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Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Titel: Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland
Autoren: Martina Meier
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Magnet an einem Stück Metall. Fynn kam sich vor wie eine Spielzeugfigur, die von einem riesigen Staubsauger eingesogen und verschluckt wurde. Zuerst drehte sich alles, wie in einem Karussell. Dann glaubte er, durch einen langen Tunnel zu fliegen, mit Wänden aus buntem Zuckerguss. Schließlich rutschte er wie auf der großen Wasserrutsche im Hallenbad und landete mit dem Hosenboden auf einem Schneehaufen.



Fynn sah sich verdutzt um. Neben ihm wuchsen hohe Tannen aus dem schneebedeckten Boden. Zwischen den Bäumen versteckt lag eine kleine Holzhütte. Mit ihrem windschiefen Dach, das mit Ziegeln aus Lebkuchen bedeckt war, duckte sie sich unter die Zweige. Rauch stieg aus dem Schornstein auf und hinter den vereisten Fensterscheiben flackerte das warme Licht eines Kaminfeuers.
    Fynn rieb sich ungläubig die Augen und betrachtete das Holzschild über der Tür. „Weihnachtspostamt“ war darauf zu lesen. Fynn war sich sicher: Das musste ein ganz merkwürdiger Traum sein!
    „Alles klar, Kumpel?“, fragte eine Stimme hinter ihm.
    Erschrocken drehte Fynn sich um. Seine Augen wurden beinahe so groß wie Fußbälle, so sehr staunte Fynn. Hinter ihm stand ein Elch, der redete! Ein Elch mit einem rot-weiß gestreiften Schal und einem dicken Kugelbauch!
    „Noch nie ’nen Elch gesehen, was, Kumpel?“
    „Zumindest keinen, der spricht“, antwortete Fynn verdutzt.
    „Und jetzt denkst du sicher, dass du träumst, oder?“
    Fynn zuckte mit den Schultern und sagte: „Was soll es denn sonst sein, außer einem Traum?“
    „Wenn du das schon für einen Traum hältst, dann werden dir hier noch vor Staunen die Augen aus dem Kopf fallen.“ Jetzt wurde Fynn neugierig. Als der Elch das bemerkte, grinste er Fynn mit seinen gelben Zähnen an und sagte: „Dann komm mal mit, Kumpel. Ich zeig dir, wo du hier gelandet bist.“
    Der Elch trottete am Weihnachtspostamt vorbei auf einen schmalen Weg, der sich durch den Wald schlängelte. Glühwürmchen schwirrten in der Luft und erleuchteten die verschneite Nacht wie kleine fliegende Straßenlaternen. Am Wegrand stand eine lange rot-weiß gekringelte Zuckerstange mit einem Wegweiser daran. „Zu den heißen Quellen“ war darauf geschrieben. Fynn hatte in der Schule davon gehört, dass es in Island Löcher in der Erde gab, aus denen heißer Dampf aufstieg. War es möglich, dass er in seinem Traum in Island gelandet war?
    „Ich führe dich zu den heißen Quellen in der Süßen Ebene“, erklärte der Elch. „Reisende brauchen schließlich Stärkung.“
    Fynn und der Elch stapften durch den tief verschneiten Winterwald, bis sie auf eine weite Ebene stießen.
    Fynn sah sich staunend um. Der Schnee leuchtete in den buntesten Farben.
    „Greif ruhig zu“, sagte der Elch und deutete auf den bunten Schnee. „Magst du lieber Pistazien- oder Erdbeereis?“
    „Du meinst, das hier ist Eis? Zum Essen?“, fragte Fynn.
    „Ich weiß nicht, was man in deiner Welt sonst mit Speiseeis macht“, grinste der Elch. „Übrigens, wenn du Durst hast, kannst du hier drüben aus den heißen Quellen trinken.“
    In einem schokoladenbraunen See sprudelte und blubberte heißer Kakao. Nach kurzem Zögern schleckte Fynn nach Herzenslust von dem köstlichen Eis und trank aus den heißen Quellen den besten Kakao, den er je probiert hatte!
    „Wir müssen weiter, Kumpel“, sagte der Elch. „Das Tollste wartet nämlich noch auf uns.“
    Fynn konnte es kaum erwarten, was der Elch ihm noch zeigen wollte. Die beiden kletterten einen Hang hinauf. Oben angekommen glitzerte ein zugefrorener See im Mondschein.
    Der Elch hielt sich einen Huf vor den Mund und flüsterte: „Du musst hier ganz leise sein, dann kannst du ein wunderschönes Schauspiel genießen.“
    Mucksmäuschenstill blieb Fynn stehen und spitzte die Ohren. Plötzlich entdeckte er winzige Elfen, die auf dem Eis tanzten. Mit ihren silbrig glänzenden Flügeln zogen sie Wolken aus funkelndem Elfenstaub hinter sich her.
    „Komm weiter, Kumpel. Wir haben nur noch ein kleines Wegstück vor uns, bis wir am Ziel sind.“
    „An welchem Ziel?“, fragte Fynn erstaunt.
    „Warte es ab“, grinste der Elch vergnügt.
    Es dauerte nicht lange, bis Fynn und der Elch zu einer Anhöhe kamen. Unter ihnen erstreckte sich ein weites Tal. In jedem Winkel glitzerte und leuchtete es. Am Fuß eines Hügels standen mehrere Hütten, aus deren Schornsteinen Rauch aufstieg. In der Mitte des kleinen Dorfes sah Fynn ein Schloss, dessen Wände, Dächer und Fenster glänzten, als
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