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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen
Autoren: Eileen Wilks
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bemerkt hatte. „Sie hat mich reiten lassen, wirklich reiten lassen dieses Mal. Sie konnte Tish keine Befehle gegen Tommys Willen geben, also hat sie mir die Kontrolle überlassen. Aber sie ist immer noch seine Meisterin.“
    „Tish.“ Jiri drehte den Kopf, und ihre freie Hand bewegte sich ein paar Zentimeter und blieb dann auf dem Fuß des Dämons liegen. Sie zog die Mundwinkel nach oben, und auf ihrem Gesicht erschien ein weicher, vielleicht sogar zärtlicher Ausdruck.
    Ihre andere Hand, die die Hand ihrer Tochter gehalten hatte, entspannte sich. Dann wich alles Leben aus ihr. Und der Dämon verschwand.
    „Ist er weg?“, fragte Lily scharf.
    Cynna nickte. „Zurück in Dis. Wenn der Meister stirbt, kann der Dämon nicht …“ Sie schloss die Augen, sie sah schrecklich erschöpft aus. „Cullen? Ist er …“
    „Es ist mir schon mal besser gegangen“, ließ Cullen sich aus einiger Entfernung hinter Rule vernehmen. „Aber ich lebe noch.“
    Erleichterung überkam Rule. Er wandte sich um und sah, wie sein Freund von Hennings getragen wurde, der sich irgendwann wieder zum Menschen umgewandelt hatte. Hennings hinkte, aber nicht sehr stark. An seinem Bein klebte so viel getrocknetes Blut, dass Rule die Wunde selbst nicht sehen konnte, aber sie schien dem Mann nicht allzu viel auszumachen.
    Und er sah, warum Cullen getragen werden musste. Ihm fehlte ein Fuß und ein Teil seines Unterschenkels.
    „Um Himmels willen!“ Cynna stemmte sich hoch.
    „Es geht ihm gut“, sagte Hennings, dem die Überraschung anzuhören war. „Hat sehr viel Blut verloren – deswegen ist er auch umgekippt. Wenn die Wunde sich geschlossen hat, kann er anfangen, das Blut zu ersetzen, aber er wird Flüssigkeit brauchen. Ansonsten hat er keinen Kratzer abbekommen.“
    Cynna stand nur da und schüttelte den Kopf. Sie schien das Kind, das sie immer noch in den Armen hielt, ganz vergessen zu haben.
    „Da muss man sich erst dran gewöhnen“, sagte Lily trocken. „Wie sie mit ihren Verletzungen umgehen, meine ich. Aber es wird nachwachsen.“
    „Aber es wird ewig dauern“, sagte Cullen düster, „und es tut tierisch weh.“
    „Bring ihn ins Haus und such ihm einen Platz, wo er sich hinlegen kann“, sagte Rule. „Wo ist Alex?“
    „Sucht nach Brady“, sagte Hennings, während er Richtung Haus ging. „Nachdem die Bestie ihn losgelassen hat, ist er anscheinend einfach davonspaziert. Alex glaubt, dass er einen schweren Schlag auf den Kopf bekommen hat. Vielleicht ist er orientierungslos.“
    Oder er ist ein Feigling , dachte Rule. Oder er hatte einfach die Gelegenheit ergriffen, abzuhauen, und es Cordoba überlassen, Rule zu töten.
    „Hast du dein Handy?“, fragte Lily. „Wir müssen Hilfe holen, und Cordoba hat mir meines abgenommen.“
    Ohne nachzudenken, fasste er an seine Hüfte. Ein heftiger Schmerz zuckte durch seinen gebrochenen Arm, und er knirschte mit den Zähnen, während er wartete, bis es vorbei war. Ein Jammer, dass er keine Kopie von Cynnas Zauber hatte.
    „Rule?“ Lily kam zu ihm und legte den Arm um ihn, aber so vorsichtig, als wüsste sie nicht, wo sie ihn berühren könnte, ohne ihm wehzutun.
    Sie hatte recht. Er zuckte zusammen, als sie aus Versehen gegen seine Rippen drückte. „Ich bin in Ordnung. Mein Handy ist weg. Ich weiß nicht mehr, wann …“ Suchend sah er sich um. Wahrscheinlich würde er im Haus eher fündig als im Gras.
    Aber sein Blick blieb an der Frau hängen, die ganz in seiner Nähe lag und mit toten Augen zum Himmel starrte. Eine tiefe Traurigkeit erfasste ihn. Was war das Böse? Sie hatte den Tod von zweien seiner Männer verursacht, aber sein Leben hatte sie gerettet. Und sie hatte ihr Leben für das Leben ihres Kindes gegeben … was gar nicht erst notwendig gewesen wäre, wenn sie nicht selber den falschen Weg zu weit gegangen wäre. Selbst am Ende hatte sie noch darum gekämpft, alles und jeden zu kontrollieren, wo sie doch einfach nur um Hilfe hätte bitten müssen.
    Er wusste, welche Lehre er daraus ziehen konnte. Aber trotzdem würde es nicht einfach werden, es tatsächlich in die Tat umzusetzen, aber er könnte einen Anfang machen. Die Schmerzen in seinem Arm durchfluteten seine Körper in Wellen und machten ihn benommen. „Wahrscheinlich sollte ich mich selber auch hinsetzen“, sagte er unvermittelt und blickte dann auf Lily hinunter. „Ich könnte ein bisschen Hilfe gebrauchen.“
    Überrascht hob sie die Augenbrauen. Sie lächelte. „Na dann los.“
    Er stützte seinen
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