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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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Cynnas Hand. „Halt sie fest“, fügte sie hinzu. „Sie klappt vielleicht zusammen.“
    „Du bist doch auch nicht zusammengeklappt“, sagte Cordoba.
    „Weil es nicht gegen meinen Willen passiert ist.“ Jiri schloss die Augen. Leise stimmte sie einen Singsang in einer fremden Sprache an. Cynna riss die Augen auf, dann rollten ihre Augäpfel zurück, sodass nur noch das Weiße zu sehen war. Sie sackte in sich zusammen.
    Und der Dämon ließ Rule los.
    Schmerz zuckte heiß von seinen Schultern bis hinunter in seine Fingerspitzen. Aber er beherrschte sich und bewegte seine Arme nicht, obwohl seine Muskeln von der Anstrengung zitterten und zuckten. Er betete verzweifelt, dass er recht hatte …
    „Hat es funktioniert?“, fragte Cordoba. „Weck sie auf. Lass sie … ja, sie soll den töten, den Melli festhält. Nicht den Zauberer. Den anderen.“
    Der Dämon ging an Rule vorbei, aber er bewegte sich ungelenk, als hätte er vergessen, wie er sich seiner Muskeln bedienen sollte. Eine wilde Freude erfasste Rule. Er hatte recht gehabt. Er musste nur noch einen Moment lang warten, um zu sehen, wohin der Dämon ging …
    Cordoba stand mit dem Rücken zu ihnen. Aber einer der Azá bemerkte es. „Sir“, sagte er mit rauer Stimme, „der große Dämon …“
    „Was?“, blaffte Cordoba ihn an, doch dann schaute er über seine Schulter. Der Dämon fiel in einen schwerfälligen Trab. Direkt auf Cordoba zu.
    Die Verwandlung.
    Ja. Rule ließ sich vom Lied des Mondes mitreißen. Der Schmerz in seiner Schulter wurde von der vertrauten Qual der Verwandlung überdeckt, die seinen Körper in Wellen erfasste.
    Cordobas Augen weiteten sich. „Erschieß sie!“, schrie er und schlug dann gegen den Lauf der Waffe, die auf Lily gerichtet war. „Nicht sie, du Dummkopf! Jiri! Erschieß sie!“
    Jiri entfernte sich einen Schritt von Cynna. Sie lächelte. Ihre Augen blitzten triumphierend, als ein, zwei Gewehrschüsse ertönten.
    Und die Verwandlung ging weiter. Immer weiter. Falsch, schrie etwas in ihm, das noch menschlich war. Irgendetwas war falsch. Es dauerte zu lange. Der Schmerz war ungeheuer, und die beiden Mächte … die Mächte waren …
    Jiri lag auf dem Boden. Lily rollte sich gegen die Beine des Mannes, der ihr am nächsten stand.
    Lily! Er versuchte, den Mächten die Kontrolle zu entreißen, aber gegen die Verwandlung war er machtlos. Er konnte es nur …
    Geschehen lassen.
    Er ließ los. Und verlor das Bewusstsein.
    Als er wieder zu sich kam, stand er mit hängendem Kopf da und keuchte. Sein Körper tat nicht mehr weh, obwohl er sich noch an den rasenden Schmerz erinnerte. Aber seine Vorderbeine waren schwach, und seine Gelenke pochten. Der Geruch nach Blut und nach Dämonen stach ihm in die Nase, aber er konnte nicht denken. Er schüttelte sich, um einen klaren Kopf zu bekommen, aber etwas war falsch. Anders.
    Egal. Er musste zu Lily.
    Aber der Dämon war schon bei ihr. Er hatte erst einen der Azá weggestoßen, dann noch einen – immer noch ungelenk, aber schneller jetzt, als wenn der Reiter den massigen Körper besser im Griff hätte.
    Und die geflügelte Kreatur regte sich.
    Cordoba , dachte Rule. Er musste Cordoba aufhalten, der die Kreatur kontrollierte.
    Aber der Wolf wollte nicht Cordoba. Der Wolf wollte das Monster, das jetzt seine Flügel ausbreitete – nicht, um zu fliegen, sondern um sich im Gleichgewicht zu halten, als es jetzt auf die beiden Frauen und auf den Dämon zulief, der sie verteidigte.
    Der Dämon war groß, verglichen mit einem Mann. Aber nicht verglichen mit der geflügelten Kreatur. Und der Reiter des Dämons war nicht vertraut mit dessen Körper.
    Rule knurrte und warf sich der Bestie entgegen. Dieses Mal würde er sie nicht im Stich lassen.
    Die Bestie war schnell. Doch er war schneller. Als sie ihn sah, streckte sie eine große Schwinge aus, um ihn damit wegzufegen. Geschickt wich er aus. Also versuchte das Ungeheuer, ihn mit dem spitzen Gelenkknochen zu treffen. Er duckte sich, rollte sich herum und kam ganz in der Nähe des Wesens wieder auf die Beine. Es wollte ihn treten, aber auf dem Boden bewegte es sich unbeholfen. Er stürmte um die Fußklaue herum und rannte unter dem Bauch hindurch auf die andere Seite.
    Doch es ging ihm nicht um den Bauch. Er wollte ihm an die Kehle. Er machte sich bereit, senkte das Hinterteil und sprang.
    Der Kopf schoss auf ihn zu, das Maul weit aufgerissen. Mitten in der Luft warf Rule sich herum, sodass seine Flanke gegen die Zähne schlug, bevor sie

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