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Wolfsblues

Wolfsblues

Titel: Wolfsblues
Autoren: Emma Crown
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Geruch seines Gegenübers. Tyler roch wie ein Lykaner. Punkt!
    »Elfen kann man nicht anhand ihrer Witterung identifizieren«, rief ich Chris in Erinnerung. »Über ihr Aussehen und ihre empathische Fähigkeiten, sicher! Doch machen wir uns nichts vor: Ty sieht nicht aus wie ein Elf und mit Einfühlungsvermögen glänzt er im Normalfall ebenfalls nicht.«
    Chris stieß einen leisen Seufzer aus und legte den Kopf weit in den Nacken zurück. »Ein Elf im Wolfspelz, wie nett!«, zog er es ins Lächerliche. »Und was nun?«
    »Das ändert nichts!«, erwiderte ich aus vollster Überzeugung. »Wir sollten es handhaben wie bei Leon. Nur, dass ich Tyler gerne ins Vertrauen ziehen würde.«
    »Er könnte denken, dass wir ihn damit unter Druck setzen wollen. Ich verstehe jetzt auch, warum er seine wahre Identität und seine Vergangenheit so krampfhaft verbirgt«, gab Chris folgerichtig zu bedenken. Ich nahm auf seinem Schoß Platz und schenkte ihm ein aufheiterndes Lächeln.
    »Und wenn ich wildes Blut mich daran versuche? Bei Leon hat es ebenfalls geklappt.«
    »Mit Unterstützung von Enis Präeklampsie.« Chris griente schief und schob mich ein wenig auf seinem Schoß zurecht, damit er mir in die Augen sehen konnte. »Es ist ernst, Kleines, überaus ernst. Ich denke, dass Tyler wegen seiner Herkunft von seinem ehemaligen Rudel schikaniert, brutal misshandelt und zu guter Letzt gebannt wurde. Er war Betawolf in seinem Pack mit Ambitionen zum Alpha. Tyler ist der geborene Führer. Dass er sich mir unterwirft, erfordert viel Selbstdisziplin. Ein schlechthin bewundernswertes Maß. Elf …« Er kicherte verschlagen. »Das erklärt einiges, sogar seinen langweiligen Job! Elfen lieben Zahlen und den ganzen trockenen Kram. Sie sind pedantisch, elende Perfektionisten und dulden keinerlei Fehler. Um unsere Finanzen muss ich mir wohl keine Sorgen machen. Ich plappere, nicht? Tut mir leid! Wo war ich? Ach ja, die Bannung! Ein anstrebender Beta wird keineswegs grundlos gebannt. Es muss ein triftiger Grund dafür vorliegen. Eine unangebrachte Körperverletzung, Vergewaltigung, Mord …«
    »Oder die falsche Abstammung?« Mir wurde ganz anders beim Gedanken daran.
    »Bei antiquierten Rudeln ist das ausreichend. Keine Angst, ich werde ihn nicht rauswerfen. Um ehrlich zu sein, schätze ich seine Art. Es ist verdammt schwer einen zuverlässigen Buchhalter zu finden, der auch noch ein Werwolf ist. Immerhin zur Hälfte.«
    Was sich im ersten Moment pragmatisch und geschäftsmäßig anhörte, bedeutete, dass er Tyler mochte und nicht bereit war, ihn gehen zu lassen.
    »Sprechen wir mit ihm! Und ich denke, dass Abby mit von der Partie sein sollte. Die beiden haben einen Narren aneinander gefressen und sie ist deine Numero due«, übernahm ich seinen Wortlaut.
    »Heute beim Abendessen? Ist dir das recht? Ich würde auch kochen.«
    Mein Magen zog sich in heller Vorfreude zusammen. Chris’ Kochkünste waren ebenso sensationell wie seine Sprachkünste. Nicht zu vergessen, seine flinke Zunge … Mir wurde heiß und kalt, bedachte er meinen Nacken gegenwärtig mit zarten Bissen. Dieser Mann war der Jackpot und er war mein Gefährte! Ich war stolz. Ein Gefühl, das ich niemals zuvor verspürt hatte. Stolz auf ihn, aber nicht zuletzt stolz darauf, dass ich Alphagefährtin war und nicht mehr die unterwürfige Wölfin! Ich schloss die Augen, lehnte meinen Kopf gegen seinen und genoss es schlichtweg, ihn zu spüren.
    »Bis heute Abend ist noch lange Zeit«, bemerkte ich seine vibrierende Stimme an der hochsensiblen Haut meines Halses. Auch das liebte ich! Ich liebte einfach alles an ihm. Was er mich empfinden ließ … Ich lächelte glückselig, zog ihn hoch und hinter mir her ins Schlafzimmer. Bis heute hatte ich mich einem Rudel und einem anderen Wesen nie derartig verbunden gefühlt. Nicht einmal Als Pack, obwohl ich den wie einem Vater liebte. Doch vor allem hatte ich mich bislang nie einem Mann so nahe gefühlt. Meine Wölfin heulte vor Freude auf.
    Mein Mann. Mein Gefährte.
    MEIN - für immer!

Kapitel 20
    Zu zweit eins
    »Und dem Enkelkind und Tochter geht es gut?« Tyler nahm einen Schluck des exzellenten Chardonnays.
    Ich fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen. Unsere Gäste hatten nur Augen füreinander. So heftig, wie Abby Tyler anflirtete … wow! Wenn die beiden im Anschluss nicht zusammen in der Kiste landeten, würde ich einen Besen fressen.
    »Enya muss sich ausruhen. Ein Kaiserschnitt ist keinesfalls alltäglich bei einer Lykanerin. Es
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