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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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sein müssen. Sie hat da eine Bemerkung fallenlassen …«
    »Ach ja? Was hat sie gesagt?« Ich habe keine Ahnung, was er meint.
    »Sie hat mir erzählt, sie würde ihr Leben bereuen.«
    Meine Hand beginnt zu zittern. Ich verstecke sie unter dem Tisch in der Hoffnung, dass Zachary es nicht bemerkt.
    »Darauf habe ich zu ihr gesagt, dass sie noch jung ist und noch jede Menge Zeit hat, um alles, was sie bereut, ins Lot zu bringen.«
    Das ist nun schon das dritte Mal in dieser Woche, dass jemand diese Worte zu mir sagt, aber erst jetzt erfasse ich, was sie bedeuten. Ich lächele zum ersten Mal in dieser Woche.
    »Danke, dass du Ellie so reich beschenkt hast.«
    Er mustert mich erstaunt. »Was meinen Sie?«
    »Zachary, ich sage dir jetzt etwas, das du nie vergessen darfst, und ich möchte, dass du mir gut zuhörst.«
    »Okay.«
    Ich atme tief durch. »Ellie wird die Nacht, die sie mit dir verbracht hat, nie vergessen. Sie wird bis an ihr Lebensende daran denken, das weiß ich.« Mir steigen
Tränen in die Augen. »Sie ist zwar mit Howard zusammen, aber die Erinnerung an dich wird sie immer in ihrem Herzen tragen.«
    »Das freut mich zu hören.« Jetzt bekommt er auch feuchte Augen.
    Ich krame in meiner Handtasche nach der Minipackung Papiertaschentücher, die ich immer dabeihabe, zupfe zwei heraus und reiche ihm eines.
    »Danke.« Er wischt sich damit die Tränen ab.
    »Nein, ich danke dir.«
    »Wofür?«
    »Dass du Ellie diese Nacht geschenkt hast.«
    »Gern geschehen«, murmelt er.
    Wir sitzen noch einen Moment lang da und tupfen uns die Augen. Ich weiß, dass ihm meine Worte geholfen haben. Jetzt wird alles in Ordnung kommen.
    »Also.« Ich knülle mein Taschentuch zusammen und atme tief durch. »Ob es hier wohl Pancakes gibt? Ich habe auf einmal einen Bärenhunger.«
    »Ich glaube nicht, aber ich muss sagen, das klingt verlockend. Mir knurrt plötzlich richtig der Magen. In letzter Zeit habe ich nicht allzu viel gegessen. Es gibt ein Restaurant ein paar Straßen weiter, da bekommt man richtig leckere Pancakes. Vorausgesetzt, Sie haben Zeit«, sagt er.
    »Wie es der Zufall will, habe ich gerade nichts Besseres zu tun.« Ich lächele. »Kann man in dem Restaurant, das du meinst, auch draußen in der Sonne sitzen? Es ist so ein herrlicher Tag. Ein bisschen Sonne würde
dir bestimmt guttun. Du siehst aus, als hättest du dich tagelang in deiner Wohnung verschanzt.«
    »Hab ich auch. Draußen sitzen ist eine hervorragende Idee.« Er erhob sich und half mir auf die Beine.
    »Ähm, Mrs. Jerome … Ellie«, er streckt mir seinen Ellbogen hin. »Vielen Dank für Ihre weisen Worte. Die hatte ich dringend nötig.«
    Ich hake mich bei ihm unter, und so machen wir uns auf den Weg.
    Ich sehe dem jungen Mann an meiner Seite ins Gesicht. »Zachary, das ist das schönste Kompliment, das man einem Menschen in meinem Alter machen kann.«
    »Ich finde Sie nicht nur weise, sondern auch ziemlich cool, Mrs. Jerome.«
    »Das sagt Lucy auch immer«, sage ich nachdrücklich und strahle ihn an.
    »Ach, übrigens, was ich schon die ganze Zeit sagen wollte …« Er hält mir die Tür auf.
    »Ja?«
    »Sie heißen beide Ellie, und Sie haben sich beide in einen Mann namens Howard verliebt. Ist das nicht eigenartig?«
    »Du sagst es.« Ich nicke. »Es gibt schon seltsame Zufälle.«

Sechsundsiebzig
    H eute ist mein sechsundsiebzigster Geburtstag.
    Und es macht mir überhaupt nichts aus.
    Ich kam noch gar nicht so richtig zum Feiern, es gab nämlich einiges zu tun.
    Heute fand die Verlobungsparty statt, und ich habe mich riesig gefreut, sie organisieren zu dürfen. Das Personal des Prime Rib lief wie üblich zu Höchstform auf. Der Kaffee hatte genau die richtige Temperatur, die Krabbenpuffer waren ein Gedicht, mein Lachs war exzellent. Barbara hat ihr Steak bis auf den letzten Bissen weggeputzt.
    Frida hatte zwar nicht vorgehabt, groß zu feiern, aber da war ich anderer Meinung. Wie oft bekommt man schon die Gelegenheit, für seine beste Freundin eine Verlobungsfeier zu organisieren?
    Tja, in meinem Fall sogar zweimal. Das erste Mal, als sie sich damals mit Sol verlobt hat, und das zweite Mal heute anlässlich ihrer Verlobung mit Hershel.
    »Sieh zu, dass das Prime Rib genügend Kerzen vorrätig hat«, schärfte mir Barbara heute früh am Telefon
ein. »Frida möchte, dass das ganze Lokal nur mit Kerzen beleuchtet ist, und eure Freundinnen werden sich mit Sicherheit beschweren, wenn sie ihr Essen nicht sehen können.«
    »Ich habe alles unter
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