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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Stoffwechsel in eine sommerschlafähnliche Körperstarre fallen, um auf bessere Zeiten zu warten.
    Die Mulgara oder Süd-Kammschwanzbeutelmaus (
Dasycercus cristicauda
) lebt ebenfalls in den trockenen, sandigen Regionen, ist aber mit einer Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 17 cm deutlich größer. Sie braucht ebenfalls nichts zu trinken und ihr Harn erreicht eine hohe Konzentration.
    Nektar- und Ameisengourmets
    Viele Säugetiere, die in den kargen Trockengebieten zu Hause sind, können es sich nicht leisten, bei der Nahrung wählerisch zu sein. Es gibt aber auch einige ausgesprochene Spezialisten. So leckt der »Kolibri unter den Beuteltieren«, der nur 7 cm lange Honigbeutler (
Tarsipes spenserae
), mit seiner borstenbesetzten Zunge, die 25 mm weit aus der sehr spitzen Schnauze herausragen kann, Nektar und Pollen aus den Blüten von Banksien und Eukalyptussträuchern. Beim Zurückziehen der Pinselzunge wird der »Honig« an den gekrümmten Zähnen und am Gaumen abgestreift. Der Honigbeutler baut keine Nester, sondern zieht sich tagsüber in hohle Grasbäume oder alte Vogelnester zurück. Mit seinem langen Greifschwanz und seinen schmalen Fingern klettert er in den Sträuchern der Buschheide umher. Sein Lebensraum hat sich durch das Ausbleiben der regelmäßig von den Aborigines gelegten Buschbrände sowie die Urbanisierung stark zu seinem Nachteil verändert.
    Das Gleiche gilt für den entfernt eichhörnchenähnlichen, braun-weiß gestreiften Ameisenbeutler oder Numbat (
Myrmecobius fasciatus
) im Akazien-Buschland. Der Numbat ist größtenteils auf hohle Baumstämme als Unterschlupf angewiesen, da er selbst keine Höhlen graben kann. Solche Stämme werden oft von den zwar selteneren, aber viel heftigeren Feuersbrünsten, die die früheren Buschbrände abgelöst haben, zerstört. Im Gegensatz zu den meisten übrigen Beuteltieren ist dieser Bodenbewohner ausschließlich tagaktiv. Er durchstreift seine etwa 1 km 2 großen Reviere, um Termiten und Ameisen aufzustöbern. Mit seiner wurmartigen Zunge angelt er die Insekten aus morschem Holz oder ihren Erdgängen hervor.
    Koalas und Wombats
    Auch der Koala ist ein Nahrungsspezialist, wie er im Buche steht: Er frisst nur die Blätter einiger weniger Eukalyptusarten. Da er aber kein echtes Wüstentier ist, sei er hier nur seines Namens und seiner Verwandtschaft wegen erwähnt. »Koala« stammt aus einer Aborigine-Sprache und heißt »Trinkt nichts«. Einige Merkmale wie der nach hinten geöffnete Beutel, der bei einem Baumbewohner verwundert, deuten darauf hin, dass er eng mit den grabenden, bodenbewohnenden Wombats, der Beuteltierfamilie der Plumpbeutler (Vombatidae), verwandt ist. Wombats bewohnen flaches, sandiges Gelände in den Halbwüsten und trockenen Hartlaubwäldern und fressen Gras, Rinde, Wurzeln und Pilze. Ihre ein Leben lang nachwachsenden Zähne sind vorne viel härter als an der Rückseite, so dass sie sich beim Verzehr der harten Kost ständig nachschärfen. Wombatbaue können bis zu 100 m lang werden und über 20 Eingänge haben. Wombats geben den trockensten Kot aller Säugetiere ab. Trotz des plumpen Aussehens können sie bis zu 40 km/h schnell laufen.
    Kängurus: immer auf dem Sprung
    Mit maximal 80 km/h sehr viel schneller werden die Roten Riesenkängurus (
Macropus rufus
). Sie können bis zu 10 m weit springen. Da bei jedem Sprung ein Teil der Energie in den elastischen Sehnen gespeichert wird, verbrauchen sie dabei etwa ein Drittel weniger Kalorien als andere schnelle Läufer. Zugleich sparen sie Wasser: Da ihre Muskeln nicht so heißlaufen, müssen sie sie nicht so stark durch Verdunstung kühlen.
    Kängurus haben einen ähnlich dem der Wiederkäuer anderer Kontinente gekammerten Verdauungstrakt. Sie können von der minderwertigen, harten Pflanzenkost der Trockengebiete leben, da die Bakterien in ihrem Magen und Dünndarm Zellulose aufschließen. Manche Arten profitieren von der Überweidung des Outback, denn da sich dort die von den Schafen gemiedenen Spinifex-Gräser vermehren, finden Riesenkängurus mehr zu fressen als vor der Landnahme durch Menschen. Eine weitere Anpassung an die Härten der Halbwüste stellen die Keimruhe und das gleichzeitige Säugen zweier verschieden alter Junger dar. Während das aus dem Beutel verbannte Laufjunge nur noch zum Trinken den Kopf hereinsteckt, hängt an einer anderen Zitze schon ein Beuteljunges. So kann die Mutter den Verlust eines Jungen rasch ausgleichen.
    Felskängurus: soziale Kletterkünstler
    Sie bewohnen
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