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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman
Autoren: Faye Kellerman
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Westküste zu haben. Wahrscheinlich ist das Ganze sogar eine gute Idee.«
    »Also habe ich dir einen Gefallen getan.«
    »So weit würde ich nicht gehen. Zwölftausend im Monat. Wie groß ist das Scheißding?«
    Terry schenkte ihm ein Lächeln – eine Mischung aus amüsiert und flirtend. »Es hat vier Schlafzimmer, Chris. Ich denke, dazu wird uns etwas einfallen.«
    Donattis Lächeln wurde echt. »Okay.« Er nippte an seinem Drink, dann lachte er laut. »Also gut. Wenn es das ist, was du willst … meinetwegen. Vielleicht vermisst du mich ja tatsächlich, wenn ich nicht mehr da bin.«
    »Jeder hat so seine Träume.«

    »Sehr witzig.«
    »Bist du hungrig?« Terry musterte ihn von oben bis unten. »Du hast abgenommen.«
    »Ich hatte ein bisschen Angst.«
    »Woher willst du denn wissen, wie sich Angst anfühlt?«
    Donatti sah Decker mit einem Blick an, aus dem man nicht schlau wurde. »Das Mädchen ist ein kluges Kind.«
    »Bist du hungrig, Chris?«, fragte Terry noch mal.
    »Ich könnte was essen.«
    »Hier gibt’s ein Weltklasse-Restaurant.« Sie blickte zwischen ihren Armreifen hindurch auf ihre diamantenbesetzte Uhr. »Es hat geöffnet. Ich hätte nichts gegen eine Kleinigkeit einzuwenden.«
    »Super.« Er wollte sich gerade erheben, sah dann aber erst Decker an. »Kann ich aufstehen, ohne dass Sie mich erschießen?«
    »Gehen Sie runter ins Restaurant und organisieren Sie zwei Plätze für Sie beide, Chris. Besorgen Sie für mich einen Tisch in Ihrer Nähe. Wir kommen in ein paar Minuten nach.«
    Donatti verzog ärgerlich das Gesicht. »Wir sind da in der Öffentlichkeit, Decker. Da wird nichts passieren. Wie wär’s mit ein bisschen Privatsphäre?«
    »Ich sitze an einem anderen Tisch«, sagte Decker. »Flüstern Sie, wenn Sie nicht wollen, dass ich etwas mitbekomme. Abmarsch. Wir treffen Sie unten.«
    Donatti verdrehte die Augen. »Krieg ich meine Schießeisen zurück?«
    »Irgendwann mal«, antwortete Decker.
    »Die Munition können Sie behalten, geben Sie mir einfach nur die Waffen.«
    »Irgendwann mal.«
    »Was sollte ich denn Ihrer Meinung nach groß anrichten? Sie bewusstlos schlagen?«

    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht, aber jetzt, wo Sie’s erwähnen – Sie sind unberechenbar.«
    Donatti wandte sich an Terry: »Macht es dir was aus, wenn ich sie mitnehme?«
    »Er entscheidet«, sagte Terry.
    »Ohne Munition sind sie nutzlos.« Als Decker nichts dazu sagte, fuhr er fort: »Kommen Sie schon. Das würde Ihren guten Glauben zeigen. Ich will ja nur mein Eigentum wiederhaben.«
    »Ich hab Sie genau verstanden, Chris.« Decker öffnete die Tür. »Aber man kriegt eben nicht immer, was man gerne hätte.«
    Die beiden Männer standen sich direkt gegenüber. Dann zuckte Donatti mit den Achseln. »Was soll’s.« Er stolzierte aus der Tür, ohne sich noch mal umzublicken.
    Decker schüttelte den Kopf. »Der Typ ist echt eiskalt.« Er sah Terry an. »Sie hatten ihn sehr gut im Griff.«
    »Das hoffe ich. Zumindest gewinne ich dadurch etwas mehr Zeit zum Nachdenken.«
    Decker bemerkte, dass sie zitterte. »Alles in Ordnung, Terry?«
    »Ja, danke, alles okay. Nur ein bisschen …« Schweißperlen tropften von ihrer Stirn. Sie wischte sich das Gesicht mit einem Papiertaschentuch ab. »Sie kennen das Sprichwort bestimmt auch, Lieutenant.« Sie lachte nervös. »Lass niemanden sehen, dass du schwitzt.«

3
    Während Decker in der Stadt war – ungefähr dreißig Kilometer von seiner Haustür entfernt –, reservierte Rina einen Tisch fürs Abendessen in einem der vielen koscheren Restaurants auf dem Pico Boulevard. Sie verließen das Haus ihrer Eltern um sechs, und eine halbe Stunde später saßen sie in einer Nische und nippten jeder an einem Glas Côtes du Rhône. Decker war noch nie ein großer Redner gewesen, aber heute wirkte er besonders zurückhaltend, so dass Rina gerne die Gesprächsführung übernahm. Vielleicht hatte er einfach nur Hunger. Sie ging davon aus, dass er sich einklinken würde, wenn ihm danach war. Aber sogar nachdem er ein Steak, Pommes frites und einen Salat verdrückt hatte, blieb er still.
    »Was geht im Inneren deines Schädels vor sich?«, fragte Rina schließlich.
    »Nichts.«
    »Ich glaube dir nicht.«
    »Siehst du, genau in dem Punkt bringt ihr Frauen etwas durcheinander. Wann immer wir Männer nicht reden, schiebt ihr das auf einen inneren Monolog, den wir gerade mit uns selbst führen. In meinem Fall habe ich an den Nachtisch gedacht  – ob er wohl die Kalorien wert
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