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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen
Autoren: Eileen Wilks
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verziehen und würde unter Rules Dach schlafen. Für sie war das ein großer Schritt auf dem Weg dahin, zu akzeptieren, dass er ein Teil von Lilys Leben war.
    „Aber Lily“, sagte Toby, „du hast ein Geschenk auch schon vorher aufmachen dürfen. Das ist ungerecht.“
    Sie dachte an ihren Mantel und an die Nacht, seit der nichts mehr so war wie zuvor, und ihr Magen zog sich zusammen. So viele waren gestorben.
    „Und du“, sagte Rule, der in der Tür zum Esszimmer stand, „kannst kein Geheimnis für dich behalten.“
    „Ich habe nichts verraten!“, sagte Toby empört.
    Rule schüttelte den Kopf, aber er lächelte. Bis auf eine Schlinge und einen Stützverband am linken Arm war er wieder ganz der Alte. Einen Gipsverband hielten Lupi nur für nötig, wenn der Knochen schlimm gebrochen war, und das war bei ihm nicht der Fall. „Madame Yu will dich sprechen. Sie ist in der Küche.“
    Der Junge zog ab.
    „Hat Großmutter das tatsächlich gesagt?“, fragte Lily trocken.
    „Nicht ganz, aber sie ist gern mit ihm zusammen. Er verehrt sie genau so, wie sie es für angemessen hält, es ist fast schon lästig. Außerdem hat sie gerade Mah-Jongg mit Benedict gespielt.“
    „Und Benedict hat bestimmt wieder gewonnen.“
    Rule grinste.
    Toby hatte nicht gesehen, wie Großmutter sich verwandelt hatte, aber man hatte es ihm erzählt. Seitdem war er ihr treu ergeben. Lily verstand ihn. In seinem Alter hatte sie auch so viel Zeit mit Großmutter verbracht, wie sie konnte. Die alte Frau war herrisch, schwierig, arrogant … und sie war sofort bereit gewesen, ihr Leben zu geben, um einen Jungen zu schützen, den sie kaum kannte. Ihre Liebe zu Kindern strahlte so rein, dass die Kinder es immer erkannten, und wenn sie sich auch noch so sehr bemühte, es nicht zu zeigen.
    Rule kam zu Lily, nahm ihr den Putzlappen aus der Hand, warf ihn auf den Boden und küsste sie, bevor sie protestieren konnte. Also ließ sie es bleiben und sank in seine Arme, während sie sich umwandten und lächelnd den Baum betrachteten.
    Er war gestern geliefert worden, geschmückt mit Spielzeugtrommeln und Soldaten und dergleichen und mit funkelnden Lichterketten, so wie Großmutter es bestellt hatte. Und sofort waren Geschenke darunter aufgetaucht. Jetzt lag dort bereits ein ganz schöner Stapel.
    „Großmutter will Toby morgen mit ins Krankenhaus nehmen“, sagte Lily. „Sie glaubt, dass ein paar Partien Mah-Jongg Timms’ Genesung beschleunigen werden.“
    „Im Krankenhaus dürfen Kinder in seinem Alter nicht … aber was rede ich denn da? Als wenn sie sich davon abhalten lassen würde.“
    Lily lächelte. „Wie geht es Cullen?“
    Rule war gerade von einem Besuch bei seinem Freund zurückgekehrt. Sie hatten ihm angeboten, bei ihnen zu wohnen, aber er hatte gesagt, das sei ihm zu eng. Und er hatte recht. Aber ein Hotelzimmer hatte er ebenfalls abgelehnt und wohnte stattdessen bei Timms. Die seltsame Freundschaft schien zu halten: Schon zweimal hatte Cullen Timms im Krankenhaus besucht, was, wie Rule sagte, ein Rekord war.
    „Er ist fürchterlich gereizt“, sagte Rule. „Hauptsächlich ist er sauer, dass es seinen rechten Fuß getroffen hat, denn so kann er nur schwer Auto fahren.“
    „Auto fahren? Rule, er hat doch nicht etwa vor, sich jetzt schon wieder ans Steuer zu setzen?“
    „Hat Cynna entschieden, was sie Heiligabend machen will?“
    Der Themenwechsel sagte Lily, dass Cullen offenbar nicht nur vorhatte, zu fahren, sondern dass er es bereits tat. Sie runzelte die Stirn, aber sie beschloss, nicht zu streiten. Sie würde doch verlieren. „Ich habe noch nichts von ihr gehört, aber sie hat gesagt, sie will es uns bis heute Abend wissen lassen.“
    Sie hatten Cynna zur großen Familienfeier am morgigen Abend eingeladen. Lily hatte betont, sie solle sich nicht verpflichtet fühlen, zu kommen; es würde laut werden und voll, und ihre Familie und die von Rule würden nicht unbedingt miteinander harmonieren. Aber sie wollte nicht, dass Cynna den Abend allein verbrachte.
    Oder fast allein. Wie zum Beweis für die ungeheure Kraft der Verdrängung behauptete Cynna weiterhin, dass sie nicht schwanger war. Sie weigerte sich auch, einen Schwangerschaftstest zu machen. Aber irgendwann würde auch sie sich damit abfinden müssen, dass sie und Cullen tatsächlich ein neues Leben gezeugt hatten.
    Im Moment jedoch mied sie ihn wie der Teufel das Weihwasser.
    Sie standen regungslos da, schauten den Baum an und genossen ihre Zweisamkeit. Aber Lilys
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