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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen
Autoren: Eileen Wilks
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zuschnappen konnten. Der Aufprall lähmte ihn jedoch, und so kam er unglücklich auf dem Boden auf. Schmerz schoss durch seinen linken Vorderlauf, als er sich aufrappelte. Er stolperte. Das Maul senkte sich auf ihn herunter. Er spürte den heißen, stinkenden Atem.
    In der Hölle hatte er gelernt, auch auf drei Beinen schnell zu rennen. Das tat er jetzt, unter dem Bauch hindurch, um dann sofort wieder herumzuwirbeln. Er raste zwischen den Beinen der Bestie hindurch und kam vor ihr zum Stehen. Und wieder sprang er fast senkrecht in die Höhe und schnappte nach ihrer Kehle.
    Der Mann in ihm schrie, dass es nicht richtig war, was er tat. Er würde sich nicht lange genug an der ledrigen Haut festhalten können, um die Bestie zu verletzen. Aber der Wolf wusste es. Er wusste, wenn es ihm gelänge, die Zähne in seine Kehle zu schlagen …
    Er schnappte zu, durch Haut und Fleisch und biss sich fest mit aller Kraft. Und dann hing er dort, vier Meter über dem Boden. Die Kreatur schnappte nach ihm, aber sie bekam ihn nicht zu fassen. Sie warf sich zur Seite, um ihn abzuschütteln. Ihr Körper schlug nach rechts, dann nach links, aber er ließ nicht los, bis seine Zähne durch das Fleisch aufeinanderbissen. Und er von Krämpfen geschüttelt wurde.
    Gewaltige Kontraktionen erfassten seinen Körper, Krämpfe, die Säure durch seinen Körper und in seine Kehle pumpten. Der Schmerz machte ihn blind, ihm wurde schwarz vor Augen, aber er lockerte seinen Biss nicht, während Muskeln, die er nie zuvor gespürt hatte, sich in seiner Kehle und in seinem Maul zusammenzogen und Säure pumpten. Aus ihm heraus und in die Bestie.
    Sie heulte auf. Und dann wurde auch sie von Krämpfen durchzuckt.
    Doch den Kontraktionen ihrer gewaltigen Muskeln konnte er nicht standhalten. Er verlor den Halt und fiel hinunter. Hart traf er auf den Boden auf. Er versuchte, sich aufzurappeln, aber er war zu schwach. Als er aus Versehen das verletzte Bein belastete, knickte es weg. Schwarze Punkte flackerten vor seinen Augen.
    Einer der Klauenfüße trat gegen ihn, und er rutschte über die karge Grasfläche. Die Wucht des Stoßes drückte die Luft aus seinen Lungen. Beinahe hätte er das Bewusstsein verloren … er blinzelte. Die Kreatur brach zusammen. Der Fußtritt hatte ihn davor bewahrt, unter ihrem riesigen Körper begraben zu werden, als sie zu Boden stürzte, die Flügel zur Seite ausgebreitet, der reglosen Kopf flach nach vorne gestreckt.
    Mit weit geöffneten Augen. Tot.
    Eine Weile lag er einfach nur da und atmete. Er war am Leben. Sein ganzer Körper schmerzte, aber er war am Leben. Das war so unglaublich, dass er es nicht begreifen konnte. Und Lily … Lily kam zu ihm.
    Es gelang ihm, den Kopf zu drehen und ihr entgegenzusehen, als sie auf ihn zugerannt kam, die Hände immer noch auf dem Rücken gefesselt. Eine Sekunde lang – nur eine Sekunde – sah er zwei Lilys. Beide rannten zu ihm; die, die ihn vor allem als Mann kannte, und die, die ihn nur als Wolf gekannt hatte.
    Freude erfüllte ihn, so stark, dass sie die Schmerzen verdrängte und dass ihm schwindelig wurde.
    Dann verlor er das Bewusstsein.
    Als er wieder zu sich kam, kniete sie neben ihm, weinend und auf die Handschellen fluchend, und sie befahl ihm, er solle aufwachen. In Wolfsgestalt konnte er nicht gut lächeln, aber er versuchte es trotzdem.
    „Rule! Diese verdammten Handschellen“, murmelte sie. „Ich kann dich nicht anfassen, um zu sehen, was … Aber du bist am Leben. Bleib so“, befahl sie ihm. „Halt noch ein bisschen aus, dann können wir Hilfe holen. Cynna ist von irgendwoher wieder da. Ich glaube, sie hat den Dämon geritten, aber jetzt hat sie ihn abgestellt. Er sitzt ganz ruhig da und bewegt sich nicht. Cordoba ist tot.“
    Wie …?
    Sie wusste, was er fragen wollte. „Die anderen haben ihn erledigt. Hennings oder Alex, ich weiß nicht, wer. Sie hatten sich im Haus versteckt und auf die Gelegenheit gewartet, uns zu Hilfe zu kommen. Ich glaube, Jiri wusste es. Sie hat schließlich Cordobas Aufmerksamkeit auf das Feld gelenkt, oder nicht? Auf das Kliff, über das wir hier hochgekommen sind, und weg von dem Haus. Sie …“ Sie musste Luft holen. „Sie liegt im Sterben.“
    Er hatte angenommen, sie wäre bereits tot.
    Alex humpelte zu ihnen. Eine Seite seines Körpers war blutdurchtränkt, aber Rules Nase sagte ihm, dass es nicht sein Blut war. „Drei der Azá sind tot“, sagte er. „Der andere hat, glaube ich, einen Schädelbruch, aber er könnte überleben. Die
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