafinken ihre Artgenossen. Auf der Suche nach Nahrung im trockenen australischen Grasland verstreuen sich die geselligen Vögel schon einmal und stellen mit ihrem Lockruf wieder Kontakt zur Gruppe her. Zebrafinken sind die auf dem Kontinent am weitesten verbreiteten Prachtfinken. Als ursprüngliche Steppenvögel kommen sie mit Trockenheit und Hitze ebenso zurecht wie mit Kälte. Diese Anpassungsfähigkeit und Genügsamkeit hat dazu geführt, dass sie nicht nur in Australien unterschiedliche Lebensräume besiedeln, sondern auch in Europa zu den beliebtesten Heimvögeln zählen.
    Kleiner Vogel – große Streifen
    Ihren Namen erhielten die Vögel aufgrund der schwarzweißen Querstreifen, die an die Zeichnung eines Zebras erinnern. Während die Weibchen diese Streifen nur am Schwanz tragen, besitzen die Männchen sie auch an der Kehle. Außerdem zieht sich bei beiden Geschlechtern ein schwarzweißer Tränenstreifen vom Auge senkrecht nach unten. Das Männchen ist eindeutig an dem rostroten Wangenfleck zu erkennen, der sich an das Schwarz des Tränenstreifens anschließt. Das übrige Gefieder ist bei beiden weitgehend graubraun, lediglich der rote Schnabel hebt sich leuchtend ab.
    Überlebenskünstler
    Zu ihrem eigenen Schutz trinken Zebrafinken nicht Schluck für Schluck, sondern saugen das Wasser in einem Zug ein. Das geht wesentlich schneller und die Finken entfernen sich sogleich wieder von der Wasserstelle. Diese Trinktechnik verkürzt ihren Aufenthalt an diesem gefährlichen Ort, wo sie schnell zur Beute von vierbeinigen Jägern werden können. Auch ihr Brutverhalten haben sie der Trockenheit in den Wüsten- und Halbwüstengebieten angepasst. Da die erfolgreiche Vermehrung von den seltenen und unregelmäßigen Regenfällen abhängt, sind Zebrafinken das ganze Jahr über paarungsbereit. Fällt der erste Regen, beginnen sie mit der Balz und dem Nestbau, denn kurz darauf blühen die Gräser und bringen bald mit ihren Samen die begehrte Nahrung zur Aufzucht des Nachwuchses hervor. Die Vögel bauen ihre Nester am liebsten in dornigen Sträuchern oder in der Nähe von Wespen- oder Raubvogelnestern. So sind die Nester vor Fressfeinden gut geschützt.
    Zebfrafink
Taeniopygia guttata
    Klasse Vögel
    Ordnung Sperlingsvögel
    Familie Prachtfinken
    Verbreitung Australien und die Kleinen Sunda-Inseln
    Maße Länge: 10 cm
    Gewicht 13 g
    Nahrung Samen, Insekten
    Geschlechtsreife mit 6 Monaten
    Zahl der Eier 4–6
    Brutdauer 2 Wochen
    Höchstalter 4–5 Jahre, in Menschenobhut 8 Jahre
    Geselligkeit ist Trumpf
    Abhängig davon, wie viele Bäume zur Verfügung stehen, nisten oft mehrere Paare in einem Baum. Zebrafinken sind soziale Tiere: Sie leben immer paarweise, meist jedoch in Gruppen oder Schwärmen bis zu 100 Tieren. Bei der Balz richtet sich das Männchen an mehrere Weibchen. Es hüpft von einem Ast zum anderen und wieder zurück, präsentiert seinen Kopf und Schwanz und singt seine Balzstrophe. Findet das Weibchen Gefallen an Gesang und Schnabelfarbe, antwortet es mit ähnlichen Bewegungen. Haben sich zwei füreinander entschieden, setzen sie sich nebeneinander und kraulen einander.
    Hat ein Zebrafinkenpaar nach der Paarung sein Nest fertig gebaut und gut ausgepolstert, legt das Weibchen etwa fünf Eier. Tagsüber wechseln sich die Partner beim Brüten ab, während sie nachts auch zusammen im Nest sitzen. Allerdings verzichten die beiden nicht auf ihr soziales Leben: Sie lassen während der
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