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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde
Autoren: Eileen Wilks
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Geburtsurkunde eintragen lassen.
    Rule war nie damit vor Gericht gegangen. Der Sohn des bekanntesten Werwolfs wäre ein gefundenes Fressen für die Paparazzi gewesen. Außerdem war er sich sicher gewesen, dass er verlieren würde. Die Gerichte waren einem Lupus gegenüber nicht gerade freundlich eingestellt. Bis vor wenigen Jahren war es in einigen Staaten sogar erlaubt gewesen, sie ohne Warnung zu erschießen. Die meisten Lupi hatten das allerdings der Politik der Bundesregierung vorgezogen – erzwungene Registrierungen und Medikamente, die den Wandel verhinderten.
    Aber das alles war Vergangenheit. Vor ein paar Jahren hatte das Oberste Bundesgericht beschlossen, dass Lupi Bürger seien und als solche Anspruch auf Bürgerrechte und Schutz durch das Gesetz hätten … allerdings nur in Menschengestalt. Es war immer noch legal, einen Werwolf in Wolfsgestalt zu erschießen.
    Cynna seufzte. „Ich habe mich wohl wirklich mies verhalten, was? Vor lauter Selbstmitleid habe ich alles andere um mich herum vernachlässigt.“
    Lily lächelte sie an. „Es ist in Ordnung, sich für eine Weile in sein Schneckenhaus zurückzuziehen, solange du die Schale nicht zu lieb gewinnst. Aber jetzt bist du ja wieder draußen. Wie viel von deinem Geld darf ich denn heute ausgeben?“
    „Oh, zweihundert Dollar. Normalerweise kaufe ich mir mein Weihnachtsgeschenk selbst, aber dieses Mal bin ich wegen der ganzen Dämonen und so nicht dazu gekommen.“
    „Sagen wir sechshundert.“
    „Was? Ich werde doch nicht …“
    „Du hast gesagt, du willst eine neue Garderobe für die Arbeit. Es sei denn, du hast deine Meinung geändert. Vielleicht ändert sich ja deine Größe in der nächsten Zeit …“
    Cynna gab einen lauten Piepton von sich.
    „Was?“
    „Das ist das Warnsignal für das S-Wort.“
    Lily warf ihr einen amüsierten Blick zu. „Wir fangen bei den Basics an. Zwei gute Jacken …“
    „Ich habe Jacken.“
    „Klar, und sie stünden dir auch, wenn du vierzig Kilo mehr wiegen würdest. Und achtzig Jahre alt wärst. Und nicht an Mode interessiert. Du siehst toll aus in Jeans, aber deine Hosenanzüge …“ Sie schüttelte den Kopf. „Muss ein FBI-Agent deiner Meinung nach so aussehen?“
    „Schon gut, schon gut … aber Anzüge stehen mir einfach nicht. Ich habe nicht deine Figur. Ich kann diese kurzen, schmalen Jacken nicht tragen.“
    „Aber du kannst Kleidung tragen, die zu dir passt. Und was deine Figur betrifft …“ Lily schnaubte höhnisch. „Siehst du etwa nicht wie Xena aus, Kriegerprinzessin? Bist du es leid, den Männern den Sabber aus dem Gesicht zu wischen?“
    „Na ja, aber …“
    „Du hast den Körper einer Göttin, Cynna. Nicht den der Jungfrau, sondern der Mutter oder einer Fruchtbarkeitsgöttin.“
    Cynna sah sie finster an. Auf Anspielungen auf Fruchtbarkeitsgöttinnen konnte sie verzichten.
    „Das zusammen mit den kurzen Haaren und den Tattoos, dazu passt wohl am besten der schlichte, aber dramatische Stil. Auf jeden Fall muss es eng geschnitten sein. Aber …“
    „Eng geschnitten?“, quiekte Cynna.
    „Sehr wahrscheinlich. Wir fangen mit den beiden Jacken an, wie ich gesagt habe, und vier Hosen, die man gut damit kombinieren kann. Ein Rock würde dir auch gut stehen, aber ich habe dich nie einen tragen sehen, also schlage ich vor, wir überfordern dich nicht und bleiben bei den Hosen.“
    „Du hast eine komische Vorstellung davon, was mich überfordert.“
    „Und natürlich brauchst du etwas, das du unter den Jacken tragen kannst. T-Shirts, ein langärmeliges Shirt, einen Pullover oder …“
    „Eineinhalb Kilometer von hier entfernt gibt es einen Wal-Mart.“
    „Diese Jeans hast du ganz sicher nicht in einem Wal-Mart gekauft. Sie sitzen wie angegossen.“
    „Danke. Aber Jeans sind etwas anderes als Anzüge. Sie müssen genau passen, und die meisten sind nicht lang genug, also … Hör auf, mich so anzusehen.“
    „Aha. Wie viel hast du für diese Jeans bezahlt?“
    Zu viel. „Sie waren heruntergesetzt. Es gibt bestimmt auch heruntergesetzte Sachen.“

 
    2
    Das Fashion-Center war, wie sich herausstellte, ein dreistöckiger Konsumtempel. Jetzt, mitten in der Woche und mitten am Tag – Lily hatte sie überredet, für diesen Wahnsinn einen Tag freizunehmen – waren keine Kinder oder Teenager unterwegs. Aber wohin Cynna auch sah, überall sah sie Mütter ihr Kind in einem dieser riesigen Geländewagen, die sie Kinderwagen nannten, vor sich herschieben.
    Als Cynna aus der Umkleidekabine
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