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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber
Autoren: Lori Handeland
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hier“, sie hielt die Phiole hoch, „würde ich töten. Ich würde nicht dagegen ankommen. In seinem Fall muss es das Gleiche bei Halbmond sein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Dabei ist eine Nacht pro Monat schon schlimm genug.“
    „Warum jault er so?“ Ich bezähmte das Bedürfnis, mir die Ohren zuzuhalten; der jämmerliche Ton rieb an meinen Nerven wie Schmirgelpapier.
    „Zu töten widert ihn an“, flüsterte sie, „aber er kann dem Verlangen nicht widerstehen.“
    Elise trat zum Käfig, und Henri warf sich direkt vor ihr gegen die Stäbe.
    „Seien Sie vorsichtig“, rief ich.
    „Er kann mir nichts anhaben. Ich bin schon ein Werwolf.“
    Mit einer blitzartigen Bewegung fasste sie nach drinnen und packte Henris Schnauze. Dann schüttete sie ihm den Inhalt der Ampulle in den Rachen. Als sie fertig war, leckte er ihr tatsächlich die Hand, bevor er einschlief.
    „Wächst diesem Damien noch immer bei jedem Vollmond ein Fell?“, fragte ich.
    „Meine Berührung hat ihn kuriert.“
    „Aber sich selbst können Sie nicht kurieren?“
    Etwas flackerte in ihren Augen auf, und sie sah weg. „Bisher noch nicht.“
    „Und Henri? Was ist sein Problem?“
    „Ich bin mir nicht ganz sicher, deshalb würde ich ihn gern mit in mein Laboratorium nehmen und es herausfinden.“
    „Nein“, sagte Adam tonlos.
    „Ich kann ihn heilen“, beharrte Elise. Sie zeigte uns ihre Handfläche. „Das funktioniert normalerweise besser als jede Medizin. Aber es ist noch gar nicht lange her, da habe ich Tag und Nacht im Labor verbracht. Ich bin überzeugt, dass ich sein Mysterium enträtseln kann.“
    „Siekönntenihndabeitöten.Fallserstirbt,binichverflucht.“
    „Der Fluch ist vielleicht längst gebannt. Ihm wurde seine Seele zurückgegeben.“
    „Um das mit Sicherheit festzustellen, müsste er erst sterben. Ich bin nicht bereit, dieses Risiko einzugehen.“
    „Bei mir wird er in Sicherheit sein. Sie sollten unser Hauptquartier sehen. Dieses Mal ist es wirklich unzerstörbar.“
    „Dieses Mal?“, hakte ich nach.
    „Das letzte ist in die Luft geflogen. Aber die Werwölfe haben die Explosion überlebt.“
    „Da bin ich ja wirklich beruhigt“, spottete Adam.
    Cassandra, die, seit wir hier waren, noch kein einziges Wort gesagt hatte, trat näher zum Käfig. „Ich glaube, ich weiß, warum Ihr Heilungsversuch nicht funktioniert hat.“
    „Ich bin ganz Ohr.“
    „Henri wurde durch Voodoo zum loup-garou , und nicht infolge eines Experiments oder eines Bisses.“ Cassandra sah uns einen nach dem anderen an. „Ein Voodoo-Fluch kann nur durch Voodoo aufgehoben werden.“
    Mein Herz hämmerte gegen meine Rippen. „Du kannst ihn kurieren? Warum hast du das nicht schon früher gesagt?“
    „Nein, ich selbst kann das nicht.“
    „Wer dann?“
    „Nur die Person, die ihm den Fluch auferlegt hat, kann ihn wieder von ihm nehmen.“
    Meine Schultern sackten nach unten. „Sie muss schon seit Ewigkeiten tot sein.“
    „Richtig.“ Cassandra sah mir in die Augen. „Aber die Toten können wiederauferstehen.“
    „Als Zombies.“
    Elises Brauen schossen in die Höhe. Es verblüffte mich, dass sie in ihrem Beruf noch etwas überraschen konnte.
    „Zombies sind gefährlich“, gab Mandenauer zu bedenken. „Und unberechenbar.“
    „Sind Sie schon mal einem begegnet?“
    „Ja.“
    „Kennen Sie jemanden, der einen Zombie erschaffen kann?“
    „Früher einmal.“ Er schniefte.
    „Soll heißen, dass er denjenigen eliminiert hat“, übersetzte Elise. „Großvater, manchmal ist es wirklich besser, sie am Leben zu lassen.“
    „Stopp mal.“ Ich hob eine Hand. „Er ist Ihr Großvater?“
    Dass der oberste Werwolfjäger eine Enkelin haben sollte, die ein Werwolf war, haute mich schlichtweg von den Socken.
    „Ja“, bestätigte Elise. „Keiner von uns beiden ist darüber allzu glücklich.“
    Das konnte ich mir vorstellen.
    Adam wandte sich nun an Cassandra. „Erzählen Sie mir davon, wie man die Frau, die meine Familie verflucht hat, von den Toten auferwecken kann. Wären Sie dazu in der Lage?“
    „Nein, ich persönlich nicht. Ich müsste jemanden finden, der mächtig genug ist, diese Art von Magie auszuüben. Allerdings bin ich mir noch nicht mal sicher, ob es überhaupt möglich wäre, eine Person, die schon so lange tot ist, zurückzuholen.“
    Enttäuscht ließ Adam die Schultern hängen. Ich ging zu ihm und nahm seine Hand.
    „Lasst es mich bis dahin versuchen“, drängte
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