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Wolfsblues

Wolfsblues

Titel: Wolfsblues
Autoren: Emma Crown
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er eingeschüchtert. »Monsieur Furlongs Privathaus. Für die Alphas nur das Beste«, kuschte Claude.
    Chris verspürte das unangenehme Gefühl, dass er früher oder später eine Retourkutsche erhalten würde. Catherine Dupont - kurz Kate genannt - war um einiges dominanter als ihr Mann und vor allem durchtriebener. Das durfte er leider schon am eigenen Leib spüren. Warum Kate diesen Schwächling geheiratet hatte … schlicht und ergreifend Trotz, weil Desmond sie nicht wollte. Der Alpha war bekannt dafür, dass er seine Alphaposition mit niemand teilte. Auch oder erstrecht nicht mit einer Frau. Abstinent lebte der Brite dessen ungeachtet beileibe nicht. Man munkelte, dass er devote Wölfinnen für diese Zwecke hielt. Ein Unding! Nicht nur, dass Sklaverei ohnehin verwerflich war, aber eine Unterwürfige so zu missbrauchen … Sie benötigten den Schutz eines dominanten Wolfes, keine Schläge und Gewalt. Desmonds Verhalten war absolut inakzeptabel!
    Jetzt, da nahezu alle Alphas Europas und auch einige aus Asien, Afrika und den USA anwesend waren, würde er unter keinen Umständen so gedankenlos sein, einer Unterwürfigen etwas anzutun. Mit wenigen Ausnahmen würde jeder Alpha Desmond den Hals umdrehen, wenn er einer Frau Leid beibrachte.

Kapitel 5
    Eine Begegnung mit Folgen
    »Was zur Hölle findet Desmond nur an dir?«, heischte Olga boshaft.
    Schnipp, war mein kleines Zöpfchen fort, zu dem ich meinen wilden Lockenkopf zusammengefasst hatte, in der Hoffnung, dass sich Desmond daran nicht stören würde.
    »Ich darf dich scheren, du blödes Schaf!«, blökte Olga, die sich einen ausgeprägten Ostblockdialekt beibehalten hatte, obgleich sie schon seit Jahrzehnten in England lebte. Der russisch-stämmigen Lykanerin machte es richtig Spaß, mich zu triezen. »Wirklich scheren, drei Millimeter. Desmond mag deine Kopfform so gern. Wenigstens etwas an dir, was ansehnlich ist!« Sie schlug mir mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf. »Nein, ich habe ich heute meinen sozialen Tag«, kicherte das Biest und griff zur Schere. »Du bekommst einen kurzen Pixie-Cut. Desmond merkt den Unterschied eh nicht. Nicht, dass du frierst und die anderen noch Mitleid mit dir armen Pfiffi bekommen. Wie soll ich dich nur so hinkriegen, dass du wenigstens ein bisschen ansprechend aussiehst? Da muss ich ja Tonnen von Camouflage draufspachteln!«
    »Tu du nur!«, knurrte ich sie an. Vor dem Biest kuschte ich nicht! Sie mochte fraglos dominanter sein als ich, aber sie durfte mir nicht wehtun. Das hatte Desmond ihr untersagt und sie gehorchte ihrem Alpha brav. Olga war ihm hörig, wie keine andere Frau im Rudel.
    Zärtlich war sie dennoch nicht gewesen, als sie mein Haar schnitt und das Make-up auftrug. In der Tat hatte sie es geschafft, dass man den Bluterguss nicht mehr auf dem ersten Blick sah. Das kleine Schwarze, das ich tragen musste, war zu kurz. Wenn ich meinen Po nicht entblößen wollte, musste ich den Rock immerfort nach unten zupfen. Mit einem Tablett Champagnergläser auf der Hand wahrlich ein Spaß!
    Die Schuhe … 12 Zentimeter hohe High Heels! Ich maß 1,75 und mit den Tretern war ich größer als die meisten Männer im Rudel, mit Ausnahme von Teddy. Ein Tablett zu tragen, war schon ohne diese Monsterschuhe eine Herausforderung für mich. Ich war ein Schussel und stolperte hin und wieder über meine eigenen Füße.
    Weiche, dennoch riesenhafte Männerhände legten mir ein buntes Seidentuch behutsam um den Hals. Sie drapierten es äußerst geschickt, um die Bissmale zu verbergen.
    »Kate, diese Schlange!«, knurrte Teddy in seinem dunklen Bariton, der stimmig zu seiner Gesamterscheinung war.
    Ich traute mich kaum, mich zu ihm umzudrehen. Teddy konnte ich nichts vormachen. Er kannte mich einfach zu gut. Seine Finger berührten vorsichtig meine Wange und glitten über die Linie meines Kiefers.
    »Mist, Kleines! Diese … es tut mir leid!«
    Warum Teddy sich entschuldigte, war mir schleierhaft. Er hätte mitnichten etwas dagegen tun können. Ich sagte nichts, presste mich an seine Brust, kuschelte mich an ihn und genoss einfach seine Nähe. Riesige Arme schlossen mich in einen sicheren Käfig, aus dem ich mich am liebsten niemals wieder gelöst hätte. Dort war ich geborgen. Doch Teddy musste gehen, ebenso wie ich. Die Arbeit wartete. Seufzend küsste ich ihn auf die Wange. Ich löste mich nur widerwillig von ihm.
     
    ***
     
    Chris hasste Krawatten! Und was Desmond hier vollzog …
    Abendgarderobe bei einem Treffen von Alphas.
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