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Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Titel: Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland
Autoren: Martina Meier
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räumt einige Päckchen zur Seite und liest dabei die Geschenkanhänger. „Die sind ja alle für Maxi!“, ruft er erstaunt.
    Maxi strahlt.
    Endlich ist der Blick auf einen Teil des Christbaums frei. Die Mutter stimmt „Ihr Kinderlein kommet“ an und alle singen mit. Dann liest Nina die Weihnachtsgeschichte vor und die Familie singt noch „Stille Nacht“. Danach darf Maxi endlich seine Geschenke auspacken.
    „Ein Feuerwehrauto, super!“, ruft er. „Und ein Dreirad! Eine Parkgarage!“
    Maxi will sofort mit der Garage und dem Feuerwehrauto spielen, aber seine Mutter verbietet es. „Zuerst musst du alles auspacken und wegräumen“, befiehlt sie streng. „Hier ist ja überhaupt kein Platz mehr.“
    Maxis Begeisterung sinkt, aber er gehorcht.
    „Ein Fahrrad“, stellt er lustlos fest. „Und ein Kasperltheater!“
    Einige Päckchen später bricht er in Tränen aus. „Das ist mir zu viel! Kann mir nicht jemand helfen?“
    „Nein, du wolltest das alles haben“, antwortet Nina ärgerlich. Sie sucht noch immer nach ihren Geschenken.
    Maxi packt schluchzend weiter aus. Die Mutter trägt alles in sein Zimmer. Endlich ist das letzte Päckchen geschafft.
    „Ich gehe jetzt spielen“, sagt Maxi, doch er kommt schnell wieder zurück.
    „Mein Zimmer ist voll“, klagt er. „Ich komme nicht mehr bei der Tür hinein. Wo soll ich denn spielen?“
    „Ich weiß nicht“, antwortet sein Vater. „Hast du dir das nicht vorher überlegt?“
    Nina schaut ihren Bruder an und fragt boshaft: „Was wünscht du dir eigentlich zu deinem Geburtstag?“
    Maxi erschrickt. „Ich weiß nicht, ich habe doch schon alles.“
    Maxi wacht auf und schüttelt sich.
    „Das war aber kein schönes Weihnachten“, denkt er. „Außerdem hat Nina recht. Ich habe ja bald Geburtstag.“
    Er läuft ins Wohnzimmer und schaut auf das Fensterbrett. Ninas Brief ist weg, aber sein Katalog liegt noch dort.
    „Glück gehabt“, murmelt er.
    „Guten Morgen!“, hört er seine Mutter rufen. „Hast du etwas gesagt?“
    „Nein, ja, ich weiß nicht“, antwortet Maxi verwirrt.
    Er nimmt den Katalog in die Hand und blättert ihn noch einmal durch. Dann seufzt er: „Mama, darf ich den wegwerfen?“
    Seine Mutter ist erstaunt. „Ja, aber warum?“, will sie wissen.
    „Ich habe es mir überlegt, ich will doch nicht alles haben“, antwortet Maxi.
    Die Mutter wundert sich, aber sie fragt nicht weiter.
    Am Nachmittag bittet Maxi seine Schwester: „Hilfst du mir noch einmal, einen Brief an das Christkind zu schreiben?“
    Nina ist auf der Hut. „Wie viele Wünsche hast du denn heute?“, erkundigt sie sich.
    „Nur drei“, antwortet Maxi.
    Nina ist einverstanden. „Also gut. Wir haben heute in der Schule gelernt, dass wir vor Weihnachten besonders nett zueinander sein sollen. Verdient hast du es ja nicht! Was soll ich denn schreiben?“
    Maxi diktiert:
    Liebes Christkind!
    Es tut mir leid, dass ich mir gestern so viel gewünscht habe. Bitte verzeih. Ich habe es mir überlegt. Ich wünsche mir nur ein Feuerwehrauto, eine Parkgarage und einen Roller. Und bitte, stell den Christbaum so auf, dass ich ihn gleich sehen kann, wenn ich ins Zimmer komme. Ich will, dass Weihnachten schön ist
.
    Liebe Grüße
    von deinem Maxi
    Maxi nimmt den Brief, malt einen Tannenbaum und drei Päckchen darauf und steckt ihn in einen blauen Umschlag. Am Abend legt er ihn auf das Fensterbrett.
    „Diese Nacht wird das Christkind meinen Brief sicher mitnehmen“, denkt er.
    Sissy Schrei
wurde 1967 in Wien geboren und wuchs in Klosterneuburg auf, wo sie auch die Volksschule und das Gymnasium besuchte. Nach der Matura studierte sie in Wien Mathematik und Physik Lehramt. Sissy Schrei lebt zurzeit in Maria Lanzendorf. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und ist im Lehrberuf tätig. Neben dem Schreiben gehören zu ihren Hobbys Lesen und die Beschäftigung mit Geschichte. Zwei ihrer Kurzgeschichten wurden bereits in Anthologien des Papierfresserchen-Verlags veröffentlicht
.

Renate Hemsen
Unerfüllbare Weihnachtswünsche
    In der Nacht hatte es geschneit, viele kleine Flocken, die auf den kahlen Bäumen und den Dächern liegen geblieben waren und die Straßen in ein Wintermärchen verwandelt hatten. Aber dafür hatte Mark keine Augen, vielmehr schaute er sehnsüchtig auf das Treiben seiner Freunde, die bereits um diese frühe Morgenstunde mit ihren Schlitten unterwegs waren oder sich Schneeballschlachten lieferten. Voriges Jahr hatte er zu ihnen gehört, nun aber saß er durch
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