Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wolf

Titel: Wolf
Autoren: Jeany Lena
Vom Netzwerk:
wenn er das vor sich selbst nicht zugeben wollte. Als dann jedoch die Matratze einsank, lächelte er erleichtert. Er drehte sich um, blickte zu Valerion, der sofort erstarrt war, kaum dass er sich gerührt hatte. Ängstlich blickte er ihn an.
    „Komm her, mein Schöner“, flüsterte Julian und hob seine Decke an. Valerion rückte sofort zu ihm, schmiegte sich an seinen Körper.
    „Es tut mir leid“, flüsterte Valerion. Julian strich über seinen Rücken, schüttelte den Kopf: „Nichts muss dir leid tun. Ich weiß ja, dass du nicht aus deiner Haut kannst.“
    Nur würde er selbst das nächste Mal früher daran denken, dass Valerion hauptsächlich von Instinkten gesteuert war. Doch jetzt war er froh, ihn wieder an seiner Seite zu haben.
     

Kapitel 12
    Die Tage vergingen wurden zu Wochen und Julian genoss einfach nur. Tatsächlich stellte Valerion sich als sein perfekter Partner heraus. Er hatte kein Problem damit, wenn Julian schweigen wollte, schien es im Gegenteil zu genießen, lag dann als Wolf bei ihm. Er machte keinen Aufstand, wenn Julian das Bedürfnis überkam, spät abends noch einmal durch den Park zu streifen und die Stille zu genießen. Im Gegenteil begleitete er ihn. Entweder sein Wolf schlich neben ihm her, oder Valerion schlenderte Hand in Hand mit ihm über die ruhigen Wege.
    Seine Scheu legte er vor Julian komplett ab. Nicht nur in seiner menschlichen Gestalt. Oft sprang sein Wolf zu ihm aufs Sofa, den Kopf auf seinem Schoss und ließ sich kraulen, während Julian seinen Gedanken nachhing.
    Was den Sex betraf, erstaunte es ihn selbst hin und wieder, doch es blieb dabei, dass er es wesentlich geiler fand, wenn Valerion über ihn herfiel, ihn nahm. Nicht dass er dabei jedesmal so wild vorging, wie das erste Mal. Im Gegenteil war er fast unerträglich sanft, was die Sache aber noch reizvoller machte, wenn Julian sich in süßer Qual vor ihm wand.
    Und weiter stellte er fest, dass er mit seiner Feststellung, Valerion sei mehr Tier als Mensch, offenbar goldrichtig lag. Denn wann immer er schlechte Laune hatte, eingeschnappt war oder ihm sonst was nicht passte, verwandelte er sich in den Wolf. Irgendwann dann, wollte Julian es genau wissen: „Sag mal, in deiner Welt, da bist du hauptsächlich als Wolf durch die Gegend gelaufen, oder?“
    Valerion nickte nur, im nächsten Moment hatte er sich verwandelt. Julian lächelte, wieder etwas, wo er ihn um einiges besser verstand.
    Drei wunderbare Wochen waren so vergangen. Der Sommer war endgültig vorbei und damit die extrem langen Öffnungszeiten im Park. Die Angestellten durften sich wieder frei nehmen, mussten nicht mehr jeden Tag anwesend sein. Die Sechstagewoche, kehrte wieder ein, die Tage wurden kürzer. Julian war mehr als froh, dass der Ring diese erstaunliche Wirkung hatte. Sonst hätte er viel zu wenig von Valerion gehabt. Allerdings fiel ihm mit den weiteren Tagen auf, dass sein Wolf traurig zu sein schien. Er war sich nicht sicher, ob das schon länger so ging, glaubte sogar, es sich nur einzubilden. Doch Valerion war kaum noch im Park, oder ließ sich zumindest nicht blicken. Immer öfter kam es vor, dass sein Wolf sich förmlich an ihn drückte und nicht selten kam ein Winseln von ihm. Leise und leidend erschien es Julian. Bald schon, konnte er nicht mehr verleugnen, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Valerion wurde jeden Tag schweigsamer, verwandelte sich immer öfter in den Wolf. Dann war es soweit, dass er Valerion überhaupt nicht mehr zu Gesicht bekam. Hatte er sich normalerweise im Bett an ihn geschmiegt, lag sein Wolf nun immer zusammengerollt in seiner Ecke.
    Langsam machte Julian sich wirklich Sorgen. Er grübelte und grübelte, aber er kam einfach nicht dahinter, was das Problem sein könnte.
    „Mein Schöner, was ist denn mit dir los?“, fragte Julian dann, als er es nicht länger ertragen konnte, ihn leiden zu sehen.
    „Warum sagst du mir denn nicht, wenn dich was bedrückt?“, wollte er gleich weiter wissen. Sein Wolf winselte, drückte sich noch mehr an ihn.
    „Du sagst es mir ja, meinst du? Ich kann dich aber so nicht verstehen, mein Schöner. Ich zerbrech mir doch schon seit Tagen den Kopf“, erklärte Julian leicht tadelnd. Sein Wolf spannte sich an, doch bevor Julian ihn beschwichtigen konnte, lag Valerion halb auf seinem Schoss.
    „Das musst du nicht, du kannst es ja doch nicht ändern“, flüsterte er. Julian erschrak richtig, weil seine Stimme so erstickt klang.
    „Was denn?“, fragte er natürlich trotzdem nach.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher