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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde
Autoren: Eileen Wilks
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trat, saß ein dick eingemummeltes Kleinkind nur ein Stück von ihr entfernt in seinem Wagen und starrte sie aus großen, misstrauischen Augen an.
    Das machte sie nervös. Böse sah sie Lily an. „Für Leute mit Brüsten werden keine Kleider gemacht. Ist dir das schon mal aufgefallen?“ Sie versuchte, die Jacke über ihrer Brust zusammenzuziehen. Vergeblich. „Siehst du? Wenn du mehr als ein B-Körbchen hast, kannst du es vergessen.“
    „Sei still, Cynna, und probier das mal an.“
    Vielleicht war sie taktlos gewesen. Lily hatte recht wenig Oberweite. Cynna schlüpfte aus der zu engen Jacke und beäugte den Ledermantel, den Lily ihr hinhielt. Er war braun, ein dunkles, tiefes Braun wie dunkle Schokolade, aber … „Er ist nicht schwarz.“
    „Schwarz ist nicht so deine Farbe.“
    Sie liebte Schwarz. Sie hatte immer Schwarz getragen. „Das sagst du immer, aber Schwarz passt gut zu meinen Tattoos.“ Es waren streng genommen keine Tattoos, aber gewöhnlich benutzte Cynna das allgemein verständliche Wort, nicht das Swahili, das die Muster, die wie schwere Spitze auf ihrer Haut lagen, bezeichnete. Die Zauber waren kilingo , und die ihnen zugrunde liegenden Muster, die sie für ihre magische Suche benutzte, waren kielezo . Keines von beiden war mit Tinte und Nadel aufgetragen worden.
    „Schwarz lenkt den Blick nur auf die Tattoos, nicht auf die Haut. Probier den Mantel an.“
    Zweifelnd schlüpfte Cynna in den langen Mantel. „Kann man so etwas denn im Hauptquartier tragen?“
    „Ich nicht. Ich würde lächerlich darin aussehen, als hätte ich meiner großen Schwester die Klamotten geklaut. Aber an dir, mit diesen Hosen …“ Lily schüttelte den Kopf und seufzte. „Guck mal in den Spiegel.“
    Cynna drehte sich um. Und erstarrte. Nach einem Moment fühlte sie, wie sich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln hoben. Die gefährlich aussehende Frau im Spiegel lächelte zurück. „Bin ich das etwa? Ich sehe heiß aus.“
    „Das stimmt, bis auf die Tasche.“
    Die braune Hose, die Cynna nur unter Protest angezogen hatte, sah echt cool aus. Genauso wie der kupferfarbene Pullover; aber ihre alte Jeanstasche passte nun nicht mehr zu ihrem Outfit. Selbst sie konnte das sehen. „Ich glaube, ich könnte mir eine neue kaufen. In Handtaschen passt nicht genug rein, deswegen benutzte ich immer eine Umhängetasche oder etwas Ähnliches, aber … na so was.“ Während sie sprach, hatte sie versucht, den Mantel zuzuknöpfen. Siehe da, jeder Knopf passte in sein Knopfloch. „Er passt! Wie hast du einen gefunden, der mir passt?“
    „Ich habe eine der arroganten Verkäuferinnen gebeten, mir zu helfen. Äh … er ist nicht heruntergesetzt.“
    Cynna schluckte. Leder. Nicht reduziert. Und in diesem Laden … Sie nahm all ihren Mut zusammen und sah auf den Preis.
    „Ganz ruhig.“ Lily legte eine Hand auf ihre Schulter.
    „Ich kann nicht … das kann ich mir auf keinen Fall leisten.“ Obwohl ihre grauen Zellen sich abmühten, eine Lösung zu finden … Ihr Überziehungskredit war ausreichend, aber sie hasste es, Zinsen zu zahlen. Sie hatte zwar etwas gespart, aber …
    „Bist du sicher?“
    „Ja.“ Auf keinen Fall würde sie ihre finanzielle Sicherheit gefährden, indem sie Geld für Kleidung aus ihren Ersparnissen nahm.
    „Dann musst du ihn wohl als verspätetes Weihnachtsgeschenk von mir und Rule annehmen.“
    Cynna starrte sie an. „Sei vernünftig. Weihnachten war vor Wochen. Außerdem ist der … ist der … niemand macht so teure Weihnachtsgeschenke.“
    „Doch, Rule. Er hat mir heute diese Kreditkarte gegeben und mir gesagt, ich soll dir etwas kaufen, das du haben solltest, aber bei dem du zu geizig bist, um es dir selbst zu kaufen. Na ja … er hat es etwas taktvoller ausgedrückt, aber das war die Kernaussage.“ Sie deutete mit dem Kopf auf den Mantel. „Der wäre es dann wohl.“
    „Das kann ich nicht annehmen.“
    „Rule kann es sich leisten … und glaube mir, er wird den Löwenanteil bezahlen. Er hat Cullen einen Diamanten geschenkt.“
    Das Bild von Cullen Seabourne mit einem blitzenden Diamanten im Ohr schoss ihr durch den Kopf. Sie ignorierte das kurze Flattern in ihrer Magengegend und sah Lily mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Rechtes Ohr oder linkes?“
    Lily schüttelte den Kopf. „Das kannst nur du fragen. Na, lass nur. Deine Augen werden ganz glasig. Ich verderbe dir nur ungern deine Fantasien, aber der Diamant ist für seinen Finger, nicht für sein Ohr. Er muss sehen können, was er tut,
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