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Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber

Titel: Wolfsfieber - Handeland, L: Wolfsfieber
Autoren: Lori Handeland
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du vor, wie ich das anstellen soll? Noch ein Gris-Gris ?“
    Lächelnd drückte sie mir die Hand. „Nur du selbst kannst von ihm Abschied nehmen, Diana.“
    Ich hatte zwar keine Ahnung, wie man sich von einem Toten verabschiedete, aber mir war klar, dass ich es nicht aus der Ferne tun konnte.
    Also packte ich meine Siebensachen und flog nach Chicago, wo ich Simon vier Jahre zuvor beerdigt hatte. Die Stadt fühlte sich nicht mehr wie mein Zuhause an. Ich war mir plötzlich nicht mehr sicher, ob sie das je getan hatte.
    Der Friedhof war ruhig und menschenleer. Niemand würde mich sehen, wie ich mit einem Grabstein sprach.
    „Du hattest recht, Simon. Auf dieser Welt gibt es mehr, als irgendjemand sich auch nur träumen lassen würde.“
    Ich setzte mich auf das Grab und strich mit der Hand über das Gras. „Ich habe mein Versprechen gebrochen, und das tut mir sehr leid. Ich konnte dich nicht rehabilitieren. Damit würde ich nur noch mehr Menschen verletzen. Ich glaube, dass du mich verstehen würdest.“
    Geistesabwesend zog ich das Gris-Gris mit dem Blatt der Feuerlilie hervor. Ein klein bisschen Wahrheit wäre nicht schlecht. Wo war Simon jetzt? War er wirklich im Sumpf zu mir gekommen? Gab es irgendeinen Weg, um ihn zurückzuholen? Wollte ich das überhaupt?
    Während ich das Säckchen in der Hand hielt, löste sich das Band; ich spähte ins Innere und stellte fest, dass das Blütenblatt zu Staub zerfallen war. Der Wind wirbelte die Partikel davon.
    Ich schätze, es gibt Wahrheiten, die besser im Dunkeln bleiben.
    „Ich vermisse dich immer noch“, flüsterte ich. „Vermutlich werde ich das auf ewig tun, aber trotzdem muss ich dir jetzt Adieu sagen.“
    Eine Brise, die trotz der herbstlichen, vom Lake Michigan ausgehenden Kühle warm war, zerzauste mein Haar. Ich wollte Simons Rasierwasser riechen, seine Stimme hören, seine Liebe spüren und wissen, dass er mich verstanden hatte. Ich schloss die Augen und wünschte ihn mir herbei, aber er war genauso flüchtig wie der Wind.
    Als ich die Augen wieder öffnete, stand Adam vor mir. So viel zu Magie.
    „Du hast mir eine Höllenangst eingejagt, chérie . Ich dachte, du wärst für immer gegangen.“
    Wie hatte er mich gefunden?
    „Cassandra“, sagte ich und rappelte mich auf die Füße.
    Er nickte, dann deutete er auf Simons Grab. „Du hast Abschied genommen?“
    „Ich kann nicht länger in der Vergangenheit leben.“
    „Genau wie ich.“
    Hoffnung ließ mein Herz und offensichtlich auch mein Gesicht erstrahlen, denn er hob abwehrend die Hand. „Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss. Luc und Sadie haben einen Liebeszauber gewoben.“
    „Ich weiß.“
    Er runzelte die Stirn. „Du weißt es?“
    Ich nickte.
    „Ich wollte ihn zerstören, aber Luc kann das Gris-Gris nicht finden.“
    „Henri hat es verbrannt. Eins seiner kleinen, kranken Psychospielchen.“
    „Abe r … ich fühle noch immer das Gleiche.“
    „Nämlich was?“
    „Die Liebe zu dir. Ich bin wie besessen davon.“
    „Dito“, erwiderte ich. „Und dein kleiner Junge ist mit eingeschlossen.“
    Adam schenkte mir eins seiner seltenen Lächeln. „Ich hätte nie gedacht, dass ich jemand anderen als meinen Sohn lieben könnte.“
    „Und ich hätte nie gedacht, dass ich überhaupt je wieder lieben könnte.“
    „Wie es scheint, haben wir uns beide geirrt.“ Er zupfte neckend an meinem Haar. „Was hältst du davon, das Herrenhaus wieder herzurichten?“
    „Ich dachte, du würdest es hassen.“
    „Irgendwie ist es mir inzwischen ans Herz gewachsen. Dort gibt es jetzt auch jede Menge gute Erinnerungen.“
    Ein paar von ihnen trieben mir die Röte ins Gesicht.
    „Aber ich kann dir keine sichere Zukunft versprechen.“
    Ich senkte den Blick zu Simons Grabstein. „Wer kann das schon?“
    Nach ein paar Sekunden der Stille fuhr er fort: „Mandenauer hat uns einen Job angeboten.“
    „Uns?“
    Er nickte. „Wir wären perfekt.“
    „Was müssten wir tun?“
    „Das Gleiche wie bisher.“
    IchwackeltemitdenBrauen.„Unddafürwillerunsbezahlen?“
    Adam grinste. „Er will, dass du Gerüchten über paranormale Wesen nachgehst. Und er will, dass ich Werwölfe töte.“
    Ich runzelte die Stirn. „Das klingt gefährlich.“
    „Ich mache das schon seit Jahren, chérie .“
    „Was ist mit Luc? Wir können uns doch nicht einfach beide davonmachen.“
    Er lächelte leise. „Du denkst jetzt schon wie eine Mutter.“
    Das tat ich wirklich. Wann war das denn passiert?
    „Und du bist dir auch ganz
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