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Wolfsblues

Wolfsblues

Titel: Wolfsblues
Autoren: Emma Crown
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Hand auf seinen Oberarm und zog ihn alsdann in meine Umarmung. Mit dieser Geste demonstrierte ich Desmond unmissverständlich unsere Verbindung. Das, was zwischen mir und Chris bestand, würde er niemals nachvollziehen können. Ich zeigte ihm unsere Einheit, was Desmond mehr verärgerte, als wenn ich auf Konfrontation gegangen wäre. Ich blieb gelassen und lächelte.
    »Wer sich mit Dreck abgibt, wird in der Gosse landen!«, spie Desmond angewidert aus und wand sich hastig ab. Die noch immer sprachlose Kate folgte ihm auf dem Fuße.
    »Das ist so …« Mein Mann knirschte laut mit den Zähnen.
    »Cool! Das war in der Tat grandios!«, lachte ich. Ich stand über dem, was sich unmittelbar zuvor abgespielt hatte. »Es ist alles in Ordnung, Chris. Das tangiert mich nicht. Nicht mehr. Ich bin hier mit dir und ich bin glücklich. Ich liebe dich, und sobald die Zwei da sind …« Ich tätschelte zärtlich meinen Bauch. »… dann machen wir es offiziell.«
    »Ist das ein Antrag?« Mein Gefährte hatte sich endlich beruhigt und grinste breit bis über beide Ohren.
    »Soll es einer sein?«, antwortete ich verschmitzt mit einer Gegenfrage.
    Chris lachte laut. »Gott, ja, ich will dich heiraten. Nichts wünsche ich mir mehr als das!

Epilog
    »Was für ein niedlicher Frosch!« Suna befühlte zaghaft das Gesicht meines Sohnes Ethan, der selig in Teddys riesigen Armen schlummerte. Der bullige Afroamerikaner küsste meinen Jungen auf die Stirn. Die Sanftheit, die er dieser Geste angedeihen ließ, war schlicht herzergreifend. Teddy war ein Bär von Mann, aber er besaß ein überaus sanftes Wesen und war somit unterwürfig. Devot zu sein, war in unserem Rudel, keineswegs nachteilig. Ich legte meinen Arm um Teddys Schultern. Es entpuppte sich als schwieriges Unterfangen, war er gut zwei Meter groß und besaß ein Kreuz wie ein Schrank. Teddy machte sich kleiner, um mir mein Ansinnen zu erleichtern. Allmählich begriff ich, wie unentbehrlich Unterwürfige für ein Rudel waren. Bei Teddy erschienen Ränge bedeutungslos. Er besaß keinen. Der Umgang mit ihm gestaltete sich wohltuend einfach. Nicht, dass mich Ränge interessiert hätten. Teddy sah hingebungsvoll zu Suna … Er war bis über beide Ohren in das Feenblut verschossen. Um das zu bemerken, hätte ich nicht einmal mein wildes Blut benötigt. Man roch die Chemie zwischen ihnen. Die verliebten Blicke, die er ihr zuwarf und wie Suna ungewöhnlich schüchtern den Kopf senkte und ihr krauses Haar zurückstrich. Ich freute mich für sie. Es würde mir ein Vergnügen sein, die beiden ins Rudel einzuführen.
    »Stellst du uns auch die kleine Kara vor?«, holte mich Teddy mit seinem tiefen Bariton aus meinen Tagträumen.
    »Das ist dann wohl eher meine Aufgabe.« Chris hielt unsere Tochter in den Armen. Er hütete sie wie ein Juwel. Nicht nur sie, gleichermaßen unseren Sohn. Dass Teddy ihn halten durfte, verblüffte mich. Entgegen der Tradition, dass sich alle im Rudel um die Welpen kümmerten, hatte es sich mein Alphagefährte zur Aufgabe gemacht, unsere Kinder zu umsorgen und zu verhätscheln.
    »Dein Mann gluckt«, bemerkte Suna kichernd und wendete sich direkt an Chris. »Doch welcher Vater würde das nicht, bei zwei derartig zauberhaften Wesen? Du musst lernen ein wenig loszulassen und Aufgaben zu übertragen. Wenn es ginge, würdest du sie sogar stillen. Es ist unerlässlich für die Entwicklung von Lykanern, sie ins Rudel zu integrieren. Sie müssen andere Wölfe kennenlernen und den Umgang mit ihnen.«
    »Und woher will ein Feenblut das wissen?« Chris wirkte erheblich verstimmt. Mir gefiel der herablassende Ton nicht, den er meiner Freundin gegenüber anschlug. Ich knuffte ihm in die Seite. Nicht zu fest, damit der kostbaren Fracht in seinen Armen nichts geschah.
    »Weil sie zig Wölfe auf die Welt geholt hat. Sie ist nicht nur ein Feenblut und eine Kräuterhexe. Suna war Ärztin und Hebamme im Avon-Rudel und wird diese Tätigkeiten hoffentlich auch bei uns weiterhin ausüben.« Ich ließ viel Wärme in die Worte einfließen und zog sie neben mich in die Kissen des Sofas.
    »Ist das ein Jobangebot?«, lachte Suna hinreißend.
    »Nenn es, wie du willst. Doch ich würde mich ungemein freuen, wenn ihr beiden bei uns bleibt. Ihr wärt eine außerordentliche Bereicherung für das Rudel.« Ich stockte einen Moment, kämpfte ich kurz mit meinen Gefühlen. »Ich habe euch so sehr vermisst!«
    Teddy lachte sonor. »Kein rudelloses Rumgetingle mehr? Hmh, lass mich überlegen …« Er
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