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Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen

Titel: Wolf Shadow Bd. 3 - Dunkles Verlangen
Autoren: Eileen Wilks
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Secret Service nicht passte. Dann erfuhr sie, dass die Präsidentin zu dem ersten Treffen nicht erscheinen würde.
    Li Lei mochte den Mann, der Außenminister war, nicht, aber es hieß, er sei ein guter Verhandlungspartner. Aber alles andere wäre keine Herausforderung gewesen, also akzeptierte sie seine Anwesenheit anstelle der Präsidentin anstandslos. Dann musste sie das Sun Mzou erklären. Ihm passte das nicht, aber auch er sah ein, dass sie Angst hatten, wenn ihre Anführerin ihm schutzlos gegenübertrat.
    Am Schluss stand Li Lei mit Li Qin auf der einen Seite und Lily auf der anderen. Es tat Li Lei leid, dass ihr Sohn nicht rechtzeitig gekommen war, doch dass ihre Schwiegertochter nicht da war, bedauerte sie nicht sehr. Neben Lily stand Rule Turner mit Toby, der sich nicht gut benahm. So wirkte sich zu viel Aufregung auf kleine Jungen aus. Hinter ihnen hatten sich der Außenminister, Ruben Brooks und viele andere Offizielle aufgestellt, die sie nicht kannte.
    Sie mussten nicht lange warten. Die Beleuchtung um das Weiße Haus herum war so hell, dass der Himmel aussah wie eine schwarze, tote Fläche, so als ob die Sterne sich versteckt hätten. Langsam zeichnete sich vor der Dunkelheit eine schwarze Gestalt ab. Zuerst sah er ziemlich klein aus, weil er sehr hoch oben war. Aber als er in einer eleganten Spirale zu ihnen herabstieg, sahen sie, wie groß er war.
    Und was er war. Die Offiziellen schrien entsetzt auf, als wenn sie nicht wirklich geglaubt hätten, was ihr Radar ihnen gemeldet hatte, bis sie es jetzt mit eigenen Augen sahen.
    „Oh Gott“, flüsterte Lily. „Er ist es wirklich.“
    Langsam und so anmutig, als würden seine Schwingen das Gewicht eines Schmetterlings tragen, landete der schwarze Drache, der älteste und mächtigste seiner Art, auf dem Rasen des Weißen Hauses.
    Li Leis Herz brach und sang und weinte vor Freude. Sie lief los und vergaß ganz, auf eine würdevolle Haltung zu achten, vergaß ihr Alter und die Offiziellen und rannte zu ihm.
    Vor dem großen Kopf, den er gesenkt hatte, um sie zu begrüßen, blieb sie stehen. Seine Augen leuchteten auf eine Art, die sie nie vergessen hatte. Obwohl sie damals viel größer gewesen war … sie legte die Hand auf die harten Schuppen an seinem Hals. Du hast ein erbärmliches Zeitgefühl. Du hast gesagt, du würdest wiederkommen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so lange warten muss.
    Du bist alt geworden.
    Sterbliche werden alt. Selbst eine Sterbliche mit Drachenmagie.
    Lange sagte er nichts. Dann ergriff er erneut das Wort. Hast du deine Entscheidung je bereut, Li Lei?
    Sie spürte seine Wehmut, das Echo ihres eigenen Schmerzes, den sie damals, vor langer Zeit, gefühlt hatte … Er hatte gewollt, dass sie mit ihm kam. Unbedingt. Doch sie hatte sich geweigert. Jeden Tag , sagte sie ehrlich. Und doch nie.
    Du hattest das Kind, das du dir so gewünscht hast.
    Ja. Das Kind, das sie mit ihm nicht hätte haben können, und auch wenn er ihr noch so viel geben konnte – eine Zeit lang sogar eine Gestalt wie die seine –, war ihm das nicht möglich gewesen. Du hast meine Enkelin wieder zu mir nach Hause gebracht.
    Sie ist stark und schlau. Ich mag sie. Du hast etwas Gutes hervorgebracht.
    Sie schluckte und wischte sich verstohlen die Tränen aus den Augen. Nun, wir haben sicher später noch Zeit, über die alten Zeiten zu reden, wenn wir wollen. Jetzt sollten wir unsere Verhandlungen beginnen. Das ist doch der Grund, warum du wolltest, dass ich komme.
    Das ist nur ein Grund, Li Lei , sagte ihr erster Geliebter, und Belustigung gab der kühlen inneren Stimme eine seltene Wärme. Wie du auch selber sehr gut weißt. Aber lass uns anfangen.
    Lily wandte sich um, um die anderen anzusehen: ihre Familie, die Offiziellen und den Außenminister. Freude erfüllte sie.
    Das würden einzigartige Verhandlungen werden. Sie würde dafür sorgen, dass Sun und die anderen alles bekamen, was sie brauchten – Gold, Jagdgebiete, Horste. Das, was Drachen gewöhnlich brauchten. Als Gegenleistung würden die Drachen die Weltkrise lösen, indem sie das taten, was für sie so natürlich war wie das Atmen.
    Sie würden die Magie aufsaugen.
    Dass sie diese Magie brauchten, um zu überleben, minderte in Li Leis Augen nicht ihren Anspruch auf Entgelt. „Herr Minister“, sagte sie mit klarer Stimme, „wenn Sie bitte vortreten wollen. Ich würde Ihnen gern Sun Mzao vorstellen, den manche auch …“, sie konnte nicht widerstehen, ihrer Enkelin und dem Mann an deren
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