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Wolfsflüstern (German Edition)

Wolfsflüstern (German Edition)

Titel: Wolfsflüstern (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
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Kreatur hatte ihn in eine magische Bewusstlosigkeit versetzt, zweifellos in der Absicht, später, sobald sie mit Matt fertig wäre, zurückzukehren und ihm den Rest zu geben, wahlweise es Gina tun zu lassen, die allerdings bei ihrem Eintreffen der Geruch von Blut direkt nach unten gelockt hatte.
    »Es wird Ihnen nun niemals mehr gelingen, die These Ihrer Mutter zu verifizieren«, bemerkte Edward und lenkte Matts Aufmerksamkeit damit zurück zur Gegenwart.
    Die beiden Männer hatten sich lange unterhalten. Edward hatte so viel wie möglich über den Nahual in Erfahrung bringen wollen, und es hatte Matt ein gutes Gefühl gegeben, sich mit ihm über Noras These auszutauschen. Er fühlte sich immer noch schlecht, weil er ihr nicht geglaubt hatte, und wünschte, er könnte der Welt mitteilen, dass sie recht gehabt hatte, doch das war ausgeschlossen.
    Matt zuckte mit den Schultern. »Pech.«
    Was bei seiner Ankunft noch so wichtig gewesen war, hatte inzwischen keine Bedeutung mehr. Das Einzige, was für ihn zählte, waren Gina, diese Farm und ihre gemeinsame Zukunft. Er hatte George Enright bereits angerufen und gekündigt. Mit seinem Geld und Ginas Fähigkeiten würden sie die Nahua Springs Ranch wieder zu einer der angesehensten Pferdezucht-Ranches in ganz Colorado machen.
    »Die Höhle muss zugeschüttet bleiben«, fuhr Edward fort. »Niemand darf je von ihr erfahren. Wir dürfen nicht zulassen, dass Wissenschaftler dorthin ausschwärmen, suchen und herumgraben, bis sie womöglich etwas finden.«
    »Dies ist mein Land«, erklärte Matt. »Niemand wird hier jemals eine Grabung durchführen.«
    Und dafür würde er durch seine Anwesenheit sorgen. Früher hätte er sich nicht vorstellen können, anders zu leben, als er es tat – lehrend, suchend, lernend –, nun konnte er sich nicht mehr vorstellen, woanders als hier zu leben. Denn dies war der Ort, an dem Gina lebte.
    Matt hatte versucht, ihr die Ranch zu überschreiben. Sie hatte abgelehnt. »Halbe-halbe«, hatte sie gesagt. »Für den Rest unseres Lebens.«
    Es ging ihr den Umständen entsprechend ganz gut. Manchmal ertappte Matt sie dabei, wie sie in den Wind lauschte, zu den Bergen starrte oder auf das Heulen der Nicht-Wölfe wartete, das inzwischen verklungen war. Doch je mehr Zeit verstrich, desto seltener suchte sie danach.
    »Wann ist die Hochzeit?«, fragte Mandenauer.
    »So schnell, wie wir es organisieren können.« Gina und Matt hatten am eigenen Leib erfahren, dass jeder Tag ihr letzter sein könnte. Sie wollten keine einzige Sekunde ihres restlichen Lebens mehr vergeuden. »Wären Sie bereit … als mein Trauzeuge zu fungieren?«
    »Mein Junge, nichts könnte mir größere Freude bereiten.«
    »Elise wird Gina zur Seite stehen.«
    Elise hatte ein Zimmer im Ranchhaus gemietet. Sie würde bleiben, bis sie sämtliche Wölfe, die in den ehemals wolflosen Bergen heulten, eingefangen und kuriert hatte.
    Matt wusste nicht genau, wie diese Heilmethode aussah. Sie hatte irgendetwas mit dem Pentagramm in ihrer Handfläche zu tun – sowie mit den Phiolen und Spritzen in ihrem schwarzen Arztkoffer. Solange es funktionierte – er warf einen Blick zu Edward, dessen scharfe Augen noch immer die fernen Berge fixierten –, war es Matt völlig schnuppe, ob Elise dann den Hoochie-Coochie auf dem Empire State Building tanzte.
    »Er wird wieder freikommen«, bemerkte der alte Mann leise.
    »Aber vielleicht nicht während der nächsten fünfhundert Jahre.«
    Edward schwieg mehrere Sekunden lang, dann zuckte er mit den Achseln. »Bis dahin sollte ich gestorben sein.«

Und tief in seinem Grab, auf das bald
    tonnenweise Erde geschüttet werden sollte,
    begann der Nahual,
    sich wieder nach dem Mond zu verzehren.

Danksagung
    Dank an Peggy Hendricks, deren reichhaltiger Informationsschatz mir eine stetige Hilfe war. Dieses Mal kam ich in den Genuss ihrer Kenntnisse hinsichtlich der Komplexität von Darlehen, Verträgen und Zwangsvollstreckungen.
    Ein großes Dankeschön auch an Sharon Antoniewicz, meine Ratgeberin in allem, was mit Motorrädern zu tun hat.
    Sämtliche Fehler gehen wie immer allein auf mein Konto.

Die Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel Crave the Moon bei St. Martin’s Press, New York.
    Deutschsprachige Erstausgabe Mai 2013 bei LYX
    verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
    Gertrudenstr. 30–36, 50667 Köln
    Copyright © 2011 by Lori Handeland
    Published in agreement with the author,
    c/o BAROR INTERNATIONAL, INC., Armonk, New York,
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