Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
bereit. Terry hatte die Beine unter ihrem langen Kleid versteckt, saß aber in aufrechter und majestätischer Pose da. Ihr Kleid war wieder ärmellos, und an ihren langen gebräunten Armen baumelten mehrere Armreifen. Sie sah Donatti unverwandt ins Gesicht, wobei er derjenige war, der Schwierigkeiten hatte, ihrem Blick standzuhalten.
    »Du siehst gut aus«, sagte er ihr.
    »Danke.«
    »Wie fühlst du dich?«

    »Ganz okay.«
    »Wie geht’s Gabe?«
    »Es geht ihm gut.«
    Donatti atmete tief aus und blickte an die Decke. Dann konzentrierte er sich auf ihr Gesicht. »Was kann ich für dich tun?«
    »Interessante Frage«, erwiderte sie. »Das versuche ich immer noch herauszufinden.«
    Er kratzte sich an der Wange. »Ich tue alles.«
    »Darf ich das irgendwann zitieren?« Bevor er darauf antworten konnte, sagte sie: »Ich bin nicht bereit, zu dir zurückzukommen.«
    Donatti faltete seine Hände im Schoß. »Gut. Wirst du jemals wieder bereit dazu sein?«
    »Vielleicht … wahrscheinlich. Nur jetzt nicht.«
    »Gut.« Chris blickte zu Decker. »Könnten wir ein bisschen Privatsphäre bekommen, bitte?«
    »Keine Chance.« Decker hielt die Blumen in die Höhe. »Die hat er Ihnen mitgebracht.«
    Terry warf einen Blick auf die Lilien. »Ich kümmere mich später um eine Vase.« Und zu Chris: »Sie sind hübsch. Danke.«
    Donatti rutschte unruhig herum. »Also … wann glaubst du … ich meine, wie lange willst du noch hierbleiben?«
    »In Kalifornien oder hier im Hotel?«
    »Ich dachte eher daran, wie lange noch weg von mir, aber klar, wie lange willst du noch hierbleiben, das auch.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Einen Monat? Zwei Monate?«
    »Länger.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Das könnte ein teures Späßchen werden. Nicht dass ich dir das Geld missgönne …«
    »Es ist teuer«, sagte Terry. »Ich will ein Haus mieten. Genau genommen mietest du es. Ich habe eins gesehen, das mir gefällt. Ich warte nur darauf, dass du den Scheck ausstellst.«

    Decker war verblüfft, wie selbstbewusst sie auftrat und ihren Mann herausforderte, es zu wagen, ihr etwas abzuschlagen.«
    »Wo?«, fragte Donatti.
    »Beverly Hills. Wo sonst?«
    Als sie aufstehen wollte, sagte Decker: »Was kann ich Ihnen bringen?«
    »Ich habe ein bisschen Durst.«
    »Sie bleiben sitzen. Was möchten Sie?«
    »Pellegrino, ohne Eis.«
    »Kein Problem. Was ist mit Ihnen, Chris?«
    »Dasselbe.«
    »Geben Sie ihm einen Whisky«, sagte Terry.
    »Es geht mir gut, Terry.«
    »Habe ich etwas anderes behauptet?«, fuhr sie ihn an. »Geben Sie ihm einen Whisky.«
    Donatti hob hilflos beide Hände.
    »Alles kein Problem«, sagte Decker, »solange Sie beide bleiben, wo Sie sind.«
    »Ich gehe nirgendwo hin«, erwiderte Donatti gereizt. Sobald der Malt seine Lippen benetzte, schien er sich zu beruhigen. »Also … erzähl mir von diesem Haus, das ich mieten werde.«
    »Es liegt in einem Viertel, The Flats genannt, eine erstklassige Gegend. Es kostet zwölftausend im Monat – wohl das Mindeste für diese Wohnlage. Man muss es ein bisschen auffrischen, aber man kann allemal gleich einziehen. Der Hauptgrund, warum ich Beverly Hills ausgesucht habe, war der Schulbezirk, der hat einen guten Ruf.«
    »Kein Problem«, sagte Donatti. »Alles, was du willst.«
    Diesem Gespräch nach zu urteilen, wirkte es so, als habe Terry diese Beziehung unter Kontrolle. Vielleicht war das meistens der Fall. Offensichtlich bedeutete meistens eben nicht immer.

    »Bekomme ich einen Schlüssel?«, fragte Donatti.
    »Natürlich bekommst du einen Schlüssel. Du mietest das Haus.«
    »Und wie lange gedenkst du da draußen wohnen zu bleiben  … in dem Haus, das ich miete?«
    »Normalerweise laufen Mietverträge über ein Jahr.«
    »Das ist eine lange Zeit.«
    Terry beugte sich vor. »Chris, ich möchte keine gesetzliche Trennung, nur eine körperliche. Nach all dem, was passiert ist, wäre es das Mindeste, was du tun kannst.«
    »Ich will mich nicht mit dir streiten, Terry. Ich versuche ja nur, eine Vorstellung davon zu bekommen, wie lange das dauern soll. Wenn du ein Jahr willst, dann nimm dir ein Jahr. Es geht hier um dich, nicht um mich.«
    Sie sagte zunächst nichts, fuhr dann aber fort. »Du weißt dann, wo ich bin, du hast einen Schlüssel. Komm, wann immer dir danach ist. Ich gehe nirgendwo sonst hin. Ein faires Angebot, oder?«
    »Mehr als fair.« Donatti zog gequält die Mundwinkel nach oben. »Es wäre sowieso kein Nachteil für mich, eine Anlaufstelle an der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher