Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
nicht gestolpert wäre«, sagte er. »Wenn ich schneller gerannt wäre –«
    Da drehte Qiona ihn um, so dass er über den Wald blicken konnte. Die Decke aus Bäumen erstreckte sich endlos vor ihm. Sie endete erst an einer Straße, die so weit entfernt war, dass die Autos wie über den Boden kriechende Käfer aussahen. Er warf einen Blick zurück zu seinem Körper, einer zerfetzten Masse aus Blut und Knochen. Die Männer traten aus dem Wald. Er ignorierte sie. Sie waren nicht mehr wichtig. Nichts war mehr wichtig. Er drehte sich wieder zu Qiona um und ließ sich von ihr wegführen.
    »Tot«, sagte Tucker zu Matasumi, als sie den Wachraum des Zellenblocks betraten. Er kratzte sich die Walderde von den Stiefeln. »Die Hunde haben ihn vor uns erwischt.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, ich will ihn lebend haben.«
    »Und ich habe Ihnen gesagt, wir brauchen mehr Spürhunde. Rottweiler taugen zum Bewachen, aber nicht zum Jagen. Ein Spürhund wartet auf den Jäger. Ein Rottie tötet. Was anderes kennt der nicht.« Tucker zog sich die Stiefel aus und stellte sie auf der Matte ab, exakt an der Wand ausgerichtet, die Schnürsenkel nach innen gelegt. Dann griff er nach einem identischen, aber sauberen Paar und zog es an. »Wüsste auch nicht, was es für einen Unterschied machen soll. Der Typ war doch sowieso schon halb tot. Schwach. Nutzlos.«
    »Er war Schamane«, sagte Matasumi. »Schamanen brauchen keine Hochleistungssportler zu sein. Bei ihnen liegt die ganze Kraft im Geist.«
    Tucker schnaubte. »Hat ihm eine Menge genützt gegen die Hunde, das können Sie mir glauben. Die haben nichts von ihm übrig gelassen, das größer gewesen wäre als meine Hand.«
    Als Matasumi sich umdrehte, öffnete jemand die Tür von außen und schlug sie ihm dabei gegen das Kinn.
    »Oops«, sagte Winsloe grinsend. »Tut mir Leid, alter Junge. Die verdammten Dinger sollten wirklich Fenster haben.«
    Bauer schob sich an ihm vorbei. »Wo ist der Schamane?«
    »Der hat’s nicht … überlebt«, sagte Matasumi.
    »Hunde«, fügte Tucker hinzu.
    Bauer schüttelte den Kopf, ohne stehen zu bleiben. Ein Wachmann griff nach der inneren Tür und hielt sie ihr auf, als sie weiterging. Winsloe und der Wachmann folgten ihr. Matasumi machte die Nachhut. Tucker blieb im Wachraum, wahrscheinlich um sich mit demjenigen zu befassen, der den Schamanen hatte entkommen lassen, obwohl die anderen nicht nachfragten. Derlei Dinge waren unter ihrer Würde. Deshalb hatte man ja Tucker eingestellt.
    Die nächste Tür bestand aus dickem Stahl mit einer langen Griffstange. Bauer blieb vor einer kleinen Kamera stehen. Ein Lichtstrahl prüfte ihre Retina. Eins der beiden Lichter über der Tür leuchtete grün auf. Das andere blieb rot, bis sie nach der Stange gegriffen und der Sensor ihren Handabdruck überprüft hatte. Als das zweite Licht grün wurde, öffnete sie die Tür und ging hindurch. Der Wachmann folgte ihr. Als Winsloe vortrat, griff Matasumi nach seinem Arm, verfehlte ihn aber. Sirenen schrillten. Lichter blitzten. Der Lärm von einem halben Dutzend Stiefel mit Stahlspitzen donnerte im Gleichschritt einen entfernten Gang entlang. Matasumi griff hastig nach dem Funkgerät auf dem Tisch.
    »Bitte rufen Sie die Leute zurück«, sagte er. »Es war nur Mr. Winsloe. Wieder mal.«
    »Ja, Sir.« Tuckers Stimme kam prasselnd aus dem Gerät. »Könnten Sie Mr. Winsloe bitte daran erinnern, dass die Kombination von Retina- und Handscan nur einen Begleiter zulässt?«
    Sie wussten beide genau, dass Winsloe keine derartige Erinnerung brauchte, denn er hatte das System entwickelt. Matasumi schaltete nachdrücklich das Gerät aus. Winsloe grinste nur.
    »Tut mir Leid, alter Junge«, sagte er. »Wollte nur die Sensoren überprüfen.«
    Er trat wieder vor den Retinascanner. Als der Computer ihn erkannt hatte, wurde das erste Licht grün. Er griff nach der Türstange, das zweite Licht wurde grün, und die Tür öffnete sich. Matasumi hätte ihm folgen können, ohne gescannt zu werden, so wie der Wachmann es getan hatte, aber er ließ die Tür zufallen und hielt sich an das offizielle Protokoll. Das Einlassen einer Begleitperson diente eigentlich dazu, Gefangene von einem Teil der Anlage in einen anderen bringen zu können, wobei nur ein Gefangener pro Angestelltem zulässig war. Es war nicht dazu bestimmt, zwei Angestellte zugleich einzulassen. Matasumi würde Tucker bitten, mit den Wachmännern zu sprechen. Sie waren alle befugt, die Türen zu passieren, sollten dies aber auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher